Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 14. 1973 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1975)

Közlemények – Mitteilungen - Fitz Jenő – Lányi Vera – Bánki Zsuzsanna: Kutatások Gorsiumban 1973-ban. – Forschungen in Gorsium Jahre 1973. XIV, 1973. p. 289–333.

diese Interpretation als endgültig zu betrachten, besteht die Möglichkeit, daß es von sakraler Funktion war. Ein ähnlicher, rechteckiger Bau ist neben Peschs Heiligtü­mern in Germania Inferior, in der Reihe der Tempeln bekannt( 2 ). Gebäude aus dem á. Jh. (C) Über den Gebäuden A und В ist noch eine Periode feststellbar. Dem während der Tetrarchie begonnenen Wiederaufbau folgend, wahrscheinlich im Laufe des 4. Jh., wurde ein größeres Gebäude errichtet, teilweise über die W-, NW-Seite des vernichteten Gebäudes B, teilweise über dem schon früher zerstörten Gebäude A. Das Gebäude erstreckte sich von den Heiligtümern А — В in nördliche, westliche und südliche Richtung. Der Grundriß ist nur mangelhaft bekannt, die Freilegung an der Nordseite noch nicht beendet, ein Großteil der Mauern konnte nur in ausgehobenem Zustand verfolgt werden. Auch diese Spuren sind teilweise mangelhaft, ergeben kein zusammenhängendes Bild. Ein beudetender Teil der während früheren Ausgrabungen zum Vorschein gelang­ten und nicht erklärbaren Mauerfragrnente gehörten zu diesem Gebäude. Ein solches aus dem Profil 205/830 bekanntes Mauerfragment, an der Ostseite mit aus Zie­gelsteinen gebautem Hypocaustum mit Säulen, kann als ein Teil des Gebäudes С betrachtet werden. Die 1973 durchführte Ausgrabung brachte im Profil 210/835 ein Heizkanalfragment von SW — NO-Richtung und eines von NW —SO-Richtung zum Vorschein( 3 ). Diese bildeten genauso einen Teil dieses Gebäudes wie jene kleinen Mauerfragmente, welche im Profil 220/820, an der Ostseite in NW —SO-Richtung in der großen Halle mit Ziegelsteinboden gefunden wurden. Ein Teil der früher ausgegrabenen Mauern schließt mit de:n 1973 im Profil 215/830 zum Großteil freigelegten Mauer von NW — SÓ-Richtung, die aber nur zu einem kleinen Teil erhalten blieb, einen rechteckigen Raum von SW —NO-Richtung ein. Die Westwand wird von einer Mauer gebildet die im Profil 205/830 zum Vorschein kam, die Südseite von dem im Profil 210/825 gefundenen kleinen Maueransatz angedeutet, während die nördliche Abschlußmauer neben dem in Profil 210/835 gefundenen Heizkanal angenommen werden kann — falls dieser Kanal nicht die Mitte eines größeren Raumes durch­schnitt. Auch können die zu dem Gebäude gehörenden Flächen nur in Spuren bestimmt werden, die Feststellung der Zusammenhänge ist auch durch das fallende Gelände erschwert. Südlich von dem rechteckigen Raum blieb in + 346, + 355 und + 342 cm Höhe eine schwache, Kiesel-Gehfläche erhalten. Diese entspricht jener Fläche, welche östlich von der NW — SO-orientierten Mauer, im Profil 220/820 gemessen wurde ( + 348). Zu der Westseite der westlichen, sich im Profil 205/830 befindlichen Abschlußmauer schließen sich zwei kleinere Gehflächen ­Fragmente an, die nördliche in + 332, die südliche in + 338 cm Höhe. Östlich von der Mauer ist im rechtecki­gen Raum eine Flächenhöhe von +332 cm zu messen. Dies kann jedoch wahrscheinlich nicht als die Fussboden­höhe des Raumes betrachtet werden : das Fundament der zu der Heizeinrichtung gehörenden Ziegelsäulen ist bei +331 cm. Die Möglichkeit besteht, daß diese Tiefe den Boden des Hypocaustums anzeigt. Der Fußboden des Gebäudes lief wahrscheinlich über dem Säulenkopf ( + 363). Diese Höhe entspricht (das fallende Gelände nach 0 und S in Anbetracht ziehend) dem im Profil 220/830 gefundenen kleinen Gehflächenfragment in + 265 cm Höhe. Im Südteil desselben Profils — d.h. südlich von der Linie der südlichen Abschlußmauer des rechteckigen Raumes — sind die Gehflächen bei + 342 und + 346 cm, ähnlich jenen Höhen sie südlich der erwähnten südlichen Abschlußmauer gemessen wurden. (2) H. LEIINER, Der Tempelbezirh der Matronae Vacallinehae bei Pesch. BJ, CXXV, 1919, 74. (3) J. FITZ - Zs. BÁNKI., О. С, 202, 232. Das Fundament der NW —SO-orientierten Mauer im Profil 215/830 liegt bei +336 cm, wodurch die dazuge­hörende Gehfläche tiefer als + 360 cm nicht wahrschein­lich ist. Über den erwähnten Flächen liegt auch eine schwache, kieselige, bröckelige spätere Fläche; der im Profil 220/830 neben der östlichen Mauer gefundene Boden liegt bei + 386 cm, dessen Fortsetzung im Profil 215/830 bei +383 cm. Die Bodenfläche liegt über allen bekannten Mauerresten, deshalb scheint sie weniger die Erneuerung des Bodens aus dem 4. Jh. zu sein, sondern eher einer späteren Periode anzugehören. Dazu gehörende Gebäudefragmente sind jedoch nicht bekannt. Die in größeren Mengen gefundenen Freskenfragmente, mit Verzierungen auf grüner, gelber, roter Basis, sind aus dem Gebäude des 4. Jh., undzwar aus dessen rech­teckigem Raum. Das Gebäude war — soweit dies anhand der fragmentarischen Reste beurteilt werden kann — ein größeres Wohnhaus, mit Bad. Die Mauern fielen der mittelalterlichen Steinausbeutung zum Opfer. Grab aus der Völkerwanderungszeit Grab 154. Lag im Profil 225/830, neben der N-Ab­schlußmauer des Gebäudes B, südlich davon, in W — O­Richtung (50°), in + 192 cm Tiefe. Frauenskelett, mit auf den Becken gebäugtem rechten Arm. Zwischen lin­kem Ellbogen und Rückgrat, Silberfibel, im Becken Eisenschnalle, bei der rechten Hand, Glasperle, am Ende des rechten Oberschenkels, Beinkamm mit Etui, darun­ter Spindelknopf, auf dem linken Oberschenkelbein, ein eisernes Gerät. 1969 wurde im Profil 195/820 ein S - N-orientiertes Grab ohne Fundmaterial, neben der Westwand des Zentralpodiums der area sacra, freigelegt (Grab 123.), während die 1972 geführte Ausgrabung im Profil 210/835 ein aufgewühltes Kinderskelett (Grab 153.) fand( 4 ). Die zwischen den Gräbern gemessene Entfernung beträgt 12 — 20 m. In den zwei früheren Gräbern kam kein zeit­bestimmender Fund zum Vorschein, deshalb kann — auch die bedeutende Entfernung zwischen den Gräbern in Anbetracht ziehend — die Gleichzeitigkeit der drei Gräber nicht bewiesen. Straße von NO-Richtung In den bei der SO-Ecke des Gebäudes В und östliche vom Gebäude eröffneten Profilen (245/825 und 245/830) kann eine zusammenhängende, zweiperiodische Geh­fläche beobachtet werden. Die untere, steinerne Fläche von guter Qualität im Profil 240/820 liegt in der Höhe von + 264 cm, während an derselben Stelle die spätere, aus Ziegelbrocken und Steinen errichtete Fläche von schwächerer Qualität in der Höhe von + 290 cm liegt. Die untere Fläche gehört zu dem Gebäude B, im Ver­gleich zu dem bei der Schwelle gemessenen Höhe von + 271 cm, etwas fallend. Dieselbe Gehfläche liegt im Profil 245/830 bei + 249 cm. Im Vergleich zu der Niveau des Gebäudes В gehört der obere, in den Profilen 250/825, 255/825 bzw. 250/830, 255/830 und 26/830 freigelegte Straßenabschnitt zu der Gehfläche aus dem 4. Jh. Das Niveau der Steinstraße ist an der Nordseite bei + 283 (250/830) bzw. bei +276 cm (255/830), an der Südseite bei +291 (250/825) bzw. +292 cm (255/825). Im Gegen­satz zu der NW — S О-Orientierung der Gebäude А, В, С und D, ist die Straße von NO — SW-Richtung. Die Breite geträgt 11 m. Die Oberfläche der aus Kiesel und kleinen Ziegelsteinbrocken gebauten Straße ist in NO — SW­Richtung von zahlreichen Radspuren ausgekehlt. Im Profil 255/825 blieb in einem größeren Abschnitt eine zusammenhängende, glatte, terrazzo-artige Oberfläche er­halten. An der Ostseite der Straße verziehen sich Gebäude­reste unter die Straßendecke: also wurde die Straße aus (k) Ibid., 201, 232. 21 Alba Regia 321

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