Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 13. 1972 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1974)
Tanulmányok – Abhandlungen - Gábler Dénes: Sigillaten auf dem Gebiet des Palatiums von Gorsium. XIII, 1972. p. 9–68.
stücken relativ leicht bestimmt werden, während die Gefäße Typ Drag. 32 und 33, d. h. die überwiegende Mehrheit der Funde, nur fallweise und bedingt identifiziert werden konnten. Auch aus Westerndorf mochten „glatte" Gefäße nach Tác gekommen sein, doch konnten wir diese Erzeugnisse mit Gewißheit nicht erkennen. Letzten Endes ergab sich das Zerrbild bei beiden Untersuchungen aus dem Umstand, daß wir nur einen verschwindend kleinen Bruchteil des Materials (bei der ersten Untersuchung nur 9, bei der zweiten etwa 18 Prozent) erfassen konnten. Diese Zahlen sind so gering, daß sie selbst aufeinander bezogen nur in groben Zügen die Möglichkeiten der Zusammensetzung des Materials andeuten. Demzufolge wurden in Rheinzabern 30 Sigillaten, in Lezoux 14 Sigillaten, in La Graufesenque 1 Sigillata, in Heiligenberg 1 (?) Sigillata hergestellt. Diese Aufteilung entspricht im großen und ganzen der Verteilung der reliefverzierten Sigillaten nach Manufakturen, und so werden die betreffenden Schlußfolgerungen voneinander bestätigt. Zuweilen lassen sich auch aus der Form gewisse Schlüsse ziehen, wie z. B. im Falle der Gefäße Typ Drag. 27. Dieser Typ entstammt größtenteils den südgailischen Werkstätten ((J3) , wurde aber auch in den mittelgallischen Manufakturen in der ersten Hälfte des 2. Jh. und sogar unter Antoninus in großen Mengen hergestellt. (94) Die in Tác gefundenen gestempelten Fragmentée rmöglichen keine nähere Bestimmung — sie können ebenso aus Südgallien wie aus Lezoux stammen ; nach dem Vorkommen der reliefverzuerten Sigillaten können wir sie von der Periode zwischen Traianus und den Antoninier-Kaisern datieren. <95) Die Typen Drag. 18/31. bzw. 31 (eine Differenzierung ist aufgrund eines Randstückes nicht immer möglich) sind oft gestempelt, das Stück Nr. 26 kann sogar aufgrund formeller Analogien als ein Produkt von Lezoux betrachtet werden. Trotzdem konnten wir auch bei diesem Typ (10% unseres Materials) Schüsseln entdecken, die in Rheinzabern oder in einer ostgallischen Manufaktur hergestellt wurden. Für die letzteren sind im allgemeinen die sanft gewölbte ange Wand bezeichnend (Nr. 35). Das andere Gefäß — Typ Oswald 16 — ist flacher und kleiner. Diese Schüsseln, gleichwolhl ob sie aus Lezoux oder Rheinzabern stammen, können nicht von einem Zeitpunkt vor Hadrian datiert werden, sondern dürften viel(93) F. OSWALD - T. D. PRYCE, О. C, 188. (94) Zu Weiterleben von Typ Drag. 27 aus der Antoniner Zeit cf., G. SIMPSON, Preface to Oswald Index. (95) Typ Drag. 27 Schüsseln aus dem Palatium-Gebiet veröffentlichte E. B. Thomas, о. c, 103, und aus dem Gebiet der Villa IL Zs. Bánki о. с, XXX. 8. mehr in der zweiten Hälfte des 2. Jh. oder allenfalls zu Beginn des 3. Jh. hergestellt worden sein. (9C) 17 Prozent der unverzierten Sigillaten gehören dem Typ Drag. 32 an. Ihre Bestimmung ist eine der schwierigsten Aufgaben, da in keinem Falle ein Stempel zu sehen war und die Stücke auch typologisch nicht mit Gewißheit voneinander unterschieden werden konnten. Laut F. Oswald wurden sie auch in Lezoux hergestellt (97) , doch stammen die meisten aus Rheinzabern, wo sie die allgemeinste Schüsselform darstellten. Wahrscheinlich ist unser Material größtenteils aus Rheinzabern nach Gorsium gekommen, und da die Form erst seit Mitte des 2. Jh. allgemein ist, können wir eine frühere Datierung ausschließen. Auch die Gefäße des Typs Drag. 33 (40% der glatten Sigillaten — zahlenmäßig die meisten) konnten wir vor allem aufgrund der Stempel klassifizieren. Das geradwandige Gefäß Nr. 73 dürfte aus Rheinzabern, das Gefäß mit konkaver Wand Nr. 74 aus Lezoux stammen. Wahrscheinlich haben beide Manufakturen nach Gorsium exportiert, aber es ist anzunehmen, daß sich auch Westerndorf an den Lieferungen beteiligte, denn ähnliche Produkte dieser Manufaktur gelangten bis ins Barbaricum <98) . Trotz seiner hohen Zahl dürfte dieser Gefäßtyp hochgeschätzt gewesen sein, da zerbrochene Stücke zusammengeflickt wurden (Nr. 92) (99) . Die Form läßt sich bis ins erste Drittel des 3. Jh. verfolgen, aber der Großteil unseres Materials dürfte nicht von einer Periode vor Hadrian datiert werden. Wir besitzen nur wenige Gefäße des Typs Drag. 36/36, und auch diese sind so klein, daß wir eine nähere Bestimmung nicht unternehmen können. Die Form entsteht unter Nero und ist im ganzen 2. Jh. zu beobachten. <100) Die in Tác gefundenen Stücke dürften in der Manufaktur von Lezoux hergestellt worden sein. Drag. 38 ist eine Form aus dem 2. Jh. kommt aber auch im 3. Jh. häufig vor. (1()1) Die Stücke des Typs Drag. 46 stammen zumeist aus den mittel- und ostgallischen Werkstätten <102) , des Bruchstück Nr. 160 dürfte aufgrund des im Vergleich zur schrägen Wand senkrechten Randes Rheinzabern zugesprochen werden. Die Reibschüsseln Typ. Drag. 43, mit senkrecht abbiegender Flansche (Lu.RSM a —b) sind auch in Bruchstücken deutlich erkennbar. Der tektonischen Struktur des Gefäßes entsprechend bestehen die Barbotinverzierungen vermutlich aus großen Blättern, die von Ranken abzweigen. Diese Typen wurden in der zweiten Hälfte des 2. und im ersten Drittel des (96) Früher hat F. B. Thomas eine Schüssel von Typ Drag 31 veröffentlicht, о. c, 104. Nr. 17 (97) F. OSWALD - T. D. PRYCE, О. C, 205. (98) D. GABLER, AÉrt, XCV, 1968, 233. (99) Ähnliche Sigillaten veröffentlichte E. B. THOMAS, о. с (100) F. OSWALD - T. D. PRYCE, О. C, 193. (101) Ibid., 212. (102) Ibid., 196. 60