Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 13. 1972 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1974)
Irodalom – Beschprechungen - Ürögdi György: P. R. Franke, Kleinasien zur Römerzeit. XIII, 1972. p. 288.
Menschen kühl-objektiv betrachten, und so bleiben manche dieser interessanten Persönlichkeiten eher Schemen, als Menschen mit Blut in ihren Adern. Vor allem schneidet Kleoparta VIT. bei Carter nicht gut ab. Ich glaube mich kaum zu irren, wenn ich annehme, dass sich unsere Quellen nicht alle getäuscht haben, als sie die Rolle der Königin hervorkehrten. Sie war weniger ein ränkesüchtiges Weib, als ein würdiger Nachkomme der einst ruhmreicher ersten Ptolemäer. Sie war die letzte ihres Stammes, sie hatte grosse Pläne, wollte ihrem Reich eine Vorrangstellung im Mittelmeerraum verschaffen, und sie versuchte sich der römischen Expansion entgegen zu stemmen. Um ihr Vorhaben zu verwirklichen, bot sie ihren ganzen Einfluss auf, sie suchte in der grossen Politik ihren Mann zu stellen um Aegypten zu einer Grossmacht zu gestalten. Trotz ihrer menschlichen Schwächen, war sie jeder Zoll eine Herrscherin. Ihre diese Bestrebung verargten ihr natürlich die Römer, die ausserdem noch für eine politisierende Frau damals nicht viel Verständnis entgegenbrachten. Vielleicht diese römische Auffassung beeinflusst den Verf., wenn er — unter anderen — Kleopátra nur als eine „bestenfalls interessante Nulle" bezeichnet (S. 199). Nach dem makedonischen Hausrecht der Ptolemäer war sie zweifelsohne die rechtmässige Gattin des Antonius, und als solche betrachteten sie auch manche römischen Zeitgenossen (vgl. Vergils Aeneis, VII] 688: Aegyptia coniunx). Den Gipfelpunkt des Werkes bildet die ausführliche Schilderung der Schlacht bei Aktium, die der Verf. auch zum Titel seines Buches wählte. Carter will diesen Seekampf rekonstruieren, (eine löbliche Aufgabe!), da die lückenvollen, ziemlich wortkargen Berichte unserer Quellen viel zu raten geben. M. E. blieben immerhin manche Fragen offen, auf die ich nicht alle eingehen möchte. Weshalb sollte Antonius doch die Seeschlacht wagen, wenn er schon im voraus böse Vorahnungen hatte? Es wäre ihm aussichtsreicher gewesen eine Schlacht am Festland zu liefern, er kannte gut das Gelände, hatte reichliche Erfahrungen, seine Legionare schätzten ihn. Trotz der Desertion einiger Vornehmen und mancher fremder Truppenkörper, vertrauten ihm seine Legionen und hätten ihm mit Zuversicht gefolgt. Und doch liess er sich zur Seeschlacht verleHen. Von wem? Von Kleopátra? Hatte; sie doch solchen Einfluss auf Antonius ausgeübt? Ausserdem kann ich nicht annehmen, dass die Flotte Kleopatras nur die Gelegenheit zur Flucht erwartete. Antonius liess die nicht seetüchtigen aegyptischen Frachter verbrennen, auf einige Segler den Kriegsschatz verladen. Die Schlachtschiffe Kleopatras standen in der Reserve, um — wenn es nötig erscheinen sollte, — in die durch den Kampf P. R. FRANKE, Kleinasien zur Römerzeit. Griechisches Leben im Spiegel der Münzen. München 1968, 73 S., 32 Taf. Nicht bloss die Aufmerksamkeit des Fachmannes, sonders auch die des weiten Publikums verdienen die aufschlussreichen Ausführungen des Verfassers. An Hand 512 Münzabbildungen beweist er, Professor für Alte Geschichte an der Universität Saarbrücken, dass das Leben des hellenistischen Kleinasiens auch während der römischen Oberherrschaft in ihrer Eigenart weiter blühte. Die mehr als 350 kleinasiatischen Städte mussten selbstverständlich den Römern Zugeständnisse gewähren, pochten jedoch gerne auf ihre hehre Vergangenheit, auf ihre berühmten Gründer, auf ihre namhaften Bürger. Schon lange vor der Römerherrschaft war Kleinasien reich an blühenden Orten, „die durchaus die Bezeichnung Weltstädte verdienen, so Ephesos, Smyrna und Pergamon, um nur einzige zu nennen". In der Zeit von Augustus bis Aurelian, also zwischen 27. v. und 275 n. Chr. durften die Städte Münzen, allerdings nur in Bronze prägen, und dies genügte den Hellenen ihre, wenn auch in einem bescheidenen Masse, kommunale Selbständigkeit hervorzukehren. Sie verstanden es, mit ihren Münzen eine gewisse Propaganda zu betreiben, versäumten jedoch nie die kaiserlichen Devisensprüche, wie Pax, Fides, Aequitas usw. auf die Münzen entstandene Bresche zu springen und diese auszufüllen. Carter widmet nicht genügende Aufmerksamkeit der Strategie Agrippas, der die schwer manövrierbaren, grossen Schiffe Antonius mit seinen wendigen, raschen und kleinen Liburnen angriff, grosse Schaden verursachte, und die Aktion der minder beweglichen Schlachtschiffe des Antonius vereitelte. Aber, wie so oft im Altertum (z. B. bei Philippi) funktionierte das Nachrichtenwesen nicht gut, und dies muss für das Verhalten der Königin ausschlaggebend gewesen sein. Gegen Mittag war die See grob, die wogenden Wellen, das Feuer und der Rauch der in Brand gesteckten Schiffe, die aus dem Kampf ausscheidenden, beschädigten Einheiten des Antonius, erweckten den Eindruck in Kleopátra und in ihren Kommandeuren, dass die Schlacht verloren sei. Deshalb haben sie sich entschlossen, durch eine Bresche zu entkommen. Sie hatten keine Nachrichten bekommen, merkten nicht die vorstossenden übrigen Schlachtschiffe des Antonius, die sogar bis in die späten Stunden tapfer weiterkämpften. Antonius verlor die Übersicht, und auch seinen Kopf, er war auf die Flucht der Königin-Gattin doch nicht vorbereitet, und er folgte ihr. Unsere Quellen schildern sein späteres Verhalten, er brach zusammen, er war sicherlich nicht im Zustand „manches zu überdenken" (S 263). Ich nehme an, Antonius erlitt einen Nervenzusammenbruch, und seine spätere Lebensweise, das Einsiedlerleben unterstützen meine Ansicht. Dass Antonius schon vor einigen Wochen nicht mehr der alte war, erkannten seine Gefährten, desertierten, sie wollten ihr Geschick nicht mit seinem Los verbinden. Diese meine Vermutungen sollen den Ausführungen Carters keinen Abbruch tun, ich möchte hier nur auf eine mögliche Variante der Schlacht bei Aktium, in grossen Zügen hinweisen. Endlich will ich noch einige Unstimmigkeiten herausgreifen. Es stimmt nicht, dass jedem Konsul, der in seinem Amtsjahr starb, ein Staatsbegräbnis (funus publicum) gewährt wurde (S. 32). Der erste Römer, der dieser Ehre teilhaftig wurde, war L. Sulla. С a r t e r behauptet mit Unrecht, dass im ptolemäischen Herrscherhause bis Alexandres Helios (Kleopatras und Antonius Sohn) „keinen Alexander gegeben hatte" (S. 185), er vergisst Pt olemaios X. Alexandres I. und Ptolemaios XI. Alexandres 1 1. Nicht M. Titius, sondern sein Vater wurde von den Triumvirn proscribiert (S. 193). Doch, im grossen und ganzen gibt uns J. M. Carter eine interessante Darstellung der Ereignisse dieser verhängnissvollen Jahren, jener Epoche, woraus, in schweren Geburtwehen, ein neues Zeitalter entstand. 67. Ürögdi zu prägen. Die Städte bestrebten sich den Herrschern gefällig zu erweisen, Kleinasien entzog sich keinesfalls dem üblichen Kaiserkult, der sich aus dem hellenistischen Herrscherkult entwickelte. Die Römer verstanden allerdings mit Geschick dort Konzessionen zu gewähren, wo dies ohne Beeinträchtigung der eigenen Interessen möglich erschien. Der Verfasser stellt dem Leser in knappen Abschnitten die Polis und ihre Bürger, ihre religiösen Vorstellungen dar. Tch möchte die interessanten Ausführungen über die römischen Kolonien hervorheben, die mutatis mutandis für jede Provinz eine gewisse Gültigkeit haben. Ich gestehe, dass ich gerne mehr über die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen gelesen hätte, die Münzen erteilen nämlich dort eine Antwort, wo sich die Inschriften, literarischen Quellen darüber ausschweigen. Der Anhang gibt die Münzbeschreibungen der abgebildeten Prägungen und eine Karte der im Katalog aufgeführten münzprägenden Orte. Daduch wird das kleine, empfehlenswerte Werk wirklich vollständig. O. Ürögdi 288