Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 13. 1972 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1974)

Tanulmányok – Abhandlungen - Kocztur Éva: Ausgrabungen im südlichen Stadtviertel von Gorsium (Tác-Margittelep). XIII, 1972. p. 69–148.

geschloßenes Gefäß erhielt. (120) Das Gefäß der Abb. •59.3. scheint auch dem Material nach eine einhei­mische Form zu sein. Seine Analogie finden wir unter den Funden des Lagers IV. von Adony (121) und dem Hügel von Rekawinkel (122) . Diesen letzteren Fund repräsentiert eine Flügelfibel von dem Beginn des 2. Jhs, die in Begleitung von Münzen des Vespasi­anus und des Hadrianus gefunden wurde. Handgeformte Gefäße Das Material ist nicht eindeutig, es finden sich darunter verschiedene Typen. 1. Aussen gelbgebrannte, dickwandige Gefäße aus dünngeschlämmtem Ton, mit gesprungener Ober­fläche. Sie sind von urzeitlichem Charakter, ähnlich der groben sarmatischen und dem im Haus XIV gefundenen dakischen Topf. Die meisten von ihnen haben wir im Haus XIV. und VIII. gefunden. Aus etwas fetterem Ton wurde die Urne der Abb. 52. 12. — Nr. 104 erzeugt. Das geringe Vorhanden­sein solcher Gefäße, insbesondere im Falle des Hauses XIV. weist darauf hin, daß in der frühzeiti­gen Periode der Siedlung mit einem dakischen Einfluß zu rechnen ist. (J23) Ihr archäologisches Ma­terial ist sehr gering. In der späteren Periode der Tácer Siedlung kamen überhaupt keine Fragmente vom ausgesprochen dakischem Charakter zum Vor­schein. 2. Dünnwandige, grau und rötlichbraun gebraute, poröse, mit Kies gekörnte Töpfe mit gekämmter Überfläche. Sie kamen in größter Zahl in der Um­gebung der Häuser IV, V und VII, in geringerem Masse auf der ganzen Siedlung vor. (Insgesamt etwa 850 St., 4,3% der Gesamtkeramik). 3. Das Material ist dasselbe, wie bei den vorangehen­den, jedoch haben sie keine gekämmte Oberfläche. An einigen läuft eine mit Fingereindrücken her­gestellte Bandverzierung um den Bauch, z. B. Nr. 481 ; oder einige, unter den Funden der Grube XIII. zum Vorschein gekommene Fragmente (Inv. Nr. ()2.74.(). und 02.59.12.). Mit dieser Verzierung erinnert sie stark an die germanische Keramik, (124) doch steht sie auch dem Alfölder Typ der einen da­(120) Unsere Beobaehtung beweist É. BONIS, Die spät­keltische Siedlung Gellérthegy-Tabán in Budapest. AH, XL VII, J969, 192. Laut neuerer Beobachtun­gen besteht die den Rand überziehende schwarze Schicht aus aufgewärmten Koniferenzharz, das ge­gen Ungeziefer, zur Verstopfung der Rinde bei der Salzgewinnung zur Verstärkung des Randes benutzt wurde. (121) L. BARKÓCZI - É. BONIS, а. с, 15(5., 19/12. (122) J. GARBSCH, Die norisch-pannonische Frauentracht im I . и. II. Jahrhundert. Münchner Beiträge zur yor- und Frühgeschichte, XI, 1965, Taf. 34/3. (123) Ähnlich der Siedlung vom Gellérthegy: É. BONIS, AH, XL VII, 1969, 189. (124) E. В. BONIS, FolArch, IX, 1957, 72. (125) L. BARKÓCZI— É. BONIS, O. C, 174. - M. PÁRDUCZ, AÉrt, LXXIX, 1952, 39., Taf. IX. 4ab. stimmt mit dem Stück von Tác Nr. 409 überein. (126) M. PÁRDUCZ - J. KOREK, AArchHung, X, 1959, 192., Taf. X. 3., Taf. VIII. 4., Taf. VII. 2 usw. kischen Charakter aufweisenden Töpfe nahe. (125) Die aus dem Barbarikum beschriebenen ähnlichen Urnen hält M. Párducz für eine quadische Überlieferung. (126) Der Typ 2—3 ist aus den Ganabae der Limeslager und auch aus dem Material der bisher erschlossenen Siedlungen und Hügelgräber der einheimischen Bevöl­kerung bekannt. Der Zeitpunkt des Erscheinens dieser groben Keramik stimmt mit der Entstehung der Siedlungen und Tumuli zu Beginn des 2. Jhs über­ein. (127) Dies beweist auch jene Tatsache, daß sie im Tácer Material am Ende des 1. Jhs noch nicht zu­gegen war (Haus XIV. im Castrum). Ihrem Material und ihrer Form nach ist sie mit der groben Keramik der von diesem Gebiet nördlich und westlich gelebten keltisch-germanischen Völker verwandt ; sie zeigt mit dem ebenfalls eine germanische Wirkung aufweisen­den, jedoch über einem starken dakisch-thrakischen Charakter verfügenden Material der Puchov-Kultur eine große Ähnlichkeit/ 128 ' und beweist auf deren Gebieten das Weiterleben der urzeitlichen Bevölke­rung. (12u) Ihre skizzenhafte Chronologie kann folgen­dermaßen aufgestellt werden : in den Westprovinzen wurde sie bis zum 3. Viertel des 1. Jhs erzeugt, wahr­scheinlich in Vindonissa ; (130) in Noricum verschwin­det sie von der Zeit der Markomannenkriege (131) ; in Pannonién war sie im Tabán noch nicht vorhanden, dort erschien sie ohne Vorgeschichte zu Beginn des 2. Jhs <132) (Ihr Herstellungszentrum ist wahrschein­lich Poetovio). Am längsten lebte sie bis zum Ausgang des 2. Jhs an und ist sporadisch selbst bis zu Beginn des 3. Jhs anzutreffen, z. B. in Szőny im Gräberfeld der Bürgerstadt (cf. Anm. 131). Aufgrund der Daten scheint es, als hätte sich eine gewiße Volksgruppe immer weiter nach Osten zu zurückgezogen. Aus Ostpannonien kamen in mehreren Wellen von der Westgrenze her Eravisker oder mit ihnen verwandte Völker,° 33) es ist möglich, daß vielleicht auch die Gefäßart von diesen mitgebracht wurde. Zur Mitte des 2. Jhs hat die Wehrvorbereitung gegen die Mar­komannen die Befestigung der wichtigsten Knoten­punkte der Grenzlinie bzw. der Provinz erfordert. Zu dieser Zeit konnte die Reihe an die Einsiedlung der (J27) L. BARKÓCZI, FolArch, V1LL, 1956, 72. - Literatur cf. dort. (128) M. PICHLEROVÁ, ARoz, XIII, 1961, 855-860.-In den Siedlungen an der Morava mit Importware aus dem 2. Jh.-J. VLAOÁR, AROZ, XIV, 1962, 308­326. — In der Siedlung bei Nyitra „mit vielen pannonischen Waren"—M. LAMIOVÁ—I.SCHMIED­LÓVÁ, SlovArch, XI, 1963, 59-86.-Das Material der Siedlungen in der Umgebung von Kassa wird hier bekanntgegeben (Sena III. und Sebastovce­Barca.) Die obigen Fundorte haben wir aus der kompletten Literatur nur als Beispiele hervorge­hoben. (129) L. BARKÓCZI - É. BONIS, О. С, 150. (130) E. ETTLINGER - СН. SIMONГСТТ, О. С, П. (131) L. BARKÓCZI — É. BONIS, О. С, 150. (132) É. В. BONIS, FolArch, XIV, 1962, 23-31. - L. BAR­KÓCZI: FolArch, VIII, 1956, 72. Knüpft aufgrund der bemalten Keramik die Erzeugung an Poetovio. (133) Die Zusammenfassung der Frage cf., A. MÓCSY, RE Suppl. IX, 1962, 535-537. 124

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