Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 11. 1970 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1971)

Tanulmányok – Abhandlungen - Salamon Ágnes – Barkóczi László: Bestattungen von Csákvár aus dem Ende des 4. und dem Anfang des 5. Jahrhunderts. XI, 1970. p. 35–75. t. XVII–XXIX.

nach schon zu den Becher mit wulstigem Hals aus den Gräbern 24, 29 gerechnet werden. Auch der Typ des gelblichgrauen, an Hals und Schulter kannelierten Kannen mit kleeblattförmiger Mündung, aus schlecht geschlämmtem und mit Kies gefülltem Material Grab 14 (Abb. 15, 3, Taf. XXVI, 1) gehört zu den römi­schen Formen. Der Typ ist in den späten Gräberfel­dern der Großen Ungarischen Tiefebene unbekannt, aber auch in Muntenien kommen andere Kruge zum Vorschein. Die Form oder ihre Varianten gelten als häufiger Begleitfund in den spätrömischen Gräber­feldern von Pannonién. Die Varianten von Csákvár sind Nachahmungen dieser Form und sie kommen nicht von den Händen römischer Meister. Der als Streufund gehobene, zum Teil römische Form aufweisende, fragmentarische, graue Krug (Abb. 15, 1, Taf. XXVI, 3) gehört ebenfalls in die Gruppe der Erzeugnisse, die starke römische Ein­wirkungen zeugen. Es ist ein grobes, dickwandiges Gefäß. Seine Varianten sind in den spätrömischen Gräberfeldern zu finden. Die Wulst und die Einglät­tungen am Hals und der Schulter verbinden sie da­gegen mit dem Krug ähnlichen Charakters aus dem 1. Gräberfeldabschnitt. Die andere Gruppe der Tongefäße ist der Praxis der römischen Keramik fremd. Ein charakteristischer Typ dieser Gruppe ist der einhenkelige Becher. Unter diesen verdienen zwei mit wulstigem Hals besondere Aufmerksamkeit. Solch einer dickwandiger, grauer Becher mit geglätteter Oberfläche wurde von den Gräbern 24 und 29 ge­hoben (Abb. 13, 4, 5 ; Taf. XXII, 1, 2). Die um den Hals unter dem Rand herumlaufende Wulst, der von dort herausgehende Henkel, sowie auch die unten erstarkende Ausbauchung weisen auf denjenigen be­kannten Gefäßtyp hin, der als die kennzeichnends „hunnenzeitliche" Keramik der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts betrachtet wird. Entfernt verwandte Form können wir bloß aus den gleichaltrigen Gräber­feldern von Brigetio und Pilismarót anführen (167) . In der späten Gräberfeldgruppe der Großen Unga­rischen Tiefebene, in der Bajmók-Mórahalom-, der Kiszombor— Ernőháza- und der Tápé —Malajdok­Gruppe kommt der Bechertyp mit wulstigem Hals nicht vor. Es findet sich aber die Variante des Typs, die ohne Halswulst besonders in Form von Krügen und Becher mit breiter Mündung (168) . Der Typ mit Halswulst hat auch zum Material des Gräber­feldes von Marosszentanna keine Beziehung. Mit Ausnahme der Streufunde der Großen Ungarischen Tiefebene treten die breitmündigen, unter dem Rand mit Wulst versehenen Krüge im geschlossenen Mate­rial das Gräberfeldes von Csongrád auf, z. B. in den Gräbern В und 44. Es findet sich aber im Grab 25 ein großer Krug mit einem Halswulst von viel bestimmterem Charakter (169) , dieser steht aber schon mit dem Krug von Murga in Verbindung. Der (167) L. BARKÓCZI, Pilismarót, Abb. 31, 3, Taf. XXVI, 2; Ibid. 1961, 31, Abb. 1. (168) M. PÁRDUCZ, Sarmatenzeit III, paäsim. (169) M. PÁRDUCZ, 1959, Taf. XVI, 1, 3, Taf. XVIII, 18. Becher aus dem Grab В von Csongrád könnte schon den Becher von Csákvár als Vorbild gedient haben, besonders wenn wir erwägen, daß die Ver­bindung der Bevölkerung der beiden Gräberfelder selbst anhand der Glasbecher nachweisbar war. Doch scheint es, daß der Ursprung der Becher mit Hals­wulst nicht hier zu suchen ist. Darauf weist zum Teil das urnenförmige Gefäß des Grabes 29 (Abb. 14, 7; Taf. XXII, 3), dessen Entsprechungen gleich wie die in großer Zahl vorkommenden Varianten der Krüge und Kannen mit Halswulst in den Gräbern von Muntenien zu finden sind. Es scheint wahrschein­lich, daß sich unsere Stücke aus demjenigen breit­mündigen, konischen Typ mit Halswulst entwickelt haben, der auch in den Gräberfeldern von Spant^ow uns Isworul vertreten ist (170) . Man kann aber auch einen Typ mit engerem Hals aus einem dieser Gräber­felder anführen (171) . Der einhenkelige, gräulichbraune, größere Becher bzw. Krug des Grabes 64 stellt einen von den erwähn­ten abweichenden, anderen Typ dar (Abb. 14, 8; Taf. XXIII, 1). (Seine Entsprechung lag im Grab 1 des 1. Gräberfeldabschnittes.) Die konischen Gefäße sind in Pannonién selten, sie sind weder für das frühe noch das späte Material charakteristisch. Der poröse, kör­nige Stoff des Gefäßes, wie auch die senkrechten Einglättungen am Hals weichen von der Praxis der römischen Keramik ab. In den spätsarmatischen Gräberfeldern der Großen Ungarischen Tiefebene finden sich diese Formen oft und in der Kiszombor­Ernőháza-Gruppe hält man sie für die Leitform. (172) . Sie sind auch in der Tápé-Malajdok-Gruppe und in den Gräberfelder des Typs von Csongrád zu finden, doch sind sie da nirgends kennzeichnend. Verschiedene Varianten sind in den muntenischen Gräberfeldern und in Marosszentanna vertreten, diese sind aber auch hier nicht kennzeichnend. Es hebt sich von den Gefäßen sowohl der Ausfüh­rung wie auch der Form nach das kleine, graue, urnen­förmige Gefäß des Grabes 29 (Abb. 14, 7; Taf. XXII, 3) hervor. (Es lag im Grab neben einem Becher mit Halswulst.) Von den in Pannonién benützten und bisher bekannten spätrömischen Gefäßen hebt es sich entschieden ab ; es läßt sich jedoch auch mit dem Denkmalmaterial der außerhalb der Provinz lebenden sarmatischen und germanischen Völker nicht ver­gleichen. Im Karpatenbecken finden wir allein im Gräberfeld von Marosszentanna in Form und Material ähnliche Gefäße (173) . Diese grobe, dick­wandige, eckige Form, aus schlecht geschlämmtem Material voll von weißem Kies ist in den munteni­schen Gräberfeldern als ein häufiger Typ zu beobach­ten. Dort kann man nicht nur die sich kaum unter­scheidenden Varianten des Types finden, sondern es (170) B. MITREA-C. PREDA, Nécropole Muntenia, Fig. 223, Fig. 182,4. (171) Ibid., Fig. 167, 5. (172) M. PÁRDUCZ, Sarmatenzeit III, 243; vgl. noch die Stücke Nr. 17, 21 auf der Taf. XXXIV. (173) I. KOVÁCS, Marosszentanna, Abb. 24, 1, 2; Abb. 43, 2; Abb. 53, 1-2; Abb. 60, 5; Abb. 84, 1. 08

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