Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 11. 1970 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1971)

Irodalom – Beschprechungen - Makkay J.: Altorientalische Parallelen zu den ältesten Helligtumstypen Südosteuropas. XI, 1970. p. 137–144.

menhang gebracht werden. Diese Beziehungen dürften namentlich in der Periode Vinca С vor allem bei der Vinca Kultur besonders stark gewesen sein. In Anbetracht dieser verwickelten Beziehungen brachte N. V 1 a s s a gewissermaßen mit Recht gerade die er­wähnten Modelle von Assur mit dem Tonmodell in Ver­bindung, das in dem ebenfalls bereits erwähnten Heilig­tum von Cascioarele gefunden wurde (Kulturelle Bezieh­ungen des Neolithikums Siebenbürgens zum Vorderen Orient. Acta Musei Napocensis 7, 1970, 33-37). Sowohl dieser Autor, als auch Hortensia Dumitrescu, die dem Fragenkomplex des Heiligtums von Cascioarele eine sehr bemerkenswerte und erfindungsreiche Abhandlung wid­mete, betrachten diesen hochinteressanten Fund unbe­dingt als ein Heiligtumsmodell (Un modèle de sanctuaire découvert dans la station énéolithique de Cascioarele. Dacia 12, 1968, 381 -394). Es handelt sich um ein 24,2 cm ho­hes und 51 (ober nur 49,8) cm langes Modell, dessen Unter­teil ausgehöhlt ist, während die Längs- und Endseiten mit runden Öffnungen durchlocht sind (Abb. 3). Obenauf stehen vier kleine Gebäudemodelle, die mehreren süd­osteuropäischen, selbständig gefundenen Modellen ähn­lich sehen (z. B. J. H. GAUL, The Neolithic Period in Bulgaria. BASPR 1(5, Cambridge Mass. 1948, Taf. XXXI, 2 — 4; R. COMSA, Considerations en sujet de l'évolution de la culture Boian. SCIV 5, 1954, Fig. 7, 3-4; T. PAS­SER, Pi riodizacija tripolskih poselenia. MIA 10, Moskau — Leningrad, 1949, Abb. 33 „a"; usw.). H. Dumitrescu deu­tete die auf dem Unterteil sichtbaren vier kleinen Gebäude als Zellen eines kompliziert gebauten Heiligtums (o.e. 389). Ihre sehr geistreichen Feststellungen sind zweifellos wohlbegründet. Ihre Meinung, das Modell habe im reli­giös-magischen Ritus eine Rolle gespielt, können wir vorbehaltlos bejahen, möchten aber die Interpretation des als Modell dienenden Originalgebäudes (Vorbildes) aus einer anderen Richtung unternehmen. Dieser Versuch wird vor allem von einem Terrakotta­Modell ermöglicht, das vor kurzem in Athen, an der Nordseite des Areopags als Grabbeigabe einer vornehm­en Athenerin gefunden wurde (Abb. 4). Das Grab ist zur Middle Geometrie I, cca 850 v. Chr. datiert (E. L. SMITHSON, The Tomb of a Rich Athenian Lady, ca. 850 В. C. Hesperia 37, 1968, 92-97, Taf. 23-27). Ähnliche Modelle oder deren Stücke kamen, wenn auch nicht all zu häufig, in der geometrischen und frühattischen Kera­mik öfters vor, ja, es wird sogar auch von einem submy­kenischen Stück berichtet. Im allgemeinen handelt es sich um Beigaben von Frauengräbern. In bezug auf ihre Funktion gehen die Ansichten diametral auseinander: man hielt sie abwechselnd für Bienenkörbe, Brennöfen, Backöfen, Flöten, Tintenfässer, Bänke, oder einfach nur für „kultische Objekte" (E. L. SMITHSON, o.e.). Der Umstand, daß es sich im allgemeinen um Beigaben von Frauengräbern handelt, verleiht den Modellen eine ge­wisse religiöse Rolle, die mit der Bestattung zusammen­hängen dürfte. Einstweilen läßt sich aber diese Rolle nicht näher bestimmen. E. L. Smithson interpretiert den Fund von Athen als ein Granariummodell. Die bis in die winzigsten Einzelheiten bestehenden strukturellen Ähnlichkeiten, sogar Identitäten zwischen dem Granarium-Modell von Athen und dem Modell von Cascioarele beweisen, daß der Fund von Cascioarele eben­Abb. 5: Vadastra, Dealul Cismelei, Oltenien, Rumänien (nach C. N. Mateescu) 142

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