Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 10. 1969 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1969)
Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: Die Personalpolitik des Septimus Severus im Bürgerkrieg von 193–197. X, 1969. p. 69–86.
Versuchs rekrutierten sich aus dem engsten Verwandterikreis des Commodus: Lucilla Augusta, Ummidius Quadratus, 124 (ein naher Verwandter des kaiserlichen Hauses), 125 der propinquus Claudius Pompeianus Quintianus, 126 möglicherweise sogar die Kaiserin Crispina selbst, die es mit Verbannung und Tod büßen mußte. 127 Diese Verschwörung wollte vermutlich ein Mitglied A *der Marcus—Familie zum Kaiser erheben. Zur Zeit des Perennis war die kaiserliche Familie politisch nicht mehr von Bedeutung, die engsten Mitarbeiter von Marcus Aurelius hatten sich entweder freiwillig (Claudius Pompeianus), oder auf Befehl (Pertinax) 128 zurückgezogen oder waren gestorben. 129 Der praefectus praetorio mochte demnach ohne einen Gegner zu haben, die Macht für seinen Sohn erwerben. 12921 Der Kandidat der dritten Verschwörung war der für die militärische Aktion ausgewählte Legat, Septimius Severus, selbst. Unter den zerrütteten Verhältnissen, die in den 190er Jahren am kaiserlichen Hof herrschten, war dies wahrscheinlich die einzig mögliche Lösung. Daß diese Wahl am Mechanismus der Verschwörung vieles änderte, versteht sich von selbst. Die beiden erten Verschwörungen verlangten von den militärischen Führern eigentlich nur eine übereinstimmende Stellungnahme: Nach der Liquidierung verloren die meisten Beteiligten nur ihre Ämter, nicht aber ihr Leben (C. Dominius Dexter, D. Veturius Macrinus, Septimius Severus, L. Vespronius Candidus, von denen wir wissen). Die weitreichende Organisierung der Armee ist ein Beweis dafür, daß sich in diesem Fall die Legionen der Donauprovinzen gegen Commodus erhoben hätten. Nun stellen sich zwei grundlegende Fragen: 1. Warum fiel die Wahl auf Septimius Severus? 2. Wie wurde der Aufstand vorbereitet ? Nach dem Tod des Perennis konnte auch Septimius Severus mit vielen anderen 130 in das öffentliche Leben zurückkehren. Er wurde vermutlich bereits 185 — keinesfalls aber später als 186 — Statthalter von Gallia Lugdunensis, wo sein Triennium bis 188 dauerte. 131 Über seine hiesige Tätigkeit steht in der História Augusta folgendes: a Gallis ob severitatem et honorificentiam et abstinentiam tantum quantum nemo dilectus estP 2 Wahrscheinlich hatte er sich bereits hier als hervorragender Statthalter bewährt. Dies ist um so wahrscheinlicher, da doch die Aufmerksamkeit des Hofes wegen den unruhestiftenden desertores VÄ3 sowieso auf Gallien gerichtet war. Als Vermitteismann zwischen Severus und den späteren Verschworenen könnte M. Aemilius Laetus 134 in Frage kommen, der gegen Ende des 2. Jahrhunderts als [proc(urator) pr] ovin [darum Lugdu]i 24 SHA vita Comm. 4, 1. I« R. SYME, História, XVII, 1968, 102-103. I 2 « SHA vita Comm. 4, 2; Dio LXXII, 4, 4-5. 127 SHA vita Comm. 5, 9; Dio LXXII 4, 6. 128 SHA vita Pert. 3, 3. i 29 Von der Mehrheit der Senatoren, die unter Marcus eine bedeutende Rolle gespielt hatten, wissen wir in dieser Zeit nichts. C. Aufidius Victorinus war 180 — 183 praefectus urbi, im Jahre 183 zum zweiten Mal Konsul (CRAI, 1956,189 = Ann. Ép., 1957; 12; H.-G. PFLAUM, Les sociales Antoniniani de l'époque de Marc Aurèle, Paris, 1966, 41—48). T. Pomponius Proculus Vitrasius Pollio {CIL, VI, 1540 - D., 1112; ibid. 23-32), С Bruttius Praesens (СЯ.,Х, 408 = D., 1117; ibid., 32-37), usw. i2»aDio LXXII 9, 2-4. 13° Es genügt, hier an Pertinax zu erinnern: occiso sane Perenni Commodus Pertinaci satisfecit eumque petit {per} litteras, ut ad Britanniám proficisceretur. SHA vita Pert. 3, 5. 131 Während seiner hiesigen Statthalterschaft heiratete er Iulia Domna und hier wurde 188 auch Caracalla geboren. Cf. T. D. BARNES, о. с. ,92-93. «г SHA vita Sev. 4, 1. 133 SHA vita Pesc. Nig. 3, 4. 134 pjR2 t A 357; H.-G. Pflaum, Les carrières, Nr. 213. n(ensis) et [Aquitanicae]^ vielleicht zur gleichen Zeit in Gallien tätig war wie Septimius Severus. Wegen seines Namens vermutete man bereits früher, daß er möglicherweise ein Verwandter des praefectus praetorio Q. Aemilius Laetus war. 136 Wahrscheinlich ist aber, daß die Vergangenheit des Septimius Severus — die Unterstützung der Lucillaschen Verschwörung und sein darauffolgender Amtsverlust viel schwerer ins Gewicht fielen als sein Verhalten in Lugdunensis und seine Beziehungen zu den beiden Laetus. Daß er zu der Teilnahme an der neuen Verschwörung aufgefordert wurde, mag möglicherweise auf dem Zwischenfall beruhen, der sich während seines sizilianischen Prokonsulats ereignet hatte und auch in der História Augusta aufgezeichnet ist : in Sicilia quasi de imperio vel vates vel C(H)ald(a)eosconsuluisset, reus/actus est. apraefect. praet.,quibus audiendus datus fuerat, iam Commodo in odiu(ni) veniente absolu tus est calumniator e in crucem acto. 137 Der wiederkehrende Traum von der Macht begleitete ihn — wie schon erwähnt — durchs Leben, und bereits früher schon hatte er sich mit Wahrsagern und Astrologen beraten, 138 so daß die Beschuldigung nicht grundlos gewesen sein mochte. Während dieser Untersuchung lernte dann Laetus den ehrgeizigen, schon vormals Commodus-feindlichen Senator näher kennen, der seinen Plänen in jeder Hinsicht am besten zu entsprechen schien. Der günstige Abschluß der Untersuchung, der unerwartet rasche Aufstieg der Laufbahn des Septimius Severus lassen darauf schließen, daß Laetus damals den späteren Kaiser für sich gewann. 139 Septimius Severus hielt sich nach seinem sizilianischen Prokonsulat, d. h. seit Mitte 190 140 , bis zu seiner Entsendung nach Pannonién in Rom auf — gegebenenfalls um die Verschwörung vorzubereiten. Gegen Ende des Jahres 190 (oder 191?) mochte er Suffektus gewesen sein. 141 Nach seinem Konsulat verbrachte er fast noch ein Jahr in Rom, ohne einen kaiserlichen Auftrag zu erhalten : post consulatum anno ferme fuit otiosus. 142 Diese Wartezeit war vielleicht wegen der Vorbereitungsarbeiten notwendig gewesen, 135 CIL, XIII, 1809; H.-G. Pflaum, Les carrières, Nr. 213. 136 Darauf beruft sich H. — G. Pflaum, Les carrières, Nr. 213. 137 SHA vita Sev. 4, 3; Die Glaubwürdigkeit der Angabe betreffend cf. J. Hasebroek, 14. is» SHA vita Sev. 2, 8. 1 39 Das freundschaftliche Verständnis, das die beiden Männer verband, könnte auch auf ihre gemeinsame afrikanische Abstammung zurückzuführen sein. Laetus stammte aus Thaenae, Africa proconsularis (Ann. Ép., 1949, 38). W. Ensslin vertritt — ohne nähere Begründung — die Ansicht, daß Laetus erst seit 192 praefectus praetorio war {RE, VIH/A, 1954, 2424). Doch scheint uns dies auch vom Standpunkt der Laufbahn des Septimius Severus kaum wahrscheinlich. Wenn die Untersuchung seiner Designation zum Konsul vorangegangen war — was unzweifelhaft scheint —, dann geschah dies noch zu Lebzeiten von M. Aurelius Cleander, d. h. im Jahre 189. Sollte Laetus damals noch nicht praefectus praetorio gewesen sein, könnte vermutet werden, daß er am Hofe zu den Rittern vom höchsten Rang gehörte, dessen Diensteinteilung es ermöglichte, beim nächsten Freiwerden einer Kommandostelle zum Oberbefehlshaber der Garde ernannt zu werden (praefectus annonae?). Cf. noch Anm. 141.; L. L. HOWE, The Pretorián Prefect from Commodus to Diocletian (A. D. 180 — 305), Chicago, 1942, 68, Nr. 13. 140 Er war 189/190 in Sizilien als Prokonsul tätig. /. Hasebroek, 14; T. D. Barnes о. с, 93. 141 т. D. Barnes hält die Datierung auf 191 möglich (o. c, 93). J. Hasebroek hingegen setzte das Konsulat des Severus auf 189 (о. c, 15), mit Berufung auf Cassius Dio: XMCCVÔQOÇ —vnárovc, êç «ëvoo) êviavrôv névre x<ü eïxoaiy ànèôeiÇev —xcà êvocvroîç Aoct UEOV/JQOÇ О /лета ravroc а.тщ%г]аас vTiárevoev. (Dio LXXII 12, 4): dies bedeutet, daß Septimius Severus sein Konsulat Cleander zu verdanken hatte. Der Sturz Oleanders könnte auf das Ende von 189, besser noch auf 190 datiert werden (F. MILLAR, о. с, 130...131). Es scheint kaum wahrscheinlich, daß Septimius Severus zur Zeit seines sizilianischen Prokonsulats (189/190) in seiner Abwesenheit suffectus gewesen wäre, denkbar wäre, daß er mit Cleanders Hilfe nur consul designatus geworden war. Das spräche dafür, daß sein Konsulat —sollte auch in diesen Jahren die Designation im Herbst statt gefunden haben — auf 190 zu datieren wäre. "2 SHA vita Sev. 4, 4. 78