Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 10. 1969 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1969)

Tanulmányok – Abhandlungen - Visy Zsolt: Inschriften und Zeichen auf den Terra Sigillaten von Intercisa. – Feliratok és tulajdonjegyek intercisai terra sigillatakon. X, 1969. p. 87–99.

INSCHRIFTEN UND ZEICHEN AUF DEN TERRA SIGLILLATEN VON INTERCISA In jüngster Vergangenheit begannen zwei Mitglieder un­esres Forschungsteams eine zwar sekundäre, aber nicht weniger bedeutsame Arbeit — die Analyse der Inschriften und Zeichen der Terra Sigillaten. 1 Die Inschriften auf den Gefäßen wurden bis jetzt kaum beachtet, und da bislang nur wenige Veröffentlichungen über dieses Thema erschie­nen sind, halten wir es für notwendig, durch die Bekannt­gabe unserer neueren Ermittlungen die diesbezügliche For­schung zu fördern. 2 In Intercisa fanden in den vergangenen Jahren großan­gelegte Rettungsgrabungen statt, da die neue Wohnsied­lung von Dunaújváros beinahe schon bis zum Mauerwerk des römischen Kastells reicht. Aus der römischen Siedlung und den Gräbern waren auch zahlreiche Sigillaten zum Vorschein gekommen, unter denen es etliche Gefäße mit Schriftzeichen gibt. Diese Gefäße bzw. Scherben und ihre Fundstellen werde ich nun der Reihe nach, in der sie freigelegt wurden, be­kanntmachen. Die Freilegung des Friedhofs begann 1963. Grab Nr. 182. Etagengrab mit Brandbestattung, О —W orien­tiert. Tiefe: 130 cm. Bei der Einäscherung des Toten wurden die zahlreichen Beigaben stark beschädigt. Eine abgewetzte Mittel­Bronze des Septimius Severus und auch die Sigillata-Schüssel datieren das Grab auf die erste Hälfte des 3. Jahrhunderts. Drag. 31 — Typ. Schwach abgenutzte Schüssel mit dunkel­rotem Überzug, halbwegs schwarzgebrannt 3 (Abb. 7,5). Auf der Innenseite des Gefäßbodens der Stempel: VENCARVS. Innerhalb des Standringes kursiv: SILVINIANI (Abb. 2,7). unterhalb des Schüsselrandes ein kursives F (Abb. 6,5). H = 5, Md = 19,1, Bd = 10,2 cm. Inv. Nr.: 66. 1. 43. 18. Grab 584, spätrömisch, SO—NW orientiert, 1 m tief (Abb. 1,7). Aus dem früheren, durch dieses Grab gestörten Brandgrab 4,4 cm. Inv. Nr. 67. 2. 249. 5. (Abb. 7,6). Unter dem Gefäß­rand kaum lesbar: ROMV... FIL... (Abb. 2,9). Grab 773. Etagengrab mit Brandbestattung, NO —SW orien­tiert, Tiefe: 140 dm. (Abb. 1,8). Neben einem Sigillata-Bruch­i D. GABLER, Pannóniai terra sigillata felíratok (Pannonische Terra Sigillata Inschriften), AntTan, 14, 1967, 59-66; J. HARMATTA, Pannóniai edény­felíratok (Pannonische Gefässinschriften), AntTan, 14, 1967, 67 — 101. 2 Ich bin Eszter V. Vágó zu grossem Dank verpflichtet, weil sie mir das Material und die einschlägigen Angaben zur Verfügung stellte. s Auch weiterhin werde ich das Ausmass der Abgenutztheit der Gefässe an­geben, u. zw. in drei Abstufungen, die sich in erster Linie auf die durch Reibung entstandene Abgewetztheit der Gefässoberf lache beziehen, und erst in zweiter Linie auf den Zustand des Überzugs. stück enthielt das Grab auch zwei hausgemachte Gefäße. Die Sigillata dürfte wohl bei der Plünderung des Grabes auf die Etage gelegt worden sein. Sie datiert das Grab etwa auf die erste Hälfte des 3. Jahrhunderts. Drag. 37. Mittelmäßig abgenutztes Bruchstück mit rotem Überzug. Eierstabornament, darunter in einem Doppelkreis ein nach rechts blickender Hase bzw. ein rückschauender Krieger mit Helm und Schild. Zwischen den Doppelkreisen ein Blattor­nament mit einer umlaufenden Rippenreihe. Bd = 9,3 cm (Abb. 7. 7,14). Unter der Bilderreihe eingeritzt: VALERIANI (Abb. 2Д). Neben den Gräben 354—360 war eine Grube, (Abb. 1.6.) die mehrere Sigillaten und eine große Menge von Haus­keramikscherben enthielt. Dies bedeutet, daß sie wahr­scheinlich vom zweiten Drittel, bis zum Ende des 2. Jahr­hunderts benützt worden war. Drag. 31. Stark abgenutzte Bodenscherbe mit rotem Überzug. Von dem Meisterzeichen ist nur mehr das F(ecit) sichtbar. Im Standring ist eine fragmentarische Inschrift, bei der mehrere Lesearten möglich wären. Am wahrscheinlichsten wäre: ... CAPI (Abb. 2,6). Grube K. Die ziemlich zahlreichen verschiedenartigen Funde und Sigillaten lassen vermuten, daß die Grube seit der ersten Hälfte bis zum Ende des 2. Jahrhunderts benützt worden war. (Abb. 1,4). Bruchstück einer mittelmäßig abgenutzten Sigillatensc-schüssel mit rotem Überzug. An der Außenseite ist eine fragmentari he Inschrift, deren warhscheinilichste Ergänzung ""ALNV^I sein dürfte (Abb. 6,3). Haus 2, Grube 1 (1963). Etwa 30 Meter nördlich von Grube К wurden Haus 2 und darunter die Grube 1. freigelegt. Eine Sigillata-Schüssel mit dem Bodenstempel BELSVS läßt erkennen, daß die Abfallgrube vom mittleren 2. bis zum Beginn des 3. Jahrhunderts benützt wurde (Abb. 1,3). 1. Drag. 37. Bruchstück einer Sigillata mit hellrotem, mäßig gutem Überzug. Unter der Eierstabreihe eine halbkreisförmige Girlande mit einem großen Blatt-Motiv, daneben eine links­schreitende Gestalt. Diese drei Motive wiederholen sich (der halbkreisförmige Bogen der Girlande öffnet sich abwechselnd nach oben und unten). Bd — 8 cm (Abb. 7, 11, 15). Unter der figuralen Ornamentreihe ist ein eingeritztes Zeichen (Abb. 4Д1). 87

Next

/
Thumbnails
Contents