Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 10. 1969 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1969)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fügedi Erik: Die Entstehung des Städtewesens in Ungarn. X, 1969. p. 101–118.

) Т/АЛ* О Bischofsitz О Sitz eines Erzbischofs ( bzw. Metropoliten) О Übrige Städte Abb. 10: Stadtnetz am Ausgang des 12. Jh. Städten gewährt wurden und ein Jahrhundert lang die grundlegenden Freiheiten der Bürger bedeuteten. Der Frei­heitsbrief hatte auch andere Folgen für die Entwicklung des Städtewesens in Ungarn. Die Lateiner waren nicht Deut­sche, sie hielten keine rechtliche Kontakte mit ihrer Heimat auf. Ein rechtliches Affiliationssystem entstand weder zwi­schen Stuhlweissenburg und dem Mutterland, noch zwi­schen Stuhlweissenburg und jenen ungarischen Städten, die mit den Freiheiten der cives Albernes ausgestattet wur­den. Dass sie überhaupt keine Absicht hatten sich gegen die einheimische Bevölkerung hermetisch abzuschiessen beweist der 3. Punkt des Privilegs. Im Gegenteil, sie sicher­ten freien Zutritt für fremde Elemente, die mit ihnen zu­sammenleben und wirken wollten. Sie waren westliche Einwanderer, aber keine Kolonisatoren, brachten bürger­liche Vorrechte mit sich, sicherten diese für sich und zu­gleich für andere Städte des Landes. Der Weg zur Schaffung eines westeuropäischen Städtwesens war damit geöffnet. Der Werdegang des zweiten Abschnittes in der Geschich­te der ungarischen Städtewesens bildet vor allem die Umgestaltung der alten Städte nomadischen Typs. Wie wir darauf bereits hingewiesen haben waren die Städte im kö­niglichen Besitz, doch kam es eben in dieser Hinsicht im 12. Jh. zu Wandlungen, die bei der Umgestaltung im 12/13. Jh. ihre schwere, manchmal sogar verheerende Folgen hat­ten. Es war der kirchliche Besitz, der sich hier, wie auch an­derswo im Lande als erster durchsetzte. Bistümer und Stifte erwarben Liegenschaften 102 und Nutzniessungen in den 102 Z. B. der Bischof von Veszprém ein Haus in Stuhlweissenburg (FÜGEDI, Stuhlweissenburg, 117J Städten, sie kamen in den Besitz von Marktzinsen 103 , Zol­stätten 104 und anderer wirtschaftlichen Einnamen, die bis­hin von königlichen Beamten verwaltet wurden. Bis zur Mitte des 12. Jh. wurden die kirchlichen Institutionen noch hauptsächlich mit Geldsummen beschenkt, die an gewissen Einnahmequellen gebunden waren. 305 So enthielt das Spital von Neutra von König Géza IL 200 „pensas ami", aus dem Neutraer Marktzinse. Doch in der zweiten Hälfte änderte sich die Lage. Gézas Sohn, Béla III. verschenkte 1183 einen Drittel des Neutraer Marktzinses dem Bistum, folglich erschienen nun neben den königlichen, bzw. Komitatsbe­amten auch die bischöflichen auf dem Markt. 106 In Stuhl­weissenburg erhielt der Probst der Basilika eine Reihe von Gründstücken, praktisch wahrscheinlich die ganze Inner­stadt, die Johanniter erwarben die insula genannte Vorstadt, die Nikolaikirche bekam Grundstücke in der Ofner Vor­stadt. 107 Als die Stuhlweissenburger Lateiner ihre Freiheiten erhielten, gab es ausser dem König drei kirchliche Grund­herren. Beabsichtigten die Lateiner nicht nur ihre eigene Freiheiten aufrechtzuerhalten, sondern auch eine Stadt im damaligen westeuropäischen Sinne des Wortes zu entwick­ln, so hatten sie den Kampf mit diesen drei kirchlichen Würdenträgern aufzunehmen. Es ist klar, dass sie in so 103 Z. B. der Probst der Basilika in Stuhlweissenburg (Ibid, ) der Abt von Zobor in Neutra (L. FEJÉRPATAKY: Kálmán király oklevelei (Die Urkunden König Kolomans), Értekezések a törttud. köréből, XV/5. 1892,44. 104 Der Abt von Pannonhalma die Maut in Pressburg, Th. ORTVAY: Die, Geschichte der Stadt Pressburg, Pressburg, 1898, II/2, 401 -407. 105 FÜGEDI, Altofen, 29-30. ™« FÜGEDI, Stadtprivilegien, 30. 107 FÜGEDI, Stuhlweissenburg, 121. 112

Next

/
Thumbnails
Contents