Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 8.-9. 1967-1968 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1968)

Tanulmányok – Abhandlungen - Petres Éva, F.: Zum Problem der gestempelten La Tene–zeitlichen Schwerter. – A bélyeges La Tene kardok problémájához. VIII–IX, 1967–68. p. 35–42. t. III–V.

bares Vorbild über die allgemeine Übereinstimmung des Motivs hinaus hat er nicht festgestellt 45 . In unserem Fall kann bei der Rolle der Eberfiguren und der Kopfdarstellung gleichfalls nur eine allgemeine Übereinstimmung des Motivs beobachtet werden. Bei der Untersuchung der Eberfigur darstellenden Münzen kann vielleicht noch bemerkt werden, daß bei einigen (DESSEWFFY 21-22, 651-653, 939-940) die Eberfigur der Av von einer stark stilisierten Kopfdarstellung in Profilstellung nach links auf der Vorderseite begleitet wird. (Taf. IV. 4-5) Die Kontur des vereinfachten Kopfes, das große Auge (wie z.B. bei No 940 Taf. IV. 4) steht schon nicht weit entfernt von der als Halbmondfigur ver­einfachten, mit einem inneren Kreis bezeichneten anthro­pomorphen Darstellung der Schwertstempel. Eine unmittelbare Übereinstimmung, also die Ver­wendung des Vorbildes der Münzen bei der Verfertigung des Stempels läßt sich nur in einem einzigen Fall voraus­setzen : im Falle des mit dem Profil eines Menschenkopfes versehene Schwertstempels von Odzaci (Hódság), (Taf. V. 7) und des fast übereinstimmenden Tetra­drachmatyp (Taf. V. 8). Am Rv der mit einem im Profil nach links blickenden Menschenkopf verzierten Münze ist eine Reiterdarstellung mit Leierblume zu sehen. Den Typ reiht K. Pink in die nordwestliche Gruppe ein. Er kennt solche Stücke aus der Gegend von Sopron und Dőr 46 . Über die Interpretierung der Schwertstempel sind die Meinungen geteilt. W. D г а с к bespricht die verschie­denen Meinungen über die Bedeutung der Stempel aus­führlich. Ein Teil der Forscher (F. Keller, E. V о g ua Perruzot, Déchelette, J. Filip) sieht darin die Bezeichnung der Werkstatt, oder des Schmiedes. Auffallend ist dagegen, daß zwei gleiche Stempel nicht zu finden sind. Deshalb hätte man allzu viel Werkstätten vorauszusetzen haben. Man hat also eher an Eigentums­zeichen mit gewisser apotropäischen Tendenz zu denken (P. Vogua). W. D г а с к nimmt auch diese letztere Hypothese nicht gänzlich an: jene Schwerter, auf denen der Stempel und die Namenbezeichnung gemeinsam angeführt sind (ein Stück aus Schweden und das Schwert mit dem Namen Kroisos) widersprechen der Hypothese der einstimmigen Behauptung des Eigentumszeichens. Seiner Meinung nach seien die Stempel teilweise Her­stellungszeichen, teilweise aber individuelle Embleme auf Wunsch des Käufers 47 . Meines Erachtens bestimmt das Vorkommen der ge­stempelten Schwerter in Soldatengräbern jene Gesell­schaftsklasse, die sich dieser Waffe bedient hatte, sowie auch die Funktion, weshalb ihre Waffen mit Stempeln versehen wurden. Auf den Gräberfeldern kommen solche Schwerter in den Gräbern der führenden Soldatenschichte vor, die sich von den anderen Gräbern gut absondern lassen (Lanze, Schild als Beigaben!). Solche Gräber machen ein Fünftel der Gräber auf den mitteleuropäischen Gräberfeldern aus. Dies ist jene Schichte, die wahrschein­lich der von Caesar als équités genannten Soldatenschichte entspricht 48 . Der Eber und die Maske — abgeschnittener « W. DRACK: Op. cit. S. 223. « К. PINK: Diss. Pann. 11/15 (1939) S. 92, Taf. XX, 396-398. " W. DRACK: Op. cit. S. 198. «s J. FILIP: Keltövé ve stredni Evropé (Prag 1956) S. 549. Kopf — sind Sinnbilder für Kampf und Sieg. Ihre Ver­wendung als Schwertstempel war offensichtlich bestimmt den Sieg für den Besitzer auf magischem Wege zu sichern. Die Auswahl des Stempels mag nach Wunsch des Käufers, eventuell abhängig von seinem Stamm oder von seinem Rang, wohl mit apotropäischer Tendenz erfolgt sein. Vermutlich mag eine Werkstatt auch mehrerelei Stempel hergestellt oder kombiniert haben, wie im Fall des Schwertes von Felsőtöbörzsök, wo Eber und Maske beisammen zu finden sind. Natürlich ist es nicht ausgeschlossen, daß man auf Grund der verschiedenen Stempel auch auf die Werkstätten zurückfolgern können wird. Dazu sind aber ein, die Voll­ständigkeit anstrebendes Sammeln und eine ausführliche Bearbeitung der Stempel notwendig. V. Problem der Werkstätten, lokale Erzeugnisse Außer den beiden Schwertern unseres Museums ist eine kleinere Gruppe von Schwertern aus Südpannonien, (Jugoslawien) bekannt. Auf jedem Stück der sieben Schwerter finden wir einen anthropomorphen Stempel, jedoch in verschiedenen Varianten. Neben dem mit einem Menschenprofil verzierten Schwertstempel aus Odzaci sind alle Varianten bis zum halbmondförmig vereinfachten Zeichen zu finden. J. Todorovic folgert auf Grund der sieben Schwer­ter auf drei Werkstätten 49 . Meinerseits finde ich eine Aufteilung auf drei Werkstätten auf Grund einer so geringen Fundgruppe für unbegründet. Es scheint aber zweifellos, daß in Südpannonien, auf dem Wohngebiet der Skordisker, ein lokales Herstellungszentrum tätig gewesen war. Die Ähnlichkeit zwischen den schweizerischen und den pannonischen Schwertern ist groß, die Schwertfor­men, die Stempeltypen sind ungefähr gleich. Zwar gibt es unter ihnen zwei identische Stempel nicht, dies kommt jedoch auch unter den zahlreichen schweizerischen Exem­plaren nicht vor. I. Hunyady erkannte die Ähnlich­keit des Stempels am Schwert von О s t г о v о mit den schweizerischen Varianten und vermutete schweizerische Abstammung mit germanischer Vermittlung 50 . Trotz der engen Übereinstimmungen und des relativ nicht zahlreichen Vorkommens in Pannonién halte ich die Voraussetzung des Importes für nicht notwendig. Die wenigen bekannten gestempelten Schwerter deuten nicht auf den Mangel an lokaler Herstellung, eher an den Mangel an Forschung hin. Wie oben bemerkt, mögen Werkstätten in Südpannonien, bei den Skordiskern, tätig gewesen sein. Auch der enge Zusammenhang des mit Menschenprofil bezeichneten Schwertes mit den Münzen deutet darauf. J. M. Navarro bezeichnet bei der Untersuchung der in La Tène gefundenen Schwerter für die Herstellung der mit Drachen- und Vogelmotiven geschmückten Schwerter zwei Zentren : Ungarn und die Schweiz. Inner­halb dieser Gruppe kennt er den Typ II der Schwerter mit Drachenmotiv (zoomorphes Lyramotiv mit Palmette) « J. TODOROVIC: Op. cit. S. 73. «о I. HUNYADY: Kelták a Kárpátmedencében. Diss. Pann. 11/(1944) S. 116. 40

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