Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 6.-7. 1965-1966 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1966)

Tanulmányok – Abhandlungen - Bakay Kornél: Gräberfeld aus den 10–11. Jahrhunderten in der Umgebung von Székesfehérvár und die Frage der fürstlichen Residenz. Archäologische Studien zu der Frage der ungarischen Staatsgründung. II. VI–VII, 1965–66. p. 43–88. t. XVI–XLVI.

räum vom Beginn des 10. bis zum Beginn des 11. Jahrhunderts. 298 B. Szőke vertritt die Ansicht, dass das Grä­berfeld vom Beginn des 10. Jahrhunderts bis zu den Jahren um 9 7 0 in Verwendung war. Er vermu­tet, dass die Auflassung des Gräberfeldes mit der Residenzverlegung unter dem Fürsten Géza (als der Hof von Székesfehérvár nach Esztergom übersiedelte) im Zusammenhang steht. „Es ist möglich, dass jene Grossfamilien, die die er­wähnten Gräberfelder bevölkert hatten, im Ge­folge des fürstlichen Hofes ihre Siedlungsstätten verlassen haben", schreibt B. S z ő к e. 299 Auch in seiner grossen zusammenfassenden Arbeit reiht er das Gräberfeld zu den Gräberfeldern der ersten Phase (895—96 — 970—980). Die Bele­gung des Gräberfeldes begann in der ersten, möglicherweise in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts . 8 00 In Anbetracht der gewonnenen Erkenntnisse können wir das Gräbelfeld von Demkóhegy auf den Zeitraum von 950 bis 1020—30 datieren, weil 1. der grosse Teil der Gegenstandstypen auf das Ende des 10., ein Teil der Hals- und Fingerringe aber, und auch das zweischneidige Schwert, auf den Beginn des 11. Jahrhunderts hinweisen. Das im Grab 33 gefundene Schwert ist dem Petersen'schen S-Typ anzuschliessen. 301 Die Hauptcharakteristik des S-Typs ist der drei-, zuweilen auch fünfteilige Knauf, dessen mittle­rer Teil die anderen Teile überragt. Die Enden der Parierstange werden breiter und tragen — zusammen mit dem Knaufknopf — eine schlin­genförmig geflochtene Silberzier. Das Alter dieser Stücke setzt Petersen auf die zweite Hälf­te des 10. und auf den Beginn des 11. Jahrhun­derts. 802 Aus dem historischen Ungarn sind 6 Schwerter diesen Typs bekannt. Sowohl die einheimischen als auch die ausländischen Funde bestätigen die Datierung Petersens. 303 Das zu dem zweischneidigen Schwert gehö­rende palmettenverzierte Schwertortband aus Bronze gelangte — unserer Meinung nach 304 — gegen Ende des 10. Jahrhunderts als Handels­ware von Südosteuropa nach Ungarn. 2. Weil das Gräberfeld nicht vollständig frei­gelegt ist, können die zahlenmässig wenigen Ringe mit S-förmigem Ende (5 St.) nicht aus­schlaggebend sein. 3. Das Gräberfeld lieferte verhältnismässig wenig Waffen, somit entstand es keinesfalls un­298 ACSADY—NEMESKÊRI 1959:508 299 SZÖKE 1959:38 300 SZÖKE 1962:9. 20. 34 301 PETERSEN 1919 302 Ibid. 142-149, Abb. 114-116 303 Die eingehende Erörterung der Frage s. BAKAY 1966: 422-423 304 Cf. BAKAY 1966:423-425 305 GYÖRFFY GY. 1948 Я02 306 Cf. BONIS 1956:81 mittelbar nach der Eroberung Transdanubiens, als die Voraussetzungen einer friedlichen Niederlassung noch nicht gesichert waren. 4. Die heidnische Art der Pferdebestattung ist selten. 5. Im Gräberfeld gab es auffallend viele Grä­ber ohne Beigaben, das neben der Verbreitung des Christentums zweifelsohne auch auf die durch die soziale Entwicklung gezeitigte Verar­mung zurückzuführen ist. 6. Wir besitzen keine glaubwürdigen Beweise dafür, dass der fürstliche Hof bereits im 10. Jahrhundert in Székesfehérvár gewesen wäre. Gy. Györffy erblickt mit Recht in diesen Hinweisen der ungarischen Chroniken eine Rückprojektion der späteren Lage, d. h. die der 11—13. Jahrhunderte. 305 Für die frühere Epoche der Fürstenzeit ist eben der Umstand kennzeich­nend, dass die fürstliche Residenz nicht stabil war. 308 7. Das Fehlen von Münzen spricht dafür, dass das Gräberfeld nach den ersten Jahren des 11. Jahrhunderts nicht mehr belegt worden war. (Der Geldumlauf war noch sehr beschränkt. 307 ) 8. Es ist also nicht wahrscheinlich, dass um 970 die Belegung des Gräberfeldes aufgehört hatte. Eine Überfüllung des Gräbelfeldes mag die Ursache sein, dass die Bevölkerung ab Mitte des 11. Jahrhunderts nicht mehr hier bestattet wurde. Über das anthropologische Material des Grä­belfeldes wissen wir kaum etwas, trotzdem dass Gy. Acsádi und J. Nemeskéri die beiden geborgenen Schädel für überaus bedeutsam hal­ten: einer ist ein ostbaltischer (Cromagnon B), der andere ist ein mediterraner Typ. 308 Der Cromagnon B-Typ ist ein wichtiger Kom­ponent der landnahmezeitlichen Bevölkerung, während der mediterrane weniger bedeutsam ist. 309 Diese beiden Typen vertreten den Mittel­stand. 310 Doch genügen diese beiden Belege keinesfalls um aussagen zu können — wie es G y. Acsádi und J. Nemeskéri taten — dass das anthropologische Material des Gräbel­feldes von Demkóhegy einen ungarischen Cha­rakter aufwiese. 311 Das sog. Gräberfeld I von Maroshegy. Bei der topographischen Untersuchung der Gräberfel­der in der Umgebung von Székesfehérvár kam ich zu der Erkenntnis, dass das Gräberfeld I von Maroshegy eigentlich ein Teil des Gräberfeldes von Demkóhegy sei. Die beiden Ausgrabungs­307 Neuere Forschungen von Gy. László ergaben, dass der Beginn der ungarischen Münzprägung auf die Zeit der Herrschaft des Fürsten Géza fait. LÁSZLÖ 1962:27^53, 1963:382^397 308 ACSÁDI—NEMES KÊRl 1959:509 309 LIPTAK 1957:236. 251 310 Ibid. 253' 311 ACSÄDI—NEMESKÉRI 1959:508^509, 1960:494; Vgl. ERY— KRALOVANSZKY 1960:520,1963:85 74

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