Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 6.-7. 1965-1966 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1966)

Szemle – Rundschau - Petres Éva, F.: Beziehungen der keltischen und der römerzeitlichen einheimischen Bevölkerung im 1. und 2. Jahrhundert u. Z. VI–VII, 1965–66. p. 197–200.

•oder noch früher hier sesshaftera Kelten unter dem Druck der Daker oder beim Erscheinen der Boien weitergezogen wären? Vielleicht wäre es zutreffender, in der LT С eine dünne keltische Führer-Schicht vor­auszusetzen, die die hier lebenden Illyrer besiegt hat­te und nach Übergabe ihrer Kultur im Laufe der Zei­ten mit ihnen verschmolz. Die illyrisch-pannonischeni Bevölkerung, die vor der keltischen Eroberung hier lebte, konnte sogar noch während des römischen Imperium® nachgewiesen wer­den. Dass sie aber in der LT Periode eine anders­artige, von der Kultur der keltischen Eroberer unter­scheidfoare Kultur besässen hätte, konnte — unseres Wiessens — bis jetzt noch nicht nachgewiesen werden. Von der römerzeitlichen Lage ausgehend wollen wir nun das LT-zeitliche Fundmaterial der Gebiete mit illyrischen Namensmaterial untersuchen. (Abb. 1.) Eine Kartierung der illyrischen Namen des 1—2. Jahr­hunderts u. Z. macht deutlich, 6 dass sie im boischen Siedlungsgebiet (wo zuvor die illyrischen Camii leb­ten), dann in den von Azalii (die man ebenfalls vor­nehmlich für Illyrer hielt), den Catari und Amantini bewohnten Gelbieten am häufigsten vorkommen. In den Gebieten der Colapiani, Iasi, Andizetes, bei den Serretes. Latobici, Scordisci — die man für Kelten hält — begegnen illyrische Personennamen nur ver­einzelt, bei den ebenfalls keltischen Eravisci alber häu­figer. Wenn wir aber auf diese Karte auch die Ver­breitung der LT-zeitlichen Funde illyrischer Prägung einzeichnen (Tierkopf- und Vogelkopffibeln, die Fi­beln von Münsingener- und Duxer Typ, astragalen Gürtel, schlangehköpfiger Armring), wird ersichtlich, dass sich die Mehrheit derselben in Siedlungsgebiet der Carrai, ein Teil in den azalischen Siedlungsstätten. fand, d. h., dass wir diese Fundtypen von illyrischen Volksstämmen bewohnten Gebieten kenne. Im Sied­lungsgebiet der Hercuniates und Scordisci gab es we­niger Funde dieser Art. Die Funde illyrischer Prägung erscheinen zu Beginn der LT Periode, (die Tierkopf­urid Vogelkopffibeln bereits schon in Späthallstatt und der LT A, bei uns sich um die B-Form, in Győr aber fand sich die Form in einem C-Gräberfeld.) Diese For­men sind bis zur C-Periode gebrauchlich. Im mittle­ren Teil Transdanubiens, in den Gebieten Iasi und Azalii, fand sich — abgesehen von einigen Einzel­funden in den Flusstälenn — kein reines LT D-Fund­.material, höchstens bis zur D Periode weiterlebende С Fundorte. Dies bedeutet, dass die letzte keltische Wanderwelle dieses Gebiet nicht berührt hatte. In jenen Gebieten, die bei der letzten Gruppen kel­tischen Wainderwelle in der LT D —Periode nicht von neueren Volksgruppen besetzt wurden,, lebte vermut­lich die in der LT С —Periode zusammenwachsene illy­risch-keltisiche Bevölkerung weiter, und erlebte die Römerzeit mit einer Kultur keltischer Prägung, und dem illyrischen Sprachgebrauch, der jeweils durch die Mehrheit der Bevölkerung bestimmt wurde. In diesen Gebieten muss auch mit der Kontinuität der Siedlungen gerechnet werden, obwohl dies durch Funde noch nicht bewiesen ist. Daraus, dass dort, wo in der Römerzeit im LT D —zeitlichen Siedlungsgebiet, der Eravisci unter den vermutlich rein keltischen Per­sonennamen auch illyrische Namen in grosser Zahl aufscheinen, ergeben sich die Folgerungen, dass die Eravisci in dem von ihnen besetzten Gebiet eine über­wiegend illyrische Bevölkerung vorfanden, die bis zum 2. Jahrhundert im keltischen Volkstum aufging. 7 6. Zusammengestellt von Mócsi's Inschriften- und Namen­toatalogen. (Op. cit. 1ЯЭ— , 147.) 7. M. SZABÓ: Ant. Tan. 10 (1963) 232—; M. SZABÖ: Rég. Dolg. 7 (1965) 66, $. É. BONIS: Die chronologische Einreihung der spätlatene­zeitliche Siedlung Budapest-Gellérthegy. Vorlesung am Vn. Internationalen Archaeologisehen Komgress für Vor­und Frühgeschichte in Prag (1966). Es fragt sich, ob die Kelten, die vor den ein­dringenden Boii aufgebrochen waren, sich in der reuen Heimat in den Siedlungen der Vorbevölkerung niederliessen oder neue Siedlungsplätze suchten. Die Freiileigungen auf dem Geliertberg sprechen für die letztere Annahme, weil der LT D Siedlung keine LT С Siedlung vorangegangen war. 8 Es ist denkbar, dass wir es auch im entgegengesetzten Fall — wenn wir nämlich LT С Funde in römerzeitlich-keltischen Siedlungen und Gräberfeldern antreffen — mit der gleichen Erscheinung zu tun haben. In diesem Fall ist das Weiterleben, der früheren illyrisch-keltischen Einwohnerschaft, das die in die Römerzeit hinein­reichte, bezeugt. Das gemeinsame Vorkommen von LT C-zeitlichen und keltischen Gräbern der Römerzeit in einem Grä­berfeld konnte an folgenden Fundorten des Komitats Fejér beobachtet werden: Nagyvenyim.s Vier Frauenbestattungen (Skelettgrä­ber) mit folgenden Beigaben : bronzene Halskette, vier­giiedriger gebuckelte Fussring, kammistriehverzierte Gef ässe, Armring aus Lignit, Halskette aus Eisen. Eines der Gräber einthielt keine Beigaben. Die Grabfunde lassen eine Datierung auf LT С zu, gegebenenfalls auf den Zeitraum von Ci bis D. 1 * (Formen, die möglicher­weise auch in der D Periode weiterlebten, sind der viergliedrige gebuckelte Fussring und vielleicht das eine kamirnistrichverzierte Gefäss (Grab 2.) Fünf eravis­kische Gräber —ein Grab mit einem Frauenskelett und vier Brandgräber. Die Beigaben waren: Flügelfiebeln, Teller mit eingestempelter Ornamentik, bemalte Urne usw.). Datiert können sie auf die erste Hälfte, spätes­tens auf des zweite Drittel des 2. Jahrhunderts. Sárkeszi: 11 Frauenbestattung, Skelettgrab, enthielt eine Pseudolinsenflasche, ein Bronzearmband, Hals­kette aus Bronze, Eisenkette mit Ringen, einen vier­gliedrigen gebuckelte Fussring. Auch hier können die Grabfunde ab C x datiert werden (Pseudolinsen­fiasche!). Die Funde waren spätestens bis zum Beginn der D Periode in Verwendung (Fussring). — Ein Eravisker-Brandgrab, lieferte graue Schüsseln, dar­unter eine mit eingestempeltem Ornament und einen Krug. Die Funde stammen aus dem beginnenden 2. Jahrhundert. Cece-Êgetthalom. 1 ^ Hier konnte leider nur mehr der Ort des einstigen Gräberfeldes (mit etwa 50—100 Gräbern) festgestellt werden. Von den beiden Skelett­gräbern, die sich noch fanden, enthielt das eine einen Armring aus Bronze und einen bronzenen Fussring aus der LT С —Periode; das andere hatte keine Bei­gaben. Aus einem Urnengrab konnten eine Urne, ein Eisenmesser, eine tiefe Schüssel, Eisenfibeln, die der LT C—Periode angehören, geborgen werden. Hier war aus dem zerstörten Gräberfeld — als Einzelsfund — eine Resatus-Schüssel zutagje-gekommen. (In Cece in einer Entfernung von etwa drei Kilometern liegt noch ein LT C-zeitliehes Skelettgräberfeld.) 13 ! Hier sei noch erwähnt, dass in Sárbogárd zwischen den Urnengräbern, deren Beigaben die frühe LT C­Periode datieren und den romerzeitlichen keltischen Brandgräbern mit Grabkammer von der Wende des 1. zum 2. Jahrhundert nur eine Entfernung von insge­samt 500 Mietern besteht. 14 Die historische Verwendbarkeit der hier aufge­zählten, verhältnismässig zahlreichen Beispiele wird durch die auffallend grosse Zeitspanne zwischen der LT С Periode und dem ersten Jahrhundert der Römer­9. E. B„ VÁGÖ: Alba Regia 1 (1960) 43—. 10. E. B. VÄGÖ datierte das Gräberfeld eindeutig auf La Tenè D, das wir zu spät halten. 11. E. B. VÄGÖ: op. cit. 47—. 12. Arch. Ért. 85 (1958) 197. 13. Ibid.; Arch. Ért. 86 (1959) 196.; Arch. Ért. 88 (1961) 283. 14. Alba Regia 4—5 (1965) 173.: Arch. Ért. 89 (1962) 262.

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