Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 2.-3. 1961-1962 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1963)

Tanulmányok – Abhandlungen - Kőszegi Frigyes: Beiträge zu der Geschichte der älteren Urnenfelderkultur Transdanubiens. II–III, 1961–62. p. 25–31. t. XIX.

stimmt. Auf Grund unseres derzeitigem Wissens kön­nen wir vom dem Beziehungen der einzelnem Gruppen zu einander kaum ein richtiges Bild entwerfen. Die Funde verschiedenen Gaipräges motivieren die Ab­sonderung mehrere solcher Gruppen mit lokalem Ko­lorit, deren Fundmiaterial gewissermassen auch zeit­lich von einander abweicht. Das Vordringen der Ur­nenfëlderkulltur hatte in ganz Mitteleuropa die Flucht gewisser Gruppen des bodenständigen Hügelgräber­vollkes in südlicher und südöstlicher Richtung zur Folge. Auf diese Völkeribewegungen weisen auch die Funde voim Typ-Jánosháza-Farkasgyepü hin, deren fremde Herkunft unter den transdanubischen Funden offensichtlich zutage tritt. Allem Anschein nach flüch­teten einige Gruppen auch aus Transdanuibien weiter, zum Teil südwärts, aber auch nach Osten hin — wie es neuere Funde bezeugen — bis in die Grosse Unga­rische Tiefebene. 86 Der jetzt veröffentliche Fund von Hövej, das kugelförmige Gefäss von Saft. Margita bilden mit den Funden von Mosomszolnolk, Csáka und Koroncó eine lokale Gruppe der in Transdanubien weiterlebenden Hügelgräberlkuiltur. Die bei dieser Gruppe gebräuch­lichen Gefässe weichen gewissermassen von den in Jámosbáza-Farkasgyepü, Cserszegtomaj-Csabrendek ge­fundenen Keramik und den Gefässtypen der Len gye­Лег Gruppe ab. Wahrscheinlich werden wir mit der Zeit, wenn uns mehr und autentisc'hes Fundmaterial zur Verfügung stehen wird, noch mehr Gruppen ab­sondern können. Die in Transdanubien weiterlebenden Hügelgräber­gruppen hängen eng mit den durch F. Halste abgeson­derten mitteleuropäischen „Fremdlkulturen" zusammen. Das Fundgut dieser Gruppen bildet begreiflicher­weise bereits einen Übergang zu den Formen der Urnenfelderkultur. Dieselbe Erscheinung lässt sich in gesteigertem Masse auch auf dem Gebiet Trans­danubiens beobachten. Mutmasslich lebten nämlich diese Elemente hier weiter fort, als in Österreich oder aber in den süddeutschen Gebieten. Allem An­schein nach war Ungarn die letzte Zufluchsstätte zahlreicher Volksgruppen, die sich hier aus den ver­schiedensten Landteilen zusammenfanden, daher die grosse Unterschiedlichkeit der Funde der fortbestehen­den Hügelgräbergruppen. Die reine Urnenfelderzeitliche Kultur, die, wie wir bemarkten, in dem nordwestlichen Teilen Trans­danulbiens bereits zu Beginn der Ha-A-Periode er­schien, schuf im den Landstrichen an der Donau erst W> Die Gefässe von Magyaralmás sind wahrscheinlich Denk­mäler einer aus Österreich geflüchteten Volksgruppe. Die engen Beziehungen der Gefässe zu dem Fund von Her­zogenburg ist offensichtlich: É. F. PETRES, Acta Arch. Hung. 9 (1958) 299, Taf. I, 1-8. Wir können die Spuren dieses Typs auch in Jugoslawien weitervolgen, wo wir mehrere Grabbeigaben dem Kreis der in Transdanubien weiterlebenden Hügelgräber-Gruppen anschliessen können, um die Funde von Pélmonostor (Beli Manastir) zu nennen, ferner die Siedlungsen, bzw. die Grabfunde von Zecovi, Crna Stijenan, als auch von Zagreb-Vrabcen : KS. VINSKT­GASPARINI, Osjecki Zbornik 5 (1956) Taf. XI. 30—40: Taf. XVII. 94: A. BENAC, Glasnik 11 (1956) 164—, Taf. VIII; Glasnik 12 (1957) 45—, Taf. I. 1-3, 5; Taf. II. 2. Der freund­lichen Mitteilung von KS. VINSKI-GASPARINI und von K. Vinski verdanke ich mein Kenntnis von den Funden der beiden Gräber bei Zagreb-Vrabce. Wichtige Angaben über die Gruppen, die in die Grosse Ungarische Tiefebene abwanderten, lieferte das unlängst unter der Leitung von O. TROGMAYER freigelegte Gräberfeld im Umland von Szeged. Die engen Beziehungen der hier geborgenen Funde zu jenen von Jánosháza-Farkasgyepű sind unverkennbar. O. TROGMAYER unterreichtete mich über das Ergebnis der Grabungen. in der zweitem Hälfte der Periode eine neue Kultur lokalem Kolorits. Die Wanderungen der sich aim mitt­leren Donaulauf entwickelnden Urnenfelderkultur, die auf hügelgräberzeitlichen Grundlagen beruhte, fällt demnach bereits in die Ha A-Periode und unsere Funde sclhliessen jegliche Voraussetzung aus, die diese historischen Ereignisse bereits auf die Spätbronzezeit setzen würde. J. Rimovsky hatte deutlich jene Linie durch Südmähren und die Slowakei gezogen, längs der die kräftigen Hügelgräberelemente für einige Zeit die südwärts ziehenden Träger der spätbronzezeit­lichen Lausitzer Kultur aufhielten. 87 Dem folgte auch ein Erweis des gemischten Kulturhorizointes der Hü­gelgräber- und Lausitzer Kulturen in diesem Gebiet. 88 Nicht anders vermalt es sich in Österreich, wo wir neben den spätbronzezeitlichen Hügelgräberfunden 8 ' J — Typ Herzogenburg — die frühen Urnenfelder, bzw. die spätbronzezeitlichen Gruppen der Lausitzer Kultur antreffen. 00 Die Verschmelzung der Hügelgräber- und Lausitzer Kulturen erfolgte in den besprochenen Ge­bieten noch im letzten Abschnitt der Bronzezeit, in der BZ D-Periode. Wie es die Forscher der betreffem­dem Länder bereits nachgewiesen hatten, lässt sich die Entstehung der Baierdorf-Velatice-Gruppen bis in diese Epoche zurück verfolgen. 91 Eine Erforschung der Ursachen, warum sich ge­wisse Gruppen zur Abwanderung veranlasst fühlten und warum sie eigentlich den ihnen verwandten, reinen Hügelgräberelementen feindselig gegenüber­stamdem, ist nicht Aufgabe dieser Studie. Schliesslich soll noch die absolute Chronologie unserer Funde erwähnt werden. Dies verursacht — in Kenntnis der relativen Chronologie auf Grund von italischen und helladischen Analogien — keine Schwierigkeiten. Ausgangspunkt unserer Erwägungen soll die Zeit der transdanubischen Schatzfunde der Ha A-Periode sein. Ein Teil dieser Schatzfunde lässt sich wegen der Bronzegegenstände, die sie enthalten, kei­nesfalls früher als auf den Beginn des 11. Jahrhun­derts v. u. Z. datieren, aber auch nicht auf eine spätere Zeit. Einige Depotfunde, die auch frühere Stücke enthielten, wie z. B. der von Bakony-Somhegy, ge­langte wahrscheinlich noch in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts v. u. Z. in die Erde. Die in Trans­danuibien weiterlebenden Hügelgräberelemente über­dauerten annehmbarerweise das Alter dieser Schätze keinesfalls, nicht einmal in den südlichen Landteilen. Wir hoffen, uns nicht geirrt zu haben, wenn wir den Fund Hövej und seinen Kreis — mit Anbetraeht­HV J. RIHOVSKY, AR 10 (1958) 232. B8 J. RIHOVSKY, AR 8 (1956) 886—, PA 49 (1958) 117—. öü österreichische Forscher sind der Meinung, dass der Her­zogenburger Fund noch der BZ C-Periode angehört. F. Holste, dann aber auch J. Rihovsky machten auf das jüngere Gepräge des Fundes aufmerksam, in erster Linie auf Grund seiner Zusammenhänge mit der Urnenfelder­kultur: K. WILLVONSEDER, Die mittlere Bronzezeit in Österreich (Wien-Leipzig 1937) 338—, Taf. XIII-XV; R. PITTIONI, Urgeschichte des österreichischen Raumes (Wien 1954), 382—, 270 Abb.; F. HOLSTE, PZ 27 (1936) 318; J. RIHOVSKY, Die Chronologie der Velaticer Kultur in Südmähren. Chronologie Prohistorique de la Tchécoslo vaquie (Prague 1956) 119—. Uü so ähnlich ist z. B. das Fundmaterial aus dem Gräberfeld von Leobersdorf : R. PITTIONI, Urgeschichte des öster­reichischen Raumes (Wien 1954) 404—. !'l F. BERG, Arch. Austr. 22 (1957) 28—; J RIHOVSKY, PA 49 (1958) 117—, H. MÜLLER-KARPE, Beiträge zur Chrono­logie der Urnenfelderzeit nördlich und südlich der Alpen. RGF 22 (1959) 100—, 30

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