Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 1. – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1960)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: Der Einfall der Langobarden und Obier in Pannonien im Jahre 166/167 n. u. Z. I, 1960. p. 63–69.

Ь5 mit den Hiïfstruppen der Nordfront zusammenstossen müssen (wie das bisher angenommen wurde) und dann hatte sich das Treffen unbedingt schon dort abgespielt. Es ist undenkbar, dass der Flussübergang andersiwo stattgefunden hätte, als. östlich von, Brigetio. Die Auxilien am Ufer konnten die, im Vergleich zu ihnen, starke germanischen Streitkräfte nicht auf­halten, diese konnte unbehindert südwärts vordrin­gen: offenbar gelangten sie auf der Hauptstrasse Brigetio — Sopianae 10 über Floriana, und über Gor­sium bis Kálóz, das an der Strasse lag, die Gorsium und Sopianae längs der Sárvíz und des Nordufers der Kapos verband." Gorsium wurde daher — ähnlich wie Intercisa 12 nicht durch einen der Sarmaten Angriffe zwischen 169 und 171, sondern — durch das Heer der Langobarden und Obier zerstört. 13 Der Umstand, dass die vereinigten Germanen nicht zwischen Arrabona und Azaum, sondern in der Gegend von Kálóz, also in Pannónia inferior vernich­tet wurden, führt zu einer ganz neuen Deutung des Militärdiploms, das kurz nach Ablauf des Kampfes 4 am 5. Mai 167 ausstellt wurde. 15 Seine eigenartige Bedeutung liegt darin, das es in seiner Aufzählung fünf Hilfstruppen ausläset, obwohl es Veteranen — Verabschiedungen aus dem Gebiet der ganzen Provinz enthält. Die Tatsache, dass auf dem Diplom 16 die Garnison von Intercisa fehlt, begründen J. Csalog und A. Alföldi, sowie A. Radnóti und L. Barkoczi mit der damals schon bedrohlichen militärischen Lage. Da sowohl nördlich als südlich von Intercisa Vetera­nen abgerüstet wurden, müsste man bei dieser Voraussetzung auf eine drohende Aktion der Barba­ren im kreis von Vetus Salina und Intercisa schliessen, von der wir jedoch keinerlei Kenntnis besitzen. Obwohl in der zweiten Hälfte des Jahres 167 die Provinz von grösseren und stärkeren germanischen Einfallen 17 heimgesucht wurde als in der ersten Jahreshälfte, müssen wir annehmen, dass um den 5. Mai herum verhältnismässig Ruhe herrschte, da es sonst kaum zu dem Verabschiedungen gekommen wäre. Diese Abrüstungen in so kritischen Zeiten lassen sich zweifach deuten: seit dem Ausbruch der Partherkriege, als der Limes Unterpannoniens durch den Abzug der legio II adiutrix sehr geschwächt wurde, mussten die Abrüstungen wegen der steigern­10 A. GRAF, Übersicht der antiken Geographie von Pannonién, DissPann 1/5 (1936) S. 121. — A. Graf identifizierte Floriana mit Bicske, was aber unwahrscheinlich ist. Auch die bis­heringen Funde weisen auf keine grössere Ansiedlung hin, ausiserdem ist es auch kaum anzunehmen, dass der Weg zwischen Brigetio und Gorsium einen so grossen Umweg gemacht hätte, nur zum Bicske zu berühren. Auf Grund zahlreicher Steindenkmäler, autochtonen Funde und eines grossen, spätrömischen Gräberfeld lässt sich vielleicht Csák­vár mit Floriana identifizieren. (So G. FINALY, Arch. Ért. 23 [1903] S. irai.; В. KUZSINSZKY, Arch. Ért. 23 [1808] S. 221f.) !1 A.' RADNÓTI, PMÉ (193'9i/4©) S. 3171. 12 L. BARKÖCZI, Intercisa I. AH 33 (1964) S. 37:. 13 E. THOMAS, Acta Arch. Hung. 6 (1936) S. 146. — Im Krieg gegen die Markomannen wurde auch die zweite Villa von Tác zerstört. (Unveröffentliche Ausgrabung aus dem Jahre 1954.) 11 Allgemein wird der Zeitpunkt des Einbruches auf Ende 166' oder Anfang 1б7> verlegt. (A. ALFÖLDI, op. cit. S. 192, Anm. 224.) 15 CIL XVI 123 16 J. CSALOG — A. ALFÖLDI, Arch. Ért. (1943) S. 112; A. den Unruhe der Barbaren unterbleiben. Um den 5. Mai 167 dürfte aber die Legion wieder ihre Garni­son in Aquincum bezogen haben. Diese Erklärung gibt an sich keine Antwort auf die Frage, warum die ausgedienten Soldaten der fünf Auxilien nicht abgerüstet wurden. Da die Abmusterung kurz nach dem besiegten Langobarden — Obier Einfall erfolgte, wollen wir dabei weniger an eine Bestrafung oder sonstige Hintansetzung der fünf Auxilien, als eher an eine Belohnung der übrigen Alen und Cohorten für ihre Teilnahme an den Kämpfen denken. 18 Das um so mehr, als M. Macrinius Vindex, der Komman­dant der Reiterei, für das Zerschlagen der Germanen nicht nur eine Auszeichnung erhielt, sondern auch eine äusserst rasche Beförderung. 19 Laut Diplom fanden Abrüstungen in folgenden Truppeneinheiten statt: 20 CAMPONA (1) ala I T\hrac(um) veter(ana) MATRICA {2)ala I Britaitfnica) od с R. VETVS SALINA INTERCISA ANNAMATIA (1) cohors I Thr(acum) Germanica) с R. LVSSONIVM (2)cohors I Alpin(orum) ped(itata) ALTA RIPA : ALISCA (3) colors I Noricor(um) ADSTATVAS (4) cohors III Lusit(anorum) (5) cohors II Astur(um) et Callaec(orum) LVGIO (6) cohors VII Breucor(um) ALTINVM (7) cohors I Lusit(anorum) AD MILITARE (8) cohors II Aug(usta) Thrac(um) AD NOVAS (9) cohors I Montan(orum) TEVTOBVRGIVM MALÁTA RITTIVM (3)aZa I Aug(usta) Itur(aeorum) BVRGENAE (10) cchors I Aug(usta) Thrac(um) с R. Das Diplom enthält Verabschiedungen, aus dem ganzen Gebiet von Pannónia inferior, ähnlich wie das Diplom von Regöly, in der Reihenfolge der Stationierung der Truppen. 21 Es fehlt die cohors III Batavorum, die cohcrs I Alpinorum equitata, die ala I Brittonum c. R., die ala I praetoria c. R. und die cohors I Gampanorum voluntariorum с R. Die topographische Lage der aufgezählten und übergan­genen Einheiten ermöglicht zwei Feststellungen: die Veteranen von Teutoburgium und Maláta wurden nicht abgerüstet, was einen scharfen Trennungsstrich RADNÓTI — L. BARKÖCZI, Acta Arch. Hung. 1 (1Ö61) S. 224, Anm. 356.) — J. Csalog und A. Alföldi nahmen an, die ni ht erwähnten Truppenteile seien wegen des Krie­ges fern gewesen. T. Nagy (Acta Arch. Hung. 7 [1966] S. 62) stellte die zitierte ältere Auffassung, unter Beru­fung auf die 167 errichteten Meilensteine, in Abrede. Der damit zusammenhängende Strassenbau dürfte tat­sächlich nach dem Angriff der Langobarden und Obier, im dem verhältnismässig ruhigeren Zeitraum stattgefun­den haben, als auch das Verabschiedungs-Diplom erlas­sen wurde. ,r A. ALFÖLDI, op. cit. S. 1931. 14 W. REIDINGER, Die Statthalter des ungeteilten Pannonién und Oberpannoniens von Augustus bis Diokletian. (Bonn 1956) S. 85. 19 Siehe Seite 12. 20 Die Anordnung der Truppen und Benennung der Lager bringen wir auf Grund von A. RADNÓTI und L. BAR­KÖCZI op. cit. S. 2116 f. Statt Zmaljevac und Bánostor gebrauchen wir jedoch die von A. GRAF op. cit. identi­fizierten Benennungen Ad Novas (op. cit. S. 112) bezie­hungsweise Maláta (op. cit. S. 114). 21 A. RADNÖTI — L. BARKÖCZI, op. cit. S. 216,

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