Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 1. – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1960)

Tanulmányok – Abhandlungen - Petres Éva, F.: Früheizeitliches Gräberfeld in Vál. I, 1960. p. 17–42. t. XI–XXVIII.

]7 FRÜHEISENZEITLICHES GRÄBERFELD IN VÁL Eines der am wenigsten erforschten Gebiete der ungarischen Archäologie war bis in die letzten Jahre das Ende der Bronzezeit, die Epoche des Überganges in die Früheisenzeit und die erste Hälfte derselben, (Reinecke ВС —HA). Nun wird aber das Bild, das wir auf Grund der Forschungsergebnisse der jüngsten Vergangenheit von diesem Zeitabschnitt gewinnen, immer klarer. Schon steht die Epoche — wenn auch noch nicht in all ihren Einzelheiten, so doch in grossen Umrissen — deutlich vor uns: sie beginnt beim Abklingen der mittleren Bronzezeit mit Hügel­gräberbewegungen, entwickelt sich innerhalb weiter Grenzen und geht dann mit dem Abschluss der Váler Kultur (mit der Abwanderung des Váler Volkes) zu Ende. Die Grenzen unserer Forschungen enger ziehend, erstreckten sich unsere Untersuchungen vorerst auf die Ausgestaltung der Urnenfelderkultur, um uns dann in der Folge der Váler Kultur und ihren Trägern in unserem Arbeitsraum zuzuwenden. Die Sammlung des Fundmaterials und die Bekanntmachung desselben ist seit Jahren im Gange. Zuerst wurden die neuesten Grabungen, (Piliscsaba 1 , Alsószentiván 2 , Tököl 3 ) publiziert. Auch die Bekannt­machung des alten Fundmaterials begann: der kleineren Sammlungen, die bereits aus der Literatur bekannt sind und jenen, die sich in Museen befinden und noch nicht publiziert wurden. Der kleinere Teil dieses Materials gehört der Vál Kultur an, (Érd 4 und kleinere Fundbestände aus dem Komitat Fejér" 1 ), während der grössere Teil eine Nachlassenschaft der vorangehenden Epoche, u. zw. der weiterlebenden Hügelgräberkultur ist." Es versteht sich von selbst, dass wir neben den neuesten Grabungen auch den Gesamtfund von Vál — des namengebenden und lange Zeit hindurch des reichsten Fundortes der Kultur — bekanntmachen, obwohl dieses Material aus alten Sammlungen stammt. Mit den Funden. die anlässlich der Grabungen des Jahres 1958 ge­borgen wurden, vertritt das Fundmaterial von Vál den gesamten Formenschatz der Kultur, von der frühesten Keramikform bis zur spätesten. All das, was keramische Grabbeigaben über eine Kultur aussagen können, erfahren wir aus diesem Fund­material. So vorteilhaft dies ist, hat es auch seine 1 F. KŐSZEGI, FA 8 (1956) 471—. 2 É. F. PETRES, Acta Arch. Hung. 9 (1958) 299—. 3 E. PATEK, Bp.R. 18 (1958) 385—. 4 F. KŐSZEGI, Acta Arch. Hung. 9 (195&) 289^-. 5 E. F. PETRES, op. Cit. 312—. e F. KŐSZEGI, Acta Arch, Hung. U2i (I960) 137—. 7 M. KOGÜTOVITZ, Dunántúl és Kisalföld írásban és kép­ben, (Transdanubien und die Kleine Ungarische Tiefebene in Schrift und Bild) (Szeged 1936) II, 285, 289, 305 Nachteile. Naturgemäss sind hier die Grenzen gesetzt: eigentlich können Grabbeigaben allein kein voll­ständiges Bild der Lebenshaltung eines Volkes geben und können auch nur einen Bruchteil der Geschichte jener Epoche offenbaren. Das vollkommene Fehlen von Bronzegegenständen verringert die Möglichkeit der Datierung auf das Minimum. Um diesem Mangel gewissermassen ab­zuhelfen und um über die blosse Besprechung der Funde hinausgehend auch die Geschichte der Vál Kultur wenigstens in grossen Zügen schildern zu können, ziehen wir auch die Schatzfunde unseres engeren Arbeitsbereiches — in diesem Fall das Gebiet des Komitates Fejér — zur Vervollständigung unseres Berichtes heran. 1. Freilegung des Gräberfeldes Der Fundort Vál liegt in einer der, das trans­danubische Mittelgebirge in NW-SO-Richtung durch­schneidenden Bruchlinie, in dem Tal des Vál-Baches. Dieses breite, etwas sumpfige Tal, eines der natür­lichen Übergänge des Mittelgebirges, zieht sich Vértes und Gerecse dahin und führt nach Tata/ Der urzeitliche Fundort Pogányvár (Heidenburg) bei Vál liegt am Nordende der Gemeinde. Der östliche Abhang des Berges ragt steil aus dem breiten Tal empor. Ein Wasserriss trennt ihn an der Westseite von der „Szabadhegy" genannten Hochebene. Die naturgegebene Erhöhung wurde — wie es damals in Urzeiten üblich war — mit Erdwällen und Gräben befestigt. Nicht anders, wie bei den übrigen Erdfesten des Komitates Fejér bestand auch diese Feste aus zwei Teilen, u. zw. aus der grossen und einer kleineren Burg, mit einem Aufgang dazwischen. 8 Die in Pogányvár gehobenen Funde' 1 lenkten 1921 die Aufmerksamkeit des Museums von Székesfehérvár auf den Fundort. 10 Bei der Geländebegehung konnte festgestellt werden, dass die Funde beim Bau von Wohnhäusern am Füss des Pogányvár zum Vorschein gekommen waren. Bis zum Ende des zwanziger Jahre wurden dann die hier geborgenen Funde nach und nach an das Museum eingeliefert." 8 GY. NOVAK, Arch. Ért. 719 (1952) 3^-. 8 ) Die Daten der Váler Forschungsgeschichte entnahmen wir den unter dem Schlagwort „Vál" vermerkten Angaben von A. Marosi. Das Manuscript befindet sich im IKM Régészeti Adattár, Schlagwort: „Vár*. 10 Um diese Zeit gelangten die Funde mit Inv. Nr. 5590—5€0>2 in den Besitz des Museums 11 Inv. Nr. 56031—56451, Gegenstände

Next

/
Thumbnails
Contents