Lukács László: A mezőföldi tanyák néprajza. A farmtanyák kialakulása és pusztulása a Mezőföldön a XIX - XX. században - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 32. (Székesfehérvár, 1998)
A kései tanyásodás jellemzői
88 Damals standen schon entlang der zum Äußeren Kajtor (Külsö-Kajtor) führenden Feldweges die Gehöfte des Flurteiles Paraszt-Kajtor. Auf beiden benachbarten Grundstücken wurde bereits zu Jahrhundertbeginn je ein Wohnhaus errichtet: das schilfgedeckte Gehöft des István Csuti (1900) und das des László Csizmadia (1907). Ersterer bewirtschaftete 10 Katastraljoch, letzterer 20. Die Farm des György Csép (60 Katastraljoch) wurde um 1890, die des János Borbély (20 Katastraljoch) um 1920 errichtet. Zwischen den Gehöften befanden sich auch die Felder der im Dorf wohnenden Landwirte (10-60 Katastraljoch). Gemeinsam mit den Farmfeldem bildeten diese den sog. Paraszt- Kajtor. Ein typisches Farmgebiet erstreckte sich östlich vom Särviz-Fluß im südlichen Teil der heutigen Gemarkung von Székesfehérvár und im nordöstlichen Flurteil von Tác. Bei Tác wurde in den 1920er Jahren ein beachtlicher Teil der Liegenschaften von Graf János Zichy verkauft bzw. parzelliert. Ein Teil von Fövenypuszta (813 Katastraljoch) wurde 1927 vom früheren Pächter István Witz, ein anderer Teil von Külsö-Fövenypuszta (394 Katastraljoch) 1925 vom Rechtsanwalt Dr. János Molnár (Székesfehérvár) erworben. Nach dem ersten Weltkrieg wurden wiederholt Gebiete des Gutes Föveny- und Pötöllepuszta (6096 Katastraljoch) des Grafen János Zichy parzelliert (Radenich 1924, 89; F. Szabó 1932, 330; Landwirte-Register 1937, 103). In Fövenypuszta wurde 8 Kriegsveteranen aus Tác, die in den sog. Heldenorden aufgenommen wurden, das ihnen für Kriegsverdienste gebührende Grundstück von je 15 Katastraljoch zugeteilt. In den darauffolgenden Jahren wurden noch folgende Flurteile parzelliert: Murvás (300 ungarisches Joch. - 1 ung. Joch: 1200 Quadratklafter), Rokkantdűlő (100 ung. Joch), Telepi szőlő und Körtélesi dűlő (200 ung. Joch). Die Bodenkreditbank AG verkaufte 1927 in der Gegend Vigyázó-dűlő von Fövenypuszta 100 ung. Joch zu Stücken von 2-50 ung. Joch. Auch Rückwanderer aus Amerika erwarben bei dieser Gelegenheit Felder, die sodann im Volksmund "amerikanische Felder" genannt wurden. Anschließend wurden im Flurteil Vigyázó-dűlő drei Farmen gebaut. Sándor Fisi (géb. 1887), Eigentümer der ersten Farm, hatte ebenfalls in Amerika, in einer Gummifabrik bei New York, einen Teil des Kaufpreises verdient (1913-20). Er wanderte aus der Gemeinde Kisláng (Kom. Fejér) welche im Jahre 1904 auf einem ehemaligen Zichy-Gut angesiedelt wurde, in die Vereinigten Staaten aus. Wieder zurückgekehrt arbeitete er dort bis 1927. Die Hälfte des Kaufpreises für 22 trag. Joch Feld im Flurteil Vigyázó-dűlő war beim Kauf fällig, die andere Hälfte war der Bodenkreditanstalt in 25 Jahresraten zahlbar. Sándor Fisi ließ die auch heute bestehende Farm im jahre 1928 errichten. Für seine Schwägerin, die mit der Familie im L-förmigen Wohngebäude zusammen wohnte, wurde ein Geschäft eröffnet. Die Eigentümer der beiden anderen Farmen stammten aus der Ortschaft Seregélyes (Kom. Fejér), wo János Csetényi sein Haus und 8 ung. Joch Sessionsgut, József Szücs 15 ung. Joch Feld, Haus und Weingarten verkauften, um die Parzellen in Fövenypuszta kaufen zu können. Der Csetényi- Farm gehörten 22 ung. Joch, der Szücs-Farm 50 ung. Joch Feld an. Da es in der gemarkung von Székesfehérvár keine Großgrundbesitze gab, kauften die Landwirte der Oberen und Unteren Stadt in der benachbarten Flur von Tác, in Külsö-Fövenypuszta, die Landparzellen, wo auch sie Farmen bauen konnten. Einige hatten Haus und Grundbesitz in der Stadt, so das nur die Knechte ständig auf der Farm wohnten. István und József Szatmári, Großbauern von Székesfehérvár, hatten auch im Einzelhof eine Woluiung, wo sie während der größeren Feldarbeiten hausten; sonst lebten dort nur die Knechte. Imre Fodor Pap hatte ein Haus in der Stadt, seine Farm bestand nur aus einer Stube und einem Stall; auch er wohnte dort nur während der mehrtägigen Arbeiten. Manche verkauften ihren Grundbesitz in der Gemarkung der Stadt und kauften sich dafür Parzellen in der Flur von Tác, so z. B. József Langmár, der in Pötöllepuszta 20 ung. Joch Feld erwarb, dort einen Einzelhof errichtete und fortan dort lebte. Außer aus Székesfehérvár und den umliegenden Siedlungen (Sárbogárd, Seregélyes, Kisláng, Szabadbattyán) kamen Siedler auch aus weiteren Landesteilen nach Tác, so etwa Mihály Csőke aus Szolnok, der zunächst in Halbpacht als Tabakgärtner in der Herrschaft Fövenypuszta arbeitete und später eine Farm auf 12 ung. Joch baute. Der Erdarbeiter Béla Kis kam aus Öttömös (Kom. Csongrád, Südost-Ungam) zu den Bauarbeiten des Flugplatzes Tác und kaufte ein Gehöft mit 5 ung. Joch Feld, wo er einen Obstgarten anlegte.