Lukács László: A mezőföldi tanyák néprajza. A farmtanyák kialakulása és pusztulása a Mezőföldön a XIX - XX. században - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 32. (Székesfehérvár, 1998)

A kései tanyásodás jellemzői

89 Ein umfangreiches, zusammenhängendes Einzelhofgebiet entstand in der Flur von Perkáta (Kom. Fejér). Im nördlichen Flurteil ließ die Bodenkreditbank AG 1926 das Gut des Grafen László Szapáry (4724 Katastraljoch) parzellieren (Radenich 1924, 92). Durch Zeitungsannoncen wurde das Verfahren landesweit bekannt, und so kamen Käufer nicht nur aus der Umgebung (Rácalmás, Dunapentele, Baracs, Dunaföldvár), sondern auch aus der Tiefebene (Gödöllő, Tass, Soltvadkert). In den Szapáry'schen Gutsteilen Forráspuszta, Kisperkáta-puszta und Zsidókalap-major wurden Parzellen von 5-500 Katastraljoch veräußert. Das größte Grundstück erwarb der Offizier Ernő Paukovics (541 Katastraljoch), doch die meisten Parzellen lagen in der Größenordnung von 10-50 Katastraljoch. Auf den meisten Neuerwerbungen wurden Einzelgehöfte gebaut, so daß in den 30er Jahren in der Flur von Perkáta rund 70 Familien auf Farmen lebten. György Tagai d. Ä. erfuhr von der Parzellierung aus einer Zeitungsannonce. Wohnhaft in Soltvadkert in der Tiefebene, verkaufte er sein Haus, seinen Weingarten und 10 ung. Joch Feld, und kaufte sich dafür eine Parzelle von 40 Katastraljoch in Forráspuszta bei Perkáta. György, der älteste seiner fünf Söhne (geb. 1911) war sofort arbeitsfähig, und in einigen Jahren konnte er auch mit der Hilfe der anderen Söhne rechnen. Sein Entschluß wurde auch dadurch bestimmt, daß sich seine Söhne nicht als Tagelöhner usw. verdingen mußten, sondern in der neuen, eigenen Farm Arbeit fanden. Der Kaufpreis (800 Pengő je Katastraljoch) wurde zur einen Hälfte sofort, zur anderen in Raten - bis zu Beginn der 40er Jahre - bezahlt. Die Familie übersiedelte im Sommer 1927 auf die Farm in Forráspuszta. Da sie sich durch den Kauf völlig verausgabt hatte, war das erste Gehöft nur ein sehr einfacher Bau, bestehend aus einer Stube, und einem Viehstall sowie Hühnersteigen und Schweinekoben im Hof. Im darauffolgenden Jahr wurde vor der Stube eine Küche mit Halbdach errichtet, 1929 ein 30 m langes Wirtschaftsgebäude - im Stampflehmbau - mit Ziegeldach, darin ein großer Geflügelstall mit Ofen, ein Schuppen und eine eingebaute Sommerküche mit Sparherd. Das Farmgebäude wurde 1937 vergrößert: es bestand nunmehr aus 3 Stuben, einer Küche, einer Vorratskammer, einem Badezimmer, einem Vorzimmer, einer Veranda und einer offenen Terrasse. Die Küche mit dem Haidbach wurde abgerissen, das alte Gebäude diente nur mehr als Stall. An den Stall wurde ein Maschinenschuppen angebaut, wo der mit Pferdekraft betriebene Göppel und später auch der Benzinmotor untergebracht wurden. Gegenüber dem Stall war der Sommerstall für das Rindvieh, daneben zwei Kukuruzscheunen, zwischen denen ein Wagenschuppen für 4 Wagen stand. Hinten war der Hof durch einen vierteiligen Schweinestall abgeschlossen. Rings um den Hof lagen der Gemüse-, der Obst- und der Weingarten; dann folgte das Ackerfeld. Anfangs wurden außer Weizen und Mais noch viele Futterpflanzen (Kleberklee, Luzerne, Wicke) angepflanzt. Im Jahre 1940 baute György Tagai d. J. zwei Silofuttergruben (Durchm.: 3 m, Tiefe: 8 m); danach wurde aus Silomais, Rüben und Maisstroh viel Silofutter zubereitet. Neben dem Eigenbesitz von 40 Katastraljoch wurden noch 35 Katastraljoch gepachtet; dieses Feld lag neben dem Kanal und lieferte viel Heu, Fütterrüben und Silokukuruz. In den Jahren 1936-50, als schon der älteste Sohn, György Tagai d. J., die Farm leitete, gehörten zum Viehbestand 6 Pferde, 5 Füllen, 6 Milchkühe und 6-7 Kälber. Zu den Geräten gehörten Einzel- und Doppelpflüge, ein Pflughaupt für Stoppelsturz, eine Sämaschine mit 16 Reihen usw. Manchmal ließ die Herrschaft die Felder der Farm mit ihrem Dampfpflug umackem und vermietete auch ihre Mähmaschine. Der Tränktrog wurde mit einer Pferdehaspel, später mit einem Benzinmotor gefüllt, Komffüchte wurden damit gemahlen und das Holz wurde gesägt. Die Tagais befassen zwei Wagen, einen Gummiradler und einen Schlitten. Pferde, Rinder und Schweine verkauften sie auf den Märkten in Adony, Dunapentele, Szabadegyháza, Érd oder Székesfehérvár. Halbierte Schweine lieferten sie auch an einen Budapester Kommissionär. Die Milch kam in die Milchhalle von Perkáta, der Milchmann fuhr jeden Morgen an den Gehöften vorbei. Die Eier wurden in Budapest in der Großen Markthalle verkauft. Das Obst (Sauerkirschen, Aprikosen, Pfirsiche) wurden im Wagen nach Adony gebracht, dort eingeschifft und in Budapest vom Kommissionär abgeholt. Die Erdbeeren - der Etrag von 3 Katastraljoch - wurden im Gummiradler nach Budapest gebracht. Mit dem Beginn der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens fiel auch die Weltwirtschaftskrise (1929-33) zusammen, wodurch es praktisch ruiniert wurde. Die Preise der Feldfrüchte fielen so sehr, daß der Ertrag kaum zur Tilgung der fälligen Raten reichte. Oft hatte die Familie kaum etwas zum

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