Lukács László: A mezőföldi tanyák néprajza. A farmtanyák kialakulása és pusztulása a Mezőföldön a XIX - XX. században - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 32. (Székesfehérvár, 1998)

A kései tanyásodás jellemzői

86 Weihnachten 1944 die ganze Umgebung von Sárkeresztes in die Frontlinie geriet, waren weitere Bauarbeiten nicht mehr möglich. Mészáros übersiedelte mit seiner Frau 1943 ins Gehöft, während die Eltern im Familienhaus im Dorf blieben. Ab und zu arbeitete auch ein Knecht hier. Zur Wirtschaft gehörten zwei Pferde, 4-5 Rinder, zeitweilig auch zwei Ochsen. Im Sommer 1944 wurde das Gehöft von einem Maler aus Székesfehérvár, namens Zsuppán, abgebildet (Abb. 1): neben dem Wohnhaus und den Ställen ist auch der Sommerstall (vier Firstsäulen, Dach aus Maisstroh) zu sehen, darunter vier Rinder; im Wirtschaftshof stehen fünf Stroh- bzw. Heuschober, rings um das Gehöft will der Maler zahlreiches Federvieh gesehen haben. Dem Bild ist zu entnehmen, daß das Gehöft erst vor kurzem errrichtet wurde - die Bäume hatten noch keine Zeit zu wachsen. Im Winter 1944-45 wurde das Gehöft des Péter János Mészáros infolge der Kriegsereignisse vollständig zerstört. Parzellierung und Farm-Bildung In manchen Teilen des Mezöföld-Gebietes ergaben sich weiter Möglichkeiten zur Entstehung von Farmgehöften aus dem Verkauf bzw. der Parzellierung von mittelgroßen und großen Grundbesitzen in der Zeit von der Jahrhundertwende bis zum zweiten Weltkrieg. In Aba (Kom. Fejér) mußte der verarmte Baron Imre Fiáth 500 Katastraljoch von seinem Gut (888 Katastraljoch) an unternehmungslustige Kleinbauern verkaufen (Kállay 1979, 20). In diesem Flurteil, genannt Kajtorhídi dűlő, stand laut Bodenkataster der Gemeinde Aba (1881) nur eine einzige Farm: das Tolnai-Gehöft. Nach der Parzellierung wurden auf den veräußerten Parzellen (10-60 Katastraljoch) zum Teil Farmgehöfte {tanya) gebaut. Hier entstand der Flurteil, der nach den benachbarten herrschaftlichen Meierhöfe Gräber-Kajtor und Detrich-Kajtor nunmehr Paraszt-Kajtor (paraszt = Bauer) genannt wurde. Insgesamt standen hier 16 Farmgehöfte, von denen das älteste in den 1890er Jahren, das jüngste 1945 errichtet wurde. Bis auf eine einzige Ausnahme waren alle ständig bewohnt. Nur der Bauer József Dobos, Besitzer von 99 Katastraljoch, hatte auch im Dorf ein haus, während in seinem Gehöft nur zwei Lohnarbeiter wohnten. Laut Angaben der Volkszählung 1930 lebten in den sog. Kajtor-Gehöften insgesamt 98 Personen. Die Gebäude der Tolnai-Farm scheinen schon im Katasterplan von 1881 auf. Im Jahre 1893 besaß Sándor Tolnai d. Ä. 191 Katastraljoch Feld (Kállay 1979, 20). Laut Angaben des Landwirte- Registers befanden sich 1895 180 Katastraljoch im Besitz von Sándor Tolnai, davon wurden 142 als Acker, 1 als Garten, 10 als Wiese, 1 als Weingarten und 11 als Röhricht genutzt. 15 Katastraljoch waren nicht grundsteuerpflichtig. Insgesamt wurden nur drei Knechte beschäftligt. Zur Farm gehörten 1 Sämaschine, 1 Getreidesieb, 6 Pflüge, 1 Häckselmaschine, 1 Walze, 4 Lastwagen. Der Viehbestand setzte sich aus 16 St. Hornvieh, 3 Pferden und 60 Schweinen zusammen (Landwirte-Register 1897, 78-79). Seine beiden Söhne teilten das Gut nach dem 1. Weltkrieg (1922) untereinander auf. Sándor behielt das alte Gehöft mit 86 Katastraljoch Feld, Ádám baute sich weiter südwärts eine neue Farm. Sándor Tolnai (géb. 1881) hatte schon seine Kindheit in der Farm verbracht. Diese umfaßte eine Fläche von ca. 3000 Quadratklaftem. Das Wohnhaus bestand aus 2 Stuben und einer Küche. Am Ende eines kleineren Wirtschaftsgebäudes wurden noch eine Sommerküche und eine kleine Stube eingerichtet. Im Vergleich zu den stattlichen Wirtschaftsgebäuden schienen die Wohngebäude eher bedeutungslos zu sein. Hinter der Dachtreppe des Wohnhauses stand der Stall für Pferde, Kühe und Kälber, daneben der Futterschuppen. Dann folgte die Scheune mit einem angebauten Schuppen, wo die Häckselmaschine und die Maismühle betrieben wurden. Im rechten Winkel zum Wohngebäude erstreckte sich eine lange Reihe von Wirtschaftsgebäuden mit Sommerküche, Stube, Vorratskammer, Abort, Tränkeküche, Keller, Preßhaus, Wagenscheune und Hühnersteige. In der Tränkeküche wurden die Kartoffeln für die Schweine in einem Kessel auf einer einfachen Feuerstätte aus Lehm (ung. katlan) gekocht. Vome befand sich der Brunnen, diesem gegenüber der große Schweinestall (für 10 Mutterschweine, die Jungschweine und 20 Mastschweine) sowie die Maisscheuer mit einem Fassungsvermögen von 5 Waggon Mais. Hinter dem Schweinestall lagen die Düngegrube, der Sommerstall für das Jungvieh und die Fohlen sowie der Wirtschaftshof mit Maisstroh-, Heu- und Strohschobern. Das Kenchtehaus war für vier Familien gebaut. Zwei Wohnungen bestanden aus je

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