Lukács László: A mezőföldi tanyák néprajza. A farmtanyák kialakulása és pusztulása a Mezőföldön a XIX - XX. században - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 32. (Székesfehérvár, 1998)

A kései tanyásodás jellemzői

85 In Enying begann die Errichtung der Gehöfte 1-2 Jahre nach der Kommassierung, vorzugsweise auf den vom Dorf weitentfemten Feldern, in den Flurteilen Szilasi út und Szélescsapás. Viele bauten auf dem kommassierten Feld nur eine Hütte als provisorische Unterkunft, so etwa der Bauer József Győri (Eigentümer von 40 Katastraljoch) auf seinem Acker (30 Katastraljoch) in Flurteil Szilasi út. Unmittelbbar neben dem Feldweg gelegen, nahm der Hof eine Fläche von ca. 50 Quadratklaftem ein, so daß der Wagen um das Gebäude umkehren konnte. Den Hof trennten Akazien vom Feldweg, und Obstbäume vom Acker. Die Hütte (Grundfläche: 6x5 m) wurde in der Nähe des Feldweges errichtet. Sie ruhte auf Pfosten und war mit Stroh gedeckt. An einem Ende war das Gabäude nur bis zur Hälfte zugebaut; dieser Eingang ohne Tür war so breit, daß der Wagen oder die Sämaschine hineingeschoben werden konnte. Der einzige "Einrichtungsgegenstand" der Hütte war die Krippe. Diese kleinen Häuser dienten vor allem als Zufluchtssort für Menschen, Tiere und Wirtschaftsgeräte vor Wind und Regen. Nebenan wurde ein Brunnen mit einer Tränke für das Vieh geschlagen. Auch der benachbarte Pächter durfte sein Vieh hier füttern und tränken. Außer zum kurzfristigen zeitweiligen Aufenthalt während der Arbeit dienten diese Gebäude im Sommer nur zur Aufbewahrung der Wirtschaftsgeräte (Pflug, Egge, Sämaschine, Walze); hatten sie eine verschließbare Tür, dann blieben diese auch über den Winter hier, wenn nicht, so wurden sie nach Hause gebracht. Die geschilderte Hütte war die einfachste Variante im Prozeß der Farm-Bildung. Nur zum zeitweiligen Aufenhalt wurden auch Lehmbauten - aus feuchtem Lehm aufgestapelt, oder aus ungebrannten Lehmsteinen - errichtet, mit Stroh- oder Ziegeldach, oft zweiteilig (Stube und Stall) gestaltet. Ihre Verwendung war höchst abwechslungsreich. Im .Gehöft des József Vida wohnte dort sein unverheirateter Sohn - dieser betreute die Kühe, die auf der Wiese um das Gehöft weideten. Im Gehöft des Lajos F. Tóth hauste der Halbpächter, ein Melonengärtner darin, während die Gehöfte von Lajos Paksi und István Tóth nur während der größeren Feldarbeiten bewohnt waren. Im Stall des letzteren konnten 4-5 Zugtiere eingestellt werden. Im Gehöft des reformierten Pastors Imre Balogh wohnte der Halbpächter. Im Flurteil Szélescsapás lebten zwei junge Bauern, József Kovács und István F. Tóth (Besitzer von je 100 Katastraljoch Feld) ständig im Gehöft. In beiden Höfen gab es auch eine Gesindewohnung für die Knechte. Die Überwinterung war wegen der Viehhaltung notwendig. Die Eltern und die schulpflichtigen Kinder der beiden Bauern wohnten im Dorf. Im selben Flurteil besaßen noch Péter Balogh, József Kiss und János Simon je ein zeitweilig bewohntes Gebäude mit Lehmmauer und Ziegeldach. Außerdem gab es hier noch viele auf Pfosten gebaute Hütten mit Strohdach, zum vorübergehenden Aufenthalt während der Arbeit. Rings um die Gehöfte oder Hütten pflanzten die meisten Besitzer Obstbäume oder Weinstöcke. Ein Brunnen wurde in jedem Fall geschlagen, wo auch ein Nachbar, der keinen hatte, sein Vieh tränken durfte. In Enying galt es als Seltenheit, wenn jemand nur ein Farmhaus - draußen in der Flur - hatte, natürlich ungeachtet der Pächter und Knechte, die dort wohnten. Dies galt etwa für die Familie des Gyula Szabó, der gegen Ende der 20er Jahre von der Gemeinde enteignet wurde, da sein Haus beim Straßenbau im Wege stand. Mit dem Geld, das er für das Haus bekam, baute er für sich und die Familie auf seinem Feld am Mezöszilaser Weg ein Gehöft mit Lehmmauer und Ziegeldach, bestehend aus Stube, Küche und Stall. Von hier aus bestellten sie ihr Feld (20 Katastraljoch). Neben dem Gehöft entstanden ein Obst- und Weingarten. In Sárkeresztes (Kom. Fejér) fand die Kommassierung im Herbst 1942 statt, nach dem Prinzip, daß die Besitzer größerer Felder erst später unter den kommassierten Feldern wählen konnten, somit lagen ihre neuen Felder immer weiter vom Dorf entfernt. Manche der Großbauern bauten auf ihrem entlegenen kommassierten Feld eine Hütte, bestehend aus Firstsäule, Pfette, darauf ein Dach aus Stroh oder Maisstroh, die Seiten mit Maisstroh oder Sonnenblumenstauden belegt. Diese Hütten dienten zur Aufbewahrung der Wirtschaftsgeräte oder als Zuflucht, falls es während der Arbeit zu regnen begann. Vor dem zweiten Weltkrieg wurden in der Flur von Sárkeresztes 10-15 solcher kleinen Häuschen gebaut. Infolge der Bodenreform nach dem zweiten Weltkrieg stieg ihre Zahl merklich an. In Sárkeresztes baute nur Péter János Mészáros, Besitzer von 38 Katastraljoch Feld, im Jahre 1943 ein Wohnhaus auf das durch die Kommassierung zugewiesene Feld ziemlich weit vom Dorf entfernt, am Treffpunkt der Gemarkung von Sárkeresztes, Zámoly und Székesfehérvár, westlich vom Farkas-Gehöft. Es bestand aus Stube und Küche sowie einem Stall und Hühnerställe. Da um

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