Gunda Béla et al. (szerk.): Ideen, Objekte und Lebensformen. Gedenkschrift für Zsigmond Bátky - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 29. (Székesfehérvár, 1989)
László Ádám: Feuerstätten in den Wohnhäusern der Grossen Ungarischen Teifebene
Karte 3.: Typen der Feuerstätten in der Küche des Wohnhauses um die Jahrhundertwende. A = Backofen, B = großformatige Feuerungsbank in der Mitte der Küche, C = kleinformatiges Tischbänkchen in der Mitte der Küche, D = Gebrauch der Mittelbank unbekannt. Gebrauch hörte in der ersten Hälfte des 20. Jh. endgültig auf (Dám 1975, 76). Nicht weniger aufschlußreich ist auch die Untersuchung der Feuerstätten in der Küche des tiefländischen Wohnhauses. Ihre Hauptelemente: Unter dem Rauchfang, vor der Heizöffnung des Stubenofens und in manchen Fällen auch neben der Rückwand des Raumes erstrecken sich 50—60 cm hohe und 30—50 cm breite Lehmbänkchen. Den mittleren Teil des Raumes unterhalb des Rauchfanges besetzt das Mittelbänkchen, das meistens an die Rückwand angebaut, seltener umgehbar ist. Die geographische Verbreitung der verschiedenen Bänkchenformen, die Häufigkeit ihrer Anwendung und nicht zuletzt ihre Funktionen ergeben ein überaus wechselvolles Bild. Die einzige Form, die in der Großen Ungarischen Tiefebene überall zu finden ist, ist die des Bänkchens vor der Heizöffnung des Stubenofens, dessen Funktion in der Erleichterung des Heizens sowie des Kochens und Backens im Ofen bestand. In zahlreichen Gegenden, so im nördlichen und südlichen Tiefland sowie im Zwischenstromgebiet Donau-Theiß wird auf diesem Bänkchen über offenem Feuer gekocht; im Inneren des Bänkchens ist ein eingesenkter, oder darauf gebauter Aschenkasten (ung. katlan), der zugleich auch als Kesselgehäuse benützt wird. (Abb. 1.) Eine andere typische Feuerstätte des tiefländischen Hauses ist das Mittelbänkchen, (Abb. 1., Taf. 1/1.) dessen Anwendung allerdings bei weitem nicht allgemein ist. Mittelbänkchen finden wir östlich der Theiß in den Gebieten Hajdúság, Nagykunság, Klein- und GroB-Sárrét sowie in den Gegenden umgrenzt von den Flüssen Kőrös und Maros. Westlich der Theiß wurde das Mittelbänkchen nur in den nördlichen und mittleren Teilen des Zwischenstromgebietes Donau-Theiß 120