Lukács László (szerk.): Märkte und Warenaustausch im Pannonischen Raum - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 28. (Székesfehérvár, 1988)

Zsigmond Csoma: Märkte in Oberwart ihre Bedeutung für den Warenaustausch und Warentransport

MÄRKTE IN OBERWART IHRE BEDEUTUNG FÜR DEN WARENAUSTAUSCH UND WARENTRANSPORT Zsigmond Csorna, Budapest Oberwart ist eine kleine Agrarstadt, die zu West-Transdanubien gehörte. Heute zählt sie zun Südburgenland in Österreich. Dank der günstigen Lage - an der Grenze von zwei unterschiedlichen Klima- und Wirtschaftszonen - galt Oberwart schon in früheren Jahrhunderten als regionales Zentrum für. den Aus­tausch von landwirtschaftlichen Produkten, für den Handel und Warentransport. Über Oberwart kam es zu einem Warenaustausch zwischen der Gegend nördlich des 3alaton und Süd-Transdanubien einerseits (Wein, Weizen, Pferde, Rinder, Schweine) und zwischen der Steiermark und dem südlichen Niederösterreich an­dererseits (ßauholz, Obst, Industrieprodukte, Rohstoffe, Salz). Im nördlichen Teil von Oberwart blieb ein Flurname aus den Jahren 1625 und 1677 erhalten, der auf dieses Handelszentrum hinweist: "Handelsstrasse" ("vá­sáros út"). Neben den jährlichen und wöchentlichen Märkten der Umgebung (Pinkafeld, Recn­­nitz, Rotanturm, Stadtschlaining und dann später Grosspetersdorf, Neuhodis, Bernstein, Litzelsdorf, Allhau und Mischendorf) fand seit 1341 in Oberwart einen Vichmarkt mit Viehauftrieb aus vier Ländern statt. Dadurch wurde die Stadt zun eindeutigen Mittelpunkt dieser Gegend. Die Landesmärkte wurden von der ansässigen- ungarischen Bevölkerung "Gross­markt " genannt. Nur auf solchen Märkten wurden Pferde verkauft, auf den Wo­chenmärkten hingegen bloss Rinder und Schweine. Der jahreszeitlich früheste Landesmarkt war immer in der zweiten Fastenwoche, der folgende zwei Wochen nach Ostern, der dritte zum Termin des Erntemarktes im August und der vierte zu dem des Demetermarktes im Herbst; alle diese Märkte fanden jeweils an ei­nem Mittwoch statt. Auch bei den Wochemärkten war Mittwoch der Markttag,In der mitte des Markt­platzes wurden die Waren feilgeboten. Auch der Wochenmarkt wurde von den Oberwartarn"Markt" genannt. Der zsibvásár (Krammarkt) (Flohmarkt) erstreck­te sich vom Gasthaus Seper bis zum Gerichtsgebäude,wo von Textilwaren bis zum Gemüse alles verkauft wurde. Die vier Mal pro Jahr stattfindenden Pferde­märkte wurden neben dem Oberwartsr Bahnhof, dort wo heute die Kaserne steht, abgehalten. Die eine Seite des Marktplatzes war für den wöchentlichen Rin­dermarkt, die andere für den Schweinemarkt reserviert. Heute ist der Ober­­warter Marktplatz hinter,dem Wirtshaus Wagner zu finden. Die Wochenmärkte und Flohmärkte wurden von den Riedlingsdorfer Marktfrauen mit frischem Gemüse und Obst versorgt. Sie waren die am meisten charakteris­tischen Marktfrauen für diese Gegend, und ihr selbstgezogenes Gemüse boten sie an Kirch- und Markttagen nicht nur in Oberwart, sondern auch in Stadt­schlaining, Pinkafeld und Allhau feil. Bevor die Eisenbahn ausgebaut wurde, brachten sie in Körben, die auf dem Kopf getragen wurden, Kren, Karotten, 134

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