Lukács László (szerk.): Märkte und Warenaustausch im Pannonischen Raum - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 28. (Székesfehérvár, 1988)
István Pintér: Volkstümlicher Heilwasserhandel in Westpannonien
VOLKSTÜMLICHER HEILWASSERHANDEL IN WESTPANNONIEN* István Pintér, Zalaegerszeg Die Messe, der Markt, der Transport kurz: der bäuerliche Warenaustausch hat im Volksleben eine wichtige Rolle, eine vielseitige Funktion. Sie bedeuten nicht bloss einen Warenaustausch, sondern mehr: sie knüpfen Gegenden, Volksgruppen und Menschen aneinander. Die Erforschung des bäuerlichen Warenaustausches rückte in den letzten Jahrzehnten durch die Werke von Béla Gunda, Imre Dankó und Károly Kés in den Vordergrund. Ottó Domonkos stellt in seiner Arbeit "Der Geflügelhandel in Westungarn" einen Farbfleck des volkstümlichen Handels, der für West-Pannonien charakteristisch war, dar. Der ungarische, slowakische, rumänische Bauer, der zum Markt oder zur Messe ging, brachte den von ihm oder von seiner engeren Umgebung produzierten Warenüberschuss zum Verkauf mit. Im westpannonischen Raum, auf österreichischem, ungarischem und slowenischem Gebiet überschritten die Geflügelhändler aber die Grenzen des bäuerlichen Warenaustausches, in dem sie ihre Tätigkeit so erfolgreich und auf eine Weise ausübten, die sogar die bürgerlichen Berufshändler beschämte. Sie handelten mit allen vorstellbaren Bauernprodukten und immer mit jenen die auf dem Grossmarkt in Wien und in Budapest am meisten gefragt waren. Die meisten von ihnen blieben aber auch dann Bauern, wenn ihre materielle Lage die städtische Lebensform bzw. ein Grosshändlerleben ermöglicht hätte. An die Geflügelhändler, an diese eigenartige bäuerliche Händlerschicht, knüpft sich eine bisher nicht beschriebene Tätigkeit: der Handel mit Heilbzw. Mineralwasser. Geflügelhändler - Mineralwasserhändler Vor kaum mehr als 100 Jahren wurden in Südwestpannonien zwei berühmte Quellen entdeckt. Die eine brach in Petánc, das zum damaligen Ungarn (Komitat Vas) gehörte, die andere 400 Schritte weiter, über der Grenze in Österreich, bei Radein (Radenc) hervor. Dieses Wasser war gegen Magen-und Nierenkrankheiten, gegen Kranktheiten der Atmungsorgane, gegen Rheuma und Gicht von ausserordentlicher Heilwirkung. Mit Wein, Fruchtsaft, Zucker und Zitronensäure gab es überdies ein feines erfrischendes Getränk ab. *--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Mein Vortrag ist die kurze Zusammenfassung einer Abhandlung über den volkstümlichen Heilwasserhandel in Westpannonien. 1 fl7