Fitz Jenő (szerk.): The Celts in Central Europe - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 20. A Pannon konferenciák aktái 2. (Székesfehérvár, 1975)

A. von Doorselaer: Der Kemmelberg, ein keltischer Herrensitz?

DER K EMM ELÜKRE. EIN KELTI,SEHER HERRENSITZ? Der Kemmelberg liegt im südwestlichen Teil der Provinz Westflandern, der westlichsten Provinz Belgiens, etwa 10 Kilometer südwestlich von leper, nördlich der französischen Grenze. 154 m hoch, beherrscht er das umliegende Flachland, das einen 'Peil der nordwesteuropäischen Tiefebene bildet. Eine strategische Lage, um so mehr da der Kemmel­berg der östlichste Punkt einer Reihe von sogenann­ten Zeugenhügeln ist, die vom belgischen Territori­um aus (mit dem Kemmelberg, dem Scherpeberg und dem Rodeberg) über die Reichsgrenze ins französi­sche Gebiet (mit dem Zwarteberg, dem Catsberg und dem Casselberg) hineinreicht. Von ihnen ist der Casselberg, das römische Castellum Menupiorum, der westlichste Hügel (Abb. 1). Der Kemmelberg besteht aus einem ausgedehnten ellipsförmigen, 375 m langen Plateau, dessen grösste Breite 95 m ist, wenn man die 150 m-Höhenlinie als Grenze nimmt. Die gesamte Fläche umfasst also etwa 3 ha, jedoch 8 ha, wenn die 140 m — Höhenlinie als Grenze genom­men wird (Abb. 2). Das Plateau wies im Mittelneolithikum eine dichte Besiedlung auf, von der schon seit dem Ende des 19. Jhs. Streufunde bekannt waren. Unsere seit 1968 durchgeführten Ausgrabungen bestätigen diese Fun­de. Obschon nur teilweise in-situ bewahrte Reste zur Verfügung stehen, ist es uns doch möglich, in dieser neolithischen Siedlungsphase Einflüsse der nordwest­liche Fazies des Chasscen du Bassin Puristen zu erken­nen. Das bedeutet, daß der Kemmel den bisher be­kannten nordwestlichsten Punkt der Chasséenkultur bildet. Diese neolithischen Funde sollen hier nicht besprochen werden, weil wir nur die Ergebnisse un­serer Untersuchungen der eisenzeitlichen Bergfes­tung vorzulegen wünschen. Seit 1968 führen wir systematische Ausgrabungen durch; jedes Jahr wird einen Monat lang gegraben, so daß wir nunmehr, nach (i Kampagnen, die ersten Ergebnisse vorlegen können. Wir möchten noch darauf hinweisen, daß die Grabungsarbeiten und die Identifizierung der archäologischen Schichten stark erschwert wurden ; der Boden besteht aus fein­körnigem, mit Eisensandsteinbrocken durchsetzten Sand. Andererseits ist der Kemmelberg, der im ersten Weltkrieg überdies schwer umkämpft wurde, bewal­det, so dass uns nur spärliche topographische Anhalts­punkte zur Verfügung stehen. Mehrere Schnitte liefer­ten dennoch wichtige Spuren, obwohl hier, wegen der mechanischen Hilfsmittel, nur begrenzte Materi­alfunde vorliegen. Bis heute beschränkten sich die Abb. I : Situationskarte. I = Kemmelberg; 2 = Scherpe­berg; 3 = Rodeberg; 4 = Zwarteberg; 5 = Catsberg; 6 = Casselberg. Ausgrabungen auf das Plateau und die Abhänge; sie konzentrierten sich in drei Sektoren: im Xord­­sektor, auch einige Schnitte im Süd- und Südwest­sektor. Die Schnitte zeigten uns ein ganz kompli­ziertes Verteidigungssystem, in dem Gräben, Wälle 79 I ■

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