Fitz Jenő (szerk.): Die aktuellen Fragen der Bandkeramik - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 18. A Pannon konferenciák aktái 1. (Székesfehérvár, 1972)

N. Kalicz - J. Makkay: A Északalföld korai neolithikumának kérdései

Die wenigen weiteren Analogien der Bemalung der jüngeren Szatmár-Gruppe sind in Bulgarien aus Karanovo I(24) und noch mehr im jug. Makedonien*25* aufzufinden. Sie ist vergleichbar mit der Bema­lung der späteren, also klassischen und späten Stufe der Alföld-Linienbandkeramik. Während der Ent­wicklung der Alföld-Linienbandkeramik kam der Szatmár-Gruppe bei der Ausbildung der charakte­ristischen, lokalen bemalten Keramik des Szamos- Gebietes eine besondere Bedeutung zu.(26) 27 Die drei bisher bekannten Tonidole der Szatmár- Gruppe können die Vorläufer der Idole der Alföld- Linienbandkeramik sein. Über die chronologische Lage der Szatmár-Gruppe können wir zusammenfassend folgendes feststellen : Die Leittypen, besonders die Fußkelche, die niedrigen Fußringe und die dicken profilierten Boden­teile, ferner die bauchigen Töpfe mit niedrigem Hals und ihre Verzierungsarten weisen Beziehungen zur Keramik der Körös-Kultur auf.<27) Diese Beziehun­gen sind so eng, daß sie eine gewiße Gleichzeitigkeit beweisen. Die Szatmár-Gruppe (in ihren beiden Phasen) ist älter als die klassische Alföld-Linien­bandkeramik. Sie ist deren Anfangsstufe und kann mit einer Phase der Körös-Kultur gleichzeitig sein. Die Grundbevölkerung der Alföld-Linienband­keramik, also die Bevölkerung der Szatmár-Gruppe kann vorläufig nur annährend definiert werden. Aus der in einem großen Gebiet typologisch ziemlich einheitlichen Erscheinung der Typen der Alföld- Linienbandkeramik und aufgrund der außerordent­lich vielen Fundorte lässt sich folgern, daß zur Zeit der Entstehung der Szatmár-Gruppe das Territorium der Alföld-Linienbandkeramik nicht unbewohnt war, und daß auch die Bevölkerung der entstehenden Alföld-Linienbandkeramik nicht von südlicher Her­kunft war (wie. z. B. zum Teil wenigstens die Bevöl­kerung der Körös-Kultur). Vielmehr mußte eine stark spätmesolithische oder schon frühneolithische lokale Bevölkerung vorhanden sein, welche die Keramik noch nicht kannte. Vielleicht kann die Bevölkerung des in der Gegend des Bükk- und Zemplén-Gebirges an vielen Fundorten entdeckten, jedoch noch nicht genügend bearbeiteten Makro-Mesolithikums (der (24) P. DETEV, La localité préhistorique près du village Mouldawa. Godisnjik na Narodnija Arheologitsches­­kij Muzej 6, 1968, Plovdiv, Abb. 21, 2; J. H. GAUL, The Neolithic Period in Bulgaria. BASPR 16, Cambridge Mass. 1948, Taf .11, 4; G. I. GEORGIJEV Kulturgruppen der Jungstein- und der Kupferzeit in der Ebene von Thrazien. Symposium Prague 1961, Taf. 5, 11, 16; ID., Beiträge zur Erforschung des Neolithikums und der Bronzezeit in Südbulgarien. ArchAu. 42, 1967, Abb. 2, links. (26) M. GARAgANIN et al., Les civilisations préhistori­ques de la Macédoine. Stip 1971, No. 7.; R. GALOVIC - G. LEWIS-C. RENFREW, The Art of the First Farmers. Sheffield 1969, Taf. 4, 4. (26) Unpublizierte Funde in den Museen von Debrecen und Vásárosnaménv, und Ausgrabungsmaterial von J. Kor e к (mündliche Mitteilung). (27) Siehe die zusammengestellten Angaben N. KALIOZ - J. МАККАY, o. c. sog. Eger-Kultur-Komplex) als Grundbevölkerung der Alföld-Linienbandkeramik angesehen werden. Diese nordungarische Bevölkerung hat die ersten südlichen Einflüsse, welche die Keramikformen der Körös-Kultur zustande brachten, also deren mate­riellen Kultur, nicht übernommen, konnte sich aber auch ihrer Wirkung nicht entziehen. Die insgesamt übernommenen neuen, für das neolithische Leben charakteristischen Errungenschaften wurden von dieser Urbevölkerung nicht kopiert, sondern ihren eigenen Traditionen gemäß weiterentwickelt. Viel­leicht verhinderte eben die Existenz dieser Urbevölke­rung die nördlichere Verbreitung der Körös-Kultur, was also das Vorhandensein der heute bekannten nördlich-nordöstlichen Grenze erklären wird. Einzelne Forscher halten das Material von Barca III und Csomakôz-Ciumeçti I für die früheste Periode der Alföld-Linienbandkeramik (d. h. der Ostslowa­kischen oder Ostkarpatischen Linearbandkeramik), also mit einer Stufe der Körös-Kultur für gleichzei­tig.<28) Unserer Meinung nach gehören die Linien­bandfunde von Barca III schon zu einer frühen Phase der ganz entwickelten, klassischen Alföld-Linien­bandkeramik, da die schon besprochenen Körös- Elemente der Szatmár-Gruppe hier fehlen. Ein gutes Beispiel ist hierzu der kleine Fundkomplex von Bodrogkeresztúr (Abb. 10, 1—11, Abb. 11, 1 — 9). Im Zentrum des Verbreitungsgebietes der Alföld- Linienbandkeramik gibt es Fundstellen mit Keramik, die typologisch völlig mit dem Material von Barca III übereinstimmen. Zum Beispiel Hortobágy-Falu­­véghalma, Tiszaszőlős-Csontospart, Bodrogkeresztúr, Tiszacsege-N agykecskéspuszta, Tiszafüred-Ásottha­­lom.<29) Diese Fundstellen bilden mit denen der Szatmár-Gruppe eine horizontale Chronologie. Sie sind in der Nähe der Fundorte der jüngeren Szatmár- Gruppe aufzufinden, ohne daß sich ihre Funde ver­mischt hätten. Die einander sehr nahe liegenden, aber ganz verschiedenes Material enthaltenden Fund­komplexe können natürlich nicht gleichzeitig sein. Ihre chronologische Stellung ist also die, daß die Szat­már-Gruppe der klassischen Stufe der Alföld-Linien­bandkeramik nur vorangegangen sein kann, jener klassischen Stufe, die auf die Körös-Kultur folgte. Hindurch wird also bewiesen, daß die Szatmár-Grup­pe mit der späten Stufe der Körös-Kultur gleich­zeitig gewesen sein kann, wofür es, wie schon betont wurde, zahlreiche typologische Argumente gibt. (28) J. LICHARDUS, Beitrag zur Linearbandkeramik in der Ostslowakei. ARoz 16, 1964, 841 — 881; ID., Neolitické osidlenié jaskyne öertova Diera. Nővé Obzory 8, Presov 1966, 432 — 449; ID., Domica- Höhle, die bedeutendste Siedlung der Bukker Kultur. Bratislava 1968, 113— 120; ID., Die neolithische Besiedlung der Ostslowakei. Slovensko v Mladëej Dobé Kamennej. Hrsg, von A. Tocik. Bratislava 1970, 254—259; ID., in diesem Band. (29) Siehe die ausführlichen Fundortangaben. N. KALTOZ -J. MAKKAY, o. c. 80

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