Fitz Jenő (szerk.): Die aktuellen Fragen der Bandkeramik - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 18. A Pannon konferenciák aktái 1. (Székesfehérvár, 1972)

J. Lichardus: Adatok a szlovákiak keleti vonaldíszes kerámia időrendi helyzetéhez

3. Die chronologischen Beziehungen der östlichen Linearbandkeramik zur westlichen Lineurbandkeromik Wenn man nun die Beziehungen der östlichen Li­nearbandkeramik zur westlichen Linearbandkeramik einer Betrachtung unterzieht, so stellt man fest, daß die östliche Linearbandkeramik zumindest um eine Entwicklungsstufe älter ist als die westliche Linear­bandkeramik. Wir denken insbesondere an die Funde der „Protolinearbandkeramik”, für die uns keine Analogien bekannt sind. Die ältere Phase der östli­chen Linearbandkeramik geht mit der älteren Stufe der westlichen Linearbandkeramik zeitlich parallel; und vielleicht werden wir, ähnlich wie in der west­lichen Linearbandkeramik, mehrere Entwicklungs­phasen dieser älteren Stufe auch in der östlichen Li­nearbandkeramik herausarbeiten können (lb; I c).<45) Die Voraussetzungen hierfür sind schon heute durch die Funde von Lúcky und von Bárca-Svetla III ge­geben. Am Ende der älteren Stufe der östlichen Linear­bandkeramik zeigt sich erstmals die Verzierung in Form eines großen „Notenkopfes” als Abschluß der breiten furchenartigen Linien.(46) In der Weiterent­wicklung der östlichen Linearbandkeramik kommt jedoch diese „große Note” nicht mehr vor. Der so ausgebildete „Notenkopf”, der „Protonotenkopf” erscheint in der westlichen Linearbandkeramik um eine Entwicklungsphase verspätet, nämlich erst in der Periode des „Protovincahorizontes” (Übergang vom älteren zum mittleren Neolithikum, Stufe I/II).<47> Die eigentliche Alföld-Linearbandkeramik und die Gemer-Linearbandkeramik entsprechen dem Entwicklnngsfortgang in der westlichen Linearband­­keratnik, Stufe II. Die für die westliche Linearband­­keramik charakteristische Notenkopfverzierung läßt sich ebenfalls in mindestens drei Entwicklungsphasen teilen, wie es hauptsächlich durch das Fundmaterial aus Mähren und aus der Südwestslowakei ermöglicht wird. Die westliche Linearbandkeramik, Stufe III, die mit dem jüngsten „Notenkopf” verziert ist, ist als „Protozeliezovce-Horizont” mit den Anfängen der Bükker Keramik und der jüngeren Linearbandkera­mik vom Tiszadobtypus gleichzeitig*481. Diese Zusam­menhänge der westlichen Linearbandkeramik mit der (45) Nach der Périodisation der westlichen Linearband­­keramik von R. Soudsky. (46) J. LICHARDUS, o. c., ARoz 16, 1964, Abb. 2; L. BÁNESZ-J. LICHARDUS, o. c„ 291-300. (47) Diese Funde sind sowohl aus der Südwestslowakei (Bina) wie auch aus Böhmen (Bylany, Grube 1701) bekannt. (48) J. LICHARDUS, o. c., MFMÉ 1969, 23-28. jüngeren Linearbandkeramik vom Tiszadobtypus werden in der Südwestslowakei besonders eindrück­lich mit dem Grab 17/65 aus dem Gräberfeld von Nitra belegt*491. An dieser Stelle ist es vielleicht nützlich, zu bemer­ken, daß in der Ardovo-Höhle, in den Schichten mit vorklassischer Bükker Keramik, mehrere sehr mar­kante Fragmente der „Protozeliezovce-Keramik” gefunden wurden, die mit den Funden aus Grab 17/65 von Nitra verwandt sind. In demselben Fundhorizont, wie schon vorhin erwähnt, begegnet man erstmals auch der Keramik vom Tiszadobtypus*501. Wenn man von diesen Beobachtungen ausgeht, so wird klar, daß die durch die jüngste „Notenkopf”­­Verzierungsform charakterisierte, späteste Phase der westlichen Linearbandkeramik noch mit der vorklassi­schen Bükker Keramik und mit der Keramik des Typus Tiszadob gleichzeitig ist. Das bedeutet also, daß die eigentliche Zeliezovcer Gruppe erst während der vorklassischen Bükker Keramik und der Keramik vom Typus Tiszadob entstehen konnte, und daß sie also zumindest um eine Entwicklungsstufe jünger sein muß, als die beiden vorher genannten Kulturen. Die eigentliche Zeliezovce-Keramik tritt im südslo­wakischen Karst somit erst im Zeitabschnitt der klassischen Bükker Kultur auf. In der Ostslowakei entwickelt sich die Bükker Keramik parallel mit dem Zeliezovce-Typus in der Südwestslowakei bis in die Zeitepoche des „Vorlen­­gyelhorizontes” (Ende der Stufe IV) und somit bis in den Übergang vom mittleren zum jungen Neolithikum im Karpatenbecken*511. Bei der Betrachtung der gegenseitigen Beziehungen zwischen östlicher und westlicher Linearbandkeramik erkennen wir in beiden Kultur-Komplexen wichtige identische Kriterien, die eine Parallelisierung ermög­lichen. Aus der genauen Bearbeitung der ostslowa­kischen Fundmaterialien erhoffen wir uns die Mög­lichkeit, eine chronologische Verbindung herzustellen bis zur Siedlung in Bylany, womit wir eine sichere Brücke zwischen Mittel- und Südosteuropa schlagen können. Dies sei das Ziel unserer weiterenArbeit. Saarbrücken J. Lichardus (49) J. PA VÜK, Die Chronologie der Zeliezovce — Gruppe, SI. A. 17. 1969, Abb. 52.' (50) J. LICHARDUS, Vertikalná stratigrafia bukovohors­­kej kultúry V jaskyni Ardovo. Nitra 1967 (Manus­kript). (51) A. TOCIK — J. LICHARDUS, Neolitickn jutna vo Vyöapoch — Opatovciach, PA 55, 1964, 246 —278; ID., StarSia fdza slovensko-moravskej malovanej keramiky na juhozápadnom Slovensku. PA 57, 1966, 1 — 90.

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