Kralovánszky Alán (szerk.): Székesfehérvár évszázadai. 4. 1688 - 1848 - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 16. (Székesfehérvár, 1979)

Fallenbüchl Zoltán: Az újkori államigazgatás kezdetei Székesfehérvárott

Zoltán Fallenbüchl DIE ANFÄNGE DER NEUZEITLICHEN STAATSVERWALTUNG IN STUHLWEISSENBURG Auszug Székesfehérvár — im deutschen Sprachraum als Stuhlweissenburg bekannt — war zur Zeit der mittelalterlichen ungarischen Staatsgründung Verwaltungszentrum des ganzen Ungarlandes. Der Haupstadtcharakter ging zwar schon im Zeitalter der Arpadenkönige (1001—1301) verloren, die Stadt blieb jedoch bis zur Bestzung durch die Türken im Jahre 1543 eine der bedeutendsten Städte. Hier wurden die Könige des Landes gekrönt; auch sonst hatte es, auf dem Hauptwege vom Nordosten nach Italien liegend, eine wirtschaftliche Bedeutung. Mit der Besetzung durch die Türken ging die Stadt zu Grunde. Sie blieb eine Grenzfestung in osmanischer Hand, und wurde erst 1688 befreit. Sofort nach der Rückeroberung begann die Organisation der kirchlichen und staatlichen Verwaltung. Die katholische Pfarre wurde durch die Patres des Jesuiten­ordens betraut. Die Staatsmacht vertrat in den ersten Zeiten der Festungskomman­dant: der erste war der aus Spanien stammende Johann Frh. v. Areyçaga. Die Kommandanten wechselten sich in der ersten Zeit sehr rasch, da der Befreiungskrieg bis 1699 noch dauerte. Theoretisch willigte die Regierung in Wien die Sicherung der Rechte einer kö­niglichen freien Stadt für die zumeist neuangesiedelte Bevölkerung von Stuhlweis­senburg. Tatsächlich wurde diese von den Beamten der kaiserlichen Administration gelenkt, so wie auch anderswo in den neu befreiten Gebieten. Auch die alte adelige Territorialorganisation, das Komitat Fejér — Weissenburg, organisierte sich von neuen. Die Obergespane, die Grafen Esterhazy waren aber vom Komitat und beson­ders vom Zentrum, Stuhlweissenburg abwesend, und das Komitatsleben begann nur sehr langsam. Die entscheidende Rolle im Leben der Stadt spielten also die Beamten der kai­serlichen Administration. Das rückeroberte Gebiet wurde auf „ius gladii’ direkt von Wien verwaltet durch das Territorialorgan der Ofner Kameraladministration, die der Kaiserlichen Hof­kammer untergeordnet war. Obwohl die Kameraladministration eigentlich Organ der Finanzverwaltung ge wesen wäre, musste sie sich mit allerlei anderen Fragen beschäftigen, da das Gebiet erst neu besiedelt werden musste. 1689 wurden die ersten Beamten: der Proviant­verwalter Johann Hochburg und der Dreissiger (Zollbeamter) Laurenz Vanossi er­nannt. Letzterer war auch zugleich Provisor der Kameralgüter. Aufgabe des erste­­ren war die Militärversorgung, die des zweiten die Neuordnung des ganzen wirtschaft­lichen Lebens. Hochburg starb um 1693. Vanossi dagegen betätigte sich ein Viertel­jahrhundert lang in Stuhlweissenburg. Er war zugleich auch Grundbuchführer. Sei­ne Betätigung war für Stuhlweissenburg eine sehr wichtige. Er wurde 1702 mit dem ungarischen Adelsstand belohnt. Sein Sohn; Anton Vanossi widmete sich dem geist-40

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