Kralovánszky Alán (szerk.): Székesfehérvár évszázadai. 4. 1688 - 1848 - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 16. (Székesfehérvár, 1979)

Fallenbüchl Zoltán: Az újkori államigazgatás kezdetei Székesfehérvárott

liehen Stande und wurde stellvertretender Provinziál des Jesuitenordens, liess in der Stadt des Vaters Kirche und Apotheke erbauen. Lorenz Vanossi gehörte zu ei­nem Typ des kaiserlichen Beamten in Ungarn, der, wie der Ofner Inspektor Zen­­negg, der Pécs-Fünfkirchner Provisor Dullerspergh, der Szegeder Inspektor Cometh und die Mitglieder des Kriegskommisaren- und Proviantoffiziersfamilie Vorstern, in ihrem Betätigungsfeld nicht nur Möglichkeit zur Bereicherung sahen, sondern auch eine dauernde Ansiedlung und Sesshaftwerdung bestrebten. Als Gegenhandler im Dreissigstamte hatte Vanossi seit 1696 den Johann Fried­rich Rettel, der bis 1710 in dieser Anstellung blieb. Als Dreissigstschreiber sind 1699 Franz Szaborszki und 1700 Matthias Trumauer bekannt. Trumauer wurde später Schullehrer und stieg schliesslich zum Senator der Stadt auf. Auch das Hilfsperso­nal des Amtes kann — auf Grund der Eintragungen in den Pfarrmatrikeln — ganz gut nachgefolgt werden. Einen besonderen Verdienst hatte ein Stellvertreter Vanossi’s, Anton-Nikolaus- Johannes Hantschl, der von der Ofner Kameraladministration hierher gesendet wur­de. Er verfertigte bei der Pestseuche im Jahre 1710 sehr gute Morialitätsstatistiken für die Ungarische Hofkammer in Pressburg und scheint mit den Prinzipien der da­mals noch jungen statistischen Methode gut vertraut gewesen zu sein. Sein Aufent­halt hier war aber kurz, denn er wurde schon 1711 nach Baja versetzt. Die Stände Ungarns befürworteten sowohl die Aufhebung der Ofner Kameralad­ministration, wie auch die Verminderung der Zahl der für den Handel nachteilig auswirkenden im Landesinnern liegenden Dreissigstzollämtern. 1709 wurde die Ofner Kameraladministration aufgehoben und das Dreissigstamt und Provisorat der Unga­rischen Hofkammer zu Pressburg unterstellt. 1715 wurde dann auch das Dreissigstamt zu Stuhlweissenburg aufgehoben bzw. zum Mautamt degradiert. Vanossi blieb jedoch als Mautner und Provisor bis zu seinem Tode 1717 im Amte. Sein Nachfolger wurde der ausgediente Hauptmann Johann Christoph Eckher. Gegenhandler war der Wiener Johann Conrad Hölbling, der noch zu Lebzeiten Vanossi hierher ernnant wurde. Die Königlichhe Ungarische Hofkammer bestrebte die Förderung die Wirthafts­kraft der königlichen freien Städte: diese ging Hand in Hand mit einer Erstarkung der Verwaltungsfunktion dieser. 1721 nahm Stuhlweissenburg das Mautamt in die Miete, und so wurde dann das Mautamt und Provisorat aufgehoben. Eckher erhielt als Entschädigung das Mautamt zu Fok (Siófok) und Simontornya, Hölbling wurde beim Kupferbergwerk Szomolnok—Schmölnitz angestellt. Anders stand es mit dem Proviantamt, das eine lange Zeit im 18. Jahrhundert das einzige kaiserlich-königliche Amt in Stuhlweissenburg gewesen war. Das Getrei­de der fruchtbaren Mezőföld im Weissenburger Komitat wurde in der „Domus An­nonaria” zu Stuhlweissenburg aufbewahrt und für das Militär zum Profunt verar­beitet. 1696 ist Johann Heinrich Haas der Leiter, als „annonae praefectus”, die Rechnungsführung wird aber vom Győr—Raaber Präfekt Johann Chirstoph Osz­­wald versehen. Subordinierte Beamten unter Haas warden um die Jahrhundertwen­de Christoph Chorherr „annonae officialis”, Stammvater eines Stuhlweissenburger Patriziergeschlechtes, das auch weiterhin kaiserliche Beamte stellte, und der unga­rische Edelmann András Takácsy, „granarii praefectus” der aber bald in erzbischöf­liche Dienste trat. Nach dem Unabhängigkeitskampfe von Prinz Ferenc Rákóczi II. war Johann Ludwig Frühwirth, ein in Ungarn possesionierter Edelmann Leiter des Proviantmagazins. Er kommt in den Jahren 1714 und 1727 in den Pfarrbüchern und anderen Quellen vor. 1750 ist Johann Philipp Friedrich der Leiter hier. Um 1700 bestand auch ein Zeughaus in Stuhlweissenburg, das seinen eigenen Präfekt hatte. Auch bestand in der Nähe von Stuhlweissenburg, in Seregélyes, eine Kanonengiesserei, dessen Leiter, János Ferenc Telezki (1695) und der aus Wien ge­kommene Georg Angerer (1697) in den Pfarrmatrikeln erwähnt sind. 1722 bestand 41

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