Kralovánszky Alán (szerk.): Székesfehérvár évszázadai. 3. Török kor - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 15. (Székesfehérvár, 1977)
Gerő Győző: Istolni Beograd építészeti emlékei
Győző Gerd DIE BAUDENKMÄLER VON ISTOLNI BEOGRÁD (STUHLWEISSENBURG) (Auszug) Kaum zwei Jahre später, als Buda — die Hauptstadt des Landes — in die Hände der Türken fiel, gelang im September 1543 Székesfehérvár aufs gleiche Los. Von da angefangen nannten die Türken die Stadt — ihren Namen aufs slawische übersetzt — Istolni, oder Üstüni Belgrad. In der neu eroberten Stadt spielte sich der gleiche Prozess ab, wie auch im Falle von Buda oder Pécs, da auch in erster Reihe die Kirchen — oder deren nur ein Teil — in Dsamis umgestaltet wurden. Eigentlich mit dem begann die Ausgestaltung jenes neuen Stadtbildes, in Folge dessen die Stadt während der anderthalb Jahrhunderte dauernden Herrschaft der Türken nicht völlig ihr früheres Aussehen verlor, sondern — zufolge der türkischen Neubauten — dieses teilweise weiter bewahrend, — unter gegenseitiger Einwirkung Ostens und Westens ausgestaltetes eigenartiges Bild annahm. (1. Bild) In der Ausgestaltung dieses neuen Stadtbildes spielten in erster Reihe diese Bauten eine Rolle, welche vom Grunde genommen türkischen Ursprungs waren. Die Umgestaltung der mittelalterlichen Kirchen in Dschamis berührte meistens nicht im wesentlichen die äussere Architektur der Gebäude, höchstens im Falle, wenn sie nicht den Turm der Kirche als Minaret gebrauchten, sondern dieses dem osmanischtürkischen Stil gemäss neben die Kirche erbauten. Das aus der Hauptkirche der eroberten Stadt umgestaltete Dschami benannte man vom jeweilig regierenden Sultan. In Istolni Belgrad geschah es nicht so, weil — wie Dselalzade türkicher Historiker schreibt — die Grabstätte der ungarischen Könige, die Basilika, hierauf nicht geeignet war. Deshalb gestaltete man das Dschami des Chans Suleiman vermutlich aus der mittelalterlichen Kirche der Heiligen Petrus und Paulus. Die Basilika — welche eine Zeit lang teilweise den Christen geblieben war — wurde später für Lager, dann für Dschami umgestaltet, und Evlia Cselebi erwähnt sie als Melias Dschami. Wahrscheinlich später — mit Zunahme der Bevölkerungszahl der Musulmanen — kam es daran, die übrigen Kirchen und kleinere Kapellen zu mohamedanischen kirchlichen Zwecken umgestalten, so auch das Gebäude der heitigen St. Anna-Kapelle, in welcher Überreste türkischer Wandmalerei zum Vorschein kamen (2. Bild), und welche J. Fitz als das Dschami von Pascha Karakas identifiziert, obwohl wir das schon ihrer Grösse wegen nicht voraussetzen können. Aber die Türken verwendeten die einstigen Kirchen auch für andere Zwecke. In 1544 hatte in einer Ahmed Müstafniz sein Geschäft, während die Ruinen der St. Bartholomäus-Kirche, oder die baufälligen, Hl. König und Hl. Stephan an der Insel Kirchen — als Trümmergebäude — als Baumaterial verkauft wurden. Von den türkenzeitlichen Gebäuden Istolni Belgrads berichtet in erster Linie Evlia Cselebi, der in der Festung vier Dschamis erwähnt, im Zusammenhang mit den Vorstädten aber blos drei vorzählt. Von einigen unter denen sagt er selbst, dass sie aus alten Kirchen in Dschamis verwandelt wurden. Von den Dschamis der Festung 124