Kralovánszky Alán (szerk.): Székesfehérvár évszázadai. 2. Középkor - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 14. (Székesfehérvár, 1972)
Székely György: A székesfehérvári latinok és vallonok a középkori Magyarországon
Südosten. Die Abhandlung gibt eine Übersicht von den dazwischenliegenden Stufen, die die völkischen Beziehungen zwischen den Niederlanden und Mitteleuropa verständlich machen: Wallonen in Österreich, in Deutschland, Maestrichter Kaufleute in Ungarn, wallonische Kirchenhäupter in Trier. Den hohen Geistlichen folgten die Beamten, Ritter, Kaufleute, Handwerker und Bauern. Mit dem Problem der Wallonen und mit der wallonischen und nordfranzösischen Bedeutung des ungarischen Wortes „olasz” beschäftigte sich die ungarische Fachliteratur schon seit langem, so J. Szalay, J. Karácsonyi, B. Hóman, und M. Auner, indessen teils an Städte, teils an dörfliche Siedlungen gedacht wurde. Das gesellschaftliche Problem besteht in der Rolle des romanisch sprechenden Ethnikums für die Stadtenwicklung Mitteleuropas, innerhalb dessen Ungarns. Nach dem Verfasser der Abhandlung handelt es sich um Neubauern, Handwerker, Kaufleute, feudale Soldatenelemente gleicherweise, wie es durch die siedlungsgeschichtlichen Angaben bewiesen wird. Die Herkunftstradition der wallonischen Neusiedler wurde im 15. Jahrhundert in Liege niedergeschrieben. Danach wären ihre Vorfahren 1042/1052 infolge einer Hungersnot nach Ungarn ausgewandert, zusammen mit Ungarn, die seit 1029 in Liège gelebt hatten. Auch noch im 15. Jahrhundert hat man sich daran erinnert, dass früher in Ungarn in mehreren Ortschaften Wallonen gelebt hatten, und es ist möglich, dass die Ortsnamen Olaszfalu, Olaszi auf Grund der Mitteilungen der Wallonen auf die Form gallica loca rückübersetzt worden sind. Die Überlieferung erwähnt den Lièger vicus Hongrorum im 15. Jahrhundert, der von dem jesuitischen Geschichtschreiber, Foullen, auf Hungária gedeutet wurde. Nach Th. Gobert wäre diese Rue Hongrée ein Name flandrischen Ursprungs und würde mit der Textilindustrie Zusammenhängen: sie wäre die Benennung für die Stelle der zur Trocknung aufgehängten Sachen. Dadurch wird der Teil der aus dem 15. Jahrhundert stammenden Überlieferung, wonach die Rückwanderung der in Liège lebenden Ungarn den Weg zur Wanderung der Wallonen nach Ungarn gezeigt hätte, geschwächt. Die Hungersnot in den 1040-er Jahren ist dagegen ein historisches Faktum. Die Niederlassung der Lièger Einwanderer in Ungarn setzen L. Csóka und A. Balogh in die 1040-er Jahre. Nach E. Jakubovich war sie seit 1050 häufig, L. Zolnay nahm die Übersiedlung in den 11—12. Jahrhunderten nur bedingungsweise an, A. Gacsova hält sie dagegen seit dem 11. Jahrhundert für möglich. Sosehr die Anknüpfung der wallonischen Einwanderung an eine beliebige grosse Erschütterung im Westen oder an die Ankunft hoher Geistlichen vom Westen in Ungarn auch möglich ist, so ist doch das wirtschaftliche Motiv das wesentlichere bei der Übersiedlung. Dieser Standpunkt wird von den gleichzeitigen Quellen unterstützt, die als Privilegienurkunden, oft unbedingten Aussagewert besitzen (1103, 1124, 1148, 12. Jahrhundert?, 1263). All die Beispiele lassen es ahnen, dass die Abwanderung den Beziehungen zwischen der alten Heimat und den ersten Generationen der Übersiedelten kein Ende machte. Auf Grund der Quelle kann nicht eindeutig entschieden werden, ob sich die Angabe des Szabolcser Konzils im Jahre 1092 über die in Ungarn Geld erwerbenden Latiner nur auf die Wallonen, oder aber auf Italiener bezieht. Diese Kaufleute und Finanzleute sollen vor allem in Stuhlweissenburg und Gran (Esztergom) gelebt haben. Über die Stuhlweissenburger Wallonen im 12. Jahrhundert schrieben J. Fitz, E. Mályusz, F. Eckhart, E. Fügedi und O. Paulinyi, Letztgenannter tat aber keine Erwähnung der dörflichen wallonischen Neusiedler. Die Abhandlung gibt in folgendem eine Übersicht über die Bedeutungsveränderungen der auf die Wallonen bezüglichen Begriffe in den mitteleuropäischen Ländern (Latinus, Romanus, Gallicus). Benachbarte germanische und romanische Elemente siedelten sich nach ihrer Einwanderung wieder nebeneinander an. Sie sollen zur Entwicklung der landwirtschaftlichen Kultur und der gewerblichen Technik Ungarns wesentlich beigetragen haben. Die Niederlassung in der neuen Heimat, die freiere Einfügung in ihre Gesellschaft waren aber mit schweren Verlusten verbunden (Tatarensturm). Dem 71