Kralovánszky Alán (szerk.): Székesfehérvár évszázadai. 2. Középkor - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 14. (Székesfehérvár, 1972)

Székely György: A székesfehérvári latinok és vallonok a középkori Magyarországon

mit entwickelteren Verteidigungsmethoden geführten Widerstand ist es zu verdanken, dass die Wallonen in Gran (Esztergom) den Tatarensturm zum Teil, die in Stuhl­­weissenburg aber ohne Blutverluste überlebt haben (1242). Aus der sächsisch- flä­misch-wallonischen Lebensgemeinschaft ergibt sich das 1273 erwähnte gemeinsame Privileg der Zipser ’Sachsen’ und ’Latiner’. Von derselben Lebensgemeinschaft zeugt auch die im Jahre 1280 vorgenommene Regelung der kirchlichen Lasten, nachdem die Zeit der grösseren Begünstigungen abgelaufen war. Die Abhandlung bearbeitet eingehend die wallonischen (’latinisch’) Elemente der Topographie und des Bürger­namenbestandes von Gran (Esztergom) an Hand der Angaben aus dem 13—14. Jahr­hundert, auch vom Gesichtspunkt des Berufs und der Rolle aus, die den Bürgern in der Stadtverwaltung zukam. Indessen werden die charakteristischen belgischen Paral­lele ihrer Namen vorgeführt, ihre genealogischen Zusammenhänge aufgedeckt. Im Falle von Stuhlweissenburg ist das Quellenmaterial viel ärmlicher. Es ist möglich, dass der Veszprémer und Belgrader Bischof, Franco, der in der Kirchengeschichte Ungarns und Polens in den 1070—1080-er Jahren eine wichtige Rolle spielte, mit Stuhlweissenburg mittelbar in Verbindung stand. Die Abhandlung versucht Francos ’Belgrader’ Tätigkeit (Belgard — Biaogard) zu datieren und zu lokalisieren. In der Siedlungsgeschichte beider Länder könnte eventuell Francos Tätigkeit gewisse Probleme lösen. Von dem Entwicklungsgrad der wenig bekannten Stuhlweissenburger Gesellschaft zeugen noch die im 13. Jahrhundert erhaltenen Privilegien anderer Städte und Marktflecken, zu denen das Privileg Stuhlweissenburgs aus dem 12. Jahr­hundert als Vorbild diente. Aus diesen Privilegien können die Rechtsverhältnisse der Richterwahl, der Recht sprechenden Geschworenen, der Aufnahme weiterer Ansiedler und der Zollfreiheit rekonstruiert werden. Die latinischen Bürger Stuhlweissenburgs handelten mit Wein und führten Jahre lang dauernde Prozesse mit dem Pannonhalmer Abt (1221, 1226) wegen der Weinzehnten. Da damals der Wallone Robert Veszprémer Bischof war, der mit der Pannonhalmer Abtei in Kampf stand, konnten die latinischen hospes mit einer ziemlich günstigen Entscheidung davonkommen. Die Stuhlweissen­burger Latiner traten als eine Korporation gegen die Abtei auf. Auf ihre korporative Anerkennung weist auch das Siegel der latinischen Bürger Stuhlweissenburgs aus dem 13—14. Jahrhundert hin. 1249 zogen die Stuhlweissenburger Latiner aus der Vorstadt in einen Teil der Innenstadt um und dort wurde für sie eine Kirche errichtet. Das soll aber auch den Prozess ihrer Assimilation eingeleitet haben. Die Abhandlung schreibt dann über einige wallonische Bürger Stuhlweissenburgs, die aus den 13—14. Jahrhunderten dem Namen nach bekannt sind. Im weiteren behandelt sie eingehend die Erlauer (Eger), Zipser (Szepesség), siebenbürgischen, transdanubischen, Borsoder, Nógráder, Zempléner, südländischen und Biharer ’latinischen’ Ansiedlungen und städtischen beziehungsweise dörflichen Elemente. Ausführlicher schildert sie die Tätigkeit des Biharer Bischofs Liedvin (Mitte des 11. Jahrhundert). Nach dem Ver­schwinden der „latinischen” Elemente aus unseren Quellen entspricht in den 13—14. Jahrhunderten das ’Gallicus’-Element den Wallonen. Diese kommen in den Komitaten Liptó, Szepes, in der Stadt Fünfkirchen (Pécs) und um ihre Umgebung, schliesslich in der Erlauer (Eger) Diözese vor. Die Ansiedlung im Eger-Tal genoss im 14. Jahr­hundert eigene Verwaltung (comes vallis agriensis) und hielt Verbindung mit der Stadt Liège (1447). Bis zu dieser Zeit bewahrten sie nämlich ihre wallonische Sprache. Die Berichte aus den Jahren 1463/1480 erwähnten auch französische Distrikte in Ungarn. Im Jahre 1536 gedenkt ihrer M. Oláh, in den 1570-er Jahren führt sie J. Sambucus auf seiner Karte in der Nähe von Erlau (Eger) an. Auf das 16. Jahr­hundert waren aber auch diese Erlauer Latiner schon im Verschwinden, und die Wallonen in Stuhlweissenburg, Fünfkirchen (Pécs) und seiner Umgebung und in Siebenbürgen bereits in dem ungarischen städtischen Bürgertum beziehungsweise in den Dorfbewohnern aufgegangen, 72

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