Kralovánszky Alán (szerk.): Székesfehérvár évszázadai. 2. Középkor - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 14. (Székesfehérvár, 1972)

Koller, Heinrich: A székesfehérvári királyi trónus kérdése

Heinrich Koller DAS PROBLEM DES KÖNIGSTHRONS ZU STUHLWEISSENBURG (SZÉKESFEHÉRVÁR) (Auszug) Die Geschichte Stuhlweissenburgs muss von der europäischen Forschung im Zusammenhang mit dem Thema der Thronsetzung und dem sogenannten Haupt­stadtproblem in Zukunft mehr beachtet werden. Der Thron schien gegenüber der Krone als Herrschaftssymbol lange Zeit zweitrangig. Seit aber vor wenigen Jahren Helmut Beumann die Bedeutung des Karlsthrones nachwies, hat sich unsere Sicht gewandelt. Nach Beumann wurde Karl vermutlich vor der Westfront der Aachener Münsters bestattet und über seinem Grab ein Thron errichtet, des bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts als wesentliches Kennzeichen der Herrschaft diente. Angeregt durch die Hypothese wurden Ausgrabungen zu Paderborn mehr beachtet, wo wahrschein­lich ebenfalls unter Karl dem Grossen analog zum Aachener Vorbild vor der West­front des Münsters ein im Freien stehender Thron die Herrschaft symbolisierte. Damit wird das Thema der sogenannten Westwerke abermals auf gerollt, das auch zu Stuhlweissenburg genauer untersucht werden müsste. Die Forschungen begegnen jedoch der Schwierigkeit, dass die zum Vergleich heranzuziehenden Denkmale zu Byzanz, Ravenna, Wien, Regensburg, Bamberg und Prag noch nicht hinlänglich untersucht sind. Ein einziges Objekt kann nach dem Forschungsstand besser diskutiert werden, nämlich der sogenannte Herzogsstuhl bei Maria Saal in Kärntner. Der Kärntner Herzog wurde durch umständliche Feierlichkeit eingesetzt, die zu einem Teil am Fürstenstein in der Karnburg, zum anderen Teil aber in Maria Saal und auf dem Herzogsstuhl daselbst vollzogen wurde. Die Forschung hat sich bis jetzt in erster Linie mit den Vorgängen am Fürstenstein befasst, doch ist für unsere Frage die Zeremonie am Herzogsstuhl wichtiger, die gut von den Feierlichkeiten am Fürstenstein zu trennen ist. Die Deutung dieser Karnburger Zeremonie mag auf sich beruhen. Der Herzogs­stuhl wurde aber nach dem jüngsten Befund von Moro mit Recht mit dem karolingischen König und Kaiser Arnulf von Kärnten in Zusammenhang gebracht. Da seiner Gestalt nach der Herzogsstuhl einem Königsthron vergleichbar ist, da überdies Inthronisa­tionen nach Elze nur für das Königtum im Abendland belegt sind, und da die Feierlichkeiten zu Maria Saal und am Herzogsstuhl von dem Brauch der Herzogs­einsetzungen abweichen, wohl aber an eine Königserhebung erinnern, kommt der Verfasser zu dem Schluss, dass der Thron zu Maria Saal das Symbol für den Mittel­punkt eines karolingischen Unterkönigtums Karantanien war. Tatsächlich wird Karantanien als Regnum bezeichnet, das von manchen Quellen auch Pannonien genannt wird. Da jedoch das spätere Ungarn die pannonische Tradition fortführte, sollte auch das frühe ungarische Königtum im Zusammenhang mit diesem „karan­­tanischen Königtum” erforscht werden. Die Existenz eines Thrones zu Stuhlweissenburg ist belegt. Dieser selbst wird sogar einmal als Symbol vor der Krone genannt, doch verlieren sich die Spuren dieses Herrschaftszeichens im Spätmittelalter. Das entspricht durchaus den Erfahrun­gen, die auch sonst die Thronforschung machen muss. Der Thron Stephans hatte 19

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