Kralovánszky Alán (szerk.): Székesfehérvár évszázadai. 2. Középkor - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 14. (Székesfehérvár, 1972)

Bónis György: A székesfehérvári törvénynaptól az "ország szabadságá"-ig

drängten, und dessen weitere Verstärkung nur unter der Weiberherrschaft Maria’s (1382—1387) eintrat, verringert die Bedeutung der späten Arpadenzeit nicht. Die volle Entfaltung einer Ständeversammlung, die das Recht der Steuerbewilligung und das Mitwirken bei der Gesetzgebung als ihr Recht beanspruchen konnte, ist ein Ergebnis der konstitutionellen Krise in der Mitte des 15. Jahrhunderts. Stuhlweissenburg aber, Wo die Stephanstage gehalten werden sollten, war (ausser der Krönung) nur aus­nahmsweise die Stätte des Reichstags (1386, 1446). Dieser wurde in den meisten Fällen am Rákosfeld, im östlichen Teil des heutigen Budapest gehalten, und erweiterte das Korpus der Reichsprivilegien mit neuen Gesetzen. Der ständige, fast magische Bestandteil dieser Privilegien, der libertas regni, war die Goldene Bulle selbst. Zahlreiche ihrer Artikel wurden im Laufe der Zeit gegen­standslos, ja unverständlich, die Privilegien des ungarischen Adels aber wurden von ihr hergeleitet: königliche Gerichtsbarkeit, persönliche Freiheit, Steuerfreiheit und freies Eigentum. Die von den kleinbesitzenden Kriegern, den servientes regales er­worbenen Privilegien wurden durch die Bekräftigung von Ludwig I. (1351) die Frei­heiten des Adels, eines inzwischen entwickelten Standes. Als die Stände in den politischen Kämpfen die Oberhand gewannen, erwirkten sie immer die neue Ausgabe der Bulle mit den Zusätzen Ludwigs (1384, 1397, 1439, 1440, 1464). Die alte Losung libertas regni wurde im 15. Jh. mit ständischem Inhalt erfüllt, und die Freiheiten des alten Briefes wurden im Ofner Tavernikalhaus sorgfältig aufbewahrt. Man darf jedoch nicht vergessen, dass diese aus drei Quellen stammende ständische Freiheit in der Tat in dialektischer Einheit mit den gröbsten Gewalttaten bestand.* * Diese Studie wurde am 13-ten Mai 1968 anlässlich der III, Stadthistorischen Kon­ferenz von Stuhlweissenburg vorgetragen. 102

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