Kralovánszky Alán (szerk.): Székesfehérvár évszázadai. I. Az államalapítás kora - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 13. (Székesfehérvár, 1967)

Kralovánszky Alán: Székesfehérvár X-XI. századi településtörténeti kérdései

Alán Kralovànszky SIEDLUNGSGESCHICHTLICHE PROBLEME DER STADT STUHLWEISSENBURG (SZÉKESFEHÉRVÁR) IN DEN X—XI. JAHRHUNDERTEN (Auszug) 1. Auf Grund der Forschungen der letzten Jahre gestaltet sich immer klarer­­jene Sachlage aus, dass Székesfehérvárs Entstehung nicht auf den Anfang des XI. Jhs, sondern auf das letzte Drittel des X. Jhs fällt. Die Ausbildung der Stadt hängt mit der Versetzung des Knotenpunktes der international wichtigsten Strassen auf das Gebiet der Burginsel (der heutigen Innenstadt) zusammen. In der römischen Zeit befand sich dieser Knotenpunkt um 3 km südlicher auf freiem Gelände: Auch die Siedlungen der Landnahmezeit richteten sich hiezu. Diese Versetzung; gehörte zur politischen Konzeption des, entgegen den anderen Stammeshäuptlingen’ nach Alleinherrschaft strebenden Fürsten Géza, einerseits als Verteidigungs-, anderer­seits als Vorbereitungsmassnahme zum Angriff. 2. Die Ausgestaltung des neuen Strassennetzes rief neue Siedlungseinheitent hervor, in erster Reihe die befestigte Burg, sowie die, in einem Kreis von etwa 2 km: Durchmesser in fast gleichen Abständen voneinander angelegten Ansiedlungsein­heiten. Es handelte sich um zehn solche Einheiten. Archäologisch sind acht Fund­plätze bekannt, zwei sind mit gewisser Begründung vorausgesetzt (entlang den nach, der Balkanhalbinsel und nach Kiew führenden Strassen). Mit Hilfe meiner Rekonst­ruktion sind Daten für die Ausgestaltung der zielbewussten Ansiedlung und für die- Verwendung des Zahlensystems 10 der militärischen, kirchlichen und verwaltenden Praxis auf dem Gebiet der Ansiedlungsgeschichte gewonnen worden. 3. Weitere Probleme sind: mit der königlichen Residenz und der dazu ge­hörenden königlichen Kapelle (Basilika der Jungfrau Maria) sowie der Propstei verbunden. Die Rekonstruktion der Topographie dieser Objekte wurde mit Hilfe der- Geschichtsquellen und der Überlieferung; mittels Stiche und Karten aus den: XVII.—XIX. Jahrhunderten; auf Grund von Angaben der städtischen Grundbücher von der Wende der XVII. und XVIII. Jhe, schliesslich durch die Ausgrabungsergeb­nisse ermöglicht. Beachtet man die natürliche Grenzlinie der Burginsel und jenen Umstand, dass die Hauptstrasse in der Achse der Insel vor einen Hügel führte, so> wird man diese Rekonstruktion für berechtigt halten müssen. Dieser Rekonstruktion gemäss befanden sich an der einen Seite der Hauptstrasse der Komplex des könig­lichen Palastes (11 500 m2), an der anderen Seite der der Propstei (11 300 m2). In der gleichen Grösse und der Spiegelbild-artigen Placierung dieser Komplexe,, ihre die Haupstrasse und den Marktplatz zusammenfassende Lage lassen einesteils eine stadtpolitische Absicht und anderenteils die früheste Aufteilungsform der Siedlungen in Ungarn erkennen (maximale Zeitgrenzen sind: 996, 1015). 4. Ein folgendes Problem ist der Fürstensitz selbst. Im Einklang mit der Meinung" von E. Fügedi befand sich dieser nach meiner Rekonstruktion innerhalb der Burg,, auf deren höchstem Punkt, uzw. in der Gegend der von Jenő Fitz gefundenen: mittelalterlichen Peter- und Paul-Kirche. Eine frühere Kirche, welche auf derselben: 46

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