Hadak Útján. A népvándorlás kor fiatal kutatóinak konferenciája (Szeged, 2000)
Takács Miklós: Népvándorláskor-kutatások Kis-Jugoszláviában, az 1990-es években
Népvándorláskor-kutatások Kis-Jugoszláviában, az 1990-es években 1990-tim godinama mozemo upoznati sa ranim srednjim vekom öve regije kroz prouöavanje beogradske struőne literature. (Najvaznije moderne studije o crnogorskom ra- nom srednjem veku publikovao je Jovan Kovaöevic, vidi na pr. KovaCevic 1967, 279-444) Ako ovaj manjak nije samo pusti odraz neorganizovanog rasparöavanja struöne literature, moze se zakljuöiti, da u crnogorskoj prestonici, Pod- gorici jós nije organizovan jedan nezavisan naucni centar, koji bi imao za cilj prouöavanje materijalne kulture 5-10. véka. Preveo: Miklós TAKACS VÖLKER WANDER UNGSZEITFORSCHUNG IN DEN 9OER JAHREN IN KLEINJUGOSLA WIEN Miklós TAKÁCS Der Zweck dieser Studie ist, die sich mit der frühmittelalterlichen gegenständlichen Kultur beschäftigenden, in dem letzten Jahrzehnt durchgeführten jugoslawischen Forschungen zu überblicken. In der Einführung erinnert der Verfasser dieser Studie an die politischen Geschehnisse der 90er Jahre, die einerseits die räumlichen Grenzen der Bearbeitung und andererseits das ideologische Mittel bestimmten, in dem die serbischen und montenegrinischen (Cma Gora) Archäologen arbeiten mußten. Der Hinweis auf die an den Namen von Slobodan Milosevic zu knüpfende Epoche ist wichtig, weil dieses — sich selbst für sozialistisch und national haltende — System auf das Gebiet der philosophischen Disziplinen tief eindrang. Demnach werden zwei Richtungen der kleinjugoslawischen Völkerwanderungszeitforschung bekanntgemacht. Einerseits behandeln wir die Arbeiten der Forscher, die im Dienst des Zeitgeistes stehen und Analysen veröffentlichen, die — häufig auch noch unausgesprochen —- die Bestätigung des südslawischen ethnischen Krieges bezwecken und zum Kampf gegen die vermuteten Feinde des serbischen Volkes anregen. Andererseits werden aber die Studien von Verfassern erörtert, die von der nationalistischen Verhetzung unabhängig blieben. Die charakteristischen Vertreter der ersten Gruppe sind Dorde Jankovic und Stanko Trifunovic. Im vorliegenden Überblick werden die Arbeiten von D. Jankovic kritisch behandelt, in denen die ethnische Bestimmung der dalmatischen altkroatischen Friedhöfe bezweifelt wird (JANKOVIC, B. 1995, 127-129), bzw. in denen alle Steinhaufen auf dem mittleren Teil und westlichen Drittel der Balkanhalbinsel — unabhängig davon, ob auf eine Bestattung hinweisende Funde darin vorkamen — für slawische, genauer altserbische Gräber erklärt wurden (JANKOVIÚ, D. 1997). Zu den präferierten Forschungsgebieten von D. Jankovic gehört auch die Woiwodenschaft, d. h. der südliche Rand des Karpatenbeckens. Seiner Meinung nach fehlen die frühmittelalterlichen slawischen Friedhöfe in dieser Landschaft, weil die Mitgleider dieser Volksgruppe die Urnen mit den Aschen ihrer Lieben nicht beerdigt hatten. Die Urnen wären in Holzkisten gestellt worden, die — aus Mangel an Steinen — auf kleinen Erdhaufen gelegt worden wären (JANKOVIC, B. 1996, 80). Man kann diese Ansicht mit archäologischen Argumenten sehr schwer unterstützen oder widerlegen. Das könnte nur in dem Fall mehr als eine Idee sein, wenn irgendeine, sogar minimale archäologische Beobachtung dafür spräche. Man muß noch bemerken, daß das Gebiet der Woiwodenschaft hinsichtlich der völkerwanderungszeitlichen Archäologie auch vom mittleren Teil bzw. westlichen Drittel des Balkans abweicht. In der Batschka, im Banat und in Syrmien wurden mehrere Freilegungen in völkerwanderungszeitlichen Gräberfeldern bereits Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhundert durchgeführt als Ende des 20. Jahrhunderts in Südserbien oder in Montenegro. (Die Listen dieser Gräberfeldsfreilegungen wurden von CSALLÁNY 1956; DIMITRIJEVIC-KOVAÖEVIC-VINSKI 1962; TAKÁCS im Druck zusammengestellt.) Wegen der Menge des zur Verfügung stehenden Fundmaterials muß nicht die Frage auf dem südlichen Drittel des Karpatenbeckens beantwortet werden, mit welchen Funden ein kaum geforschter Zeitabschnitt ausgefüllt werden kann. Die Frage ist, wie die mehr tausend Gräber der mehr als 250 registrierten völkerwanderungszeitlichen Gräberfelder aufgrund des Ritus der Beerdigung bzw. der freigelegten Funde bewertet werden können. Was den südlichen Rand des Karpatenbeckens betrifft, ist also die Information, wonach ein einziges awarenzeitliches Gräberfeld bis dahin freigelegt werden konnte, in dem man auch auf Brandgräber stieß, sehr wichtig. Zugleich bildeten die Skelettgräber, in denen Funde awarischen Charakters vorkamen, auch im von R. Bunardic erschlossenen Gräberfeld in der Gemarkung von Újszalánkemén (serbisch: Novi Slankamen) in Syrmien die Mehrheit. Dorde Jankovic strebt aber im Falle der skizzierten Verhältnisse nicht nach der Bewertung, sondern nach der Veränderung dieser. Im Hintergrund seines Verfahrens steht die Theorie, nach der sich die Südslawen — bzw. die mit ihnen für identisch gehaltenen sog. Altserben — schon im 2. bzw. 3. Jahrhundert n. Chr. in „Pannonien“, d. h. in der Großen Ungarischen Tiefebene angesiedelt hätten und sie im südlichen Drittel dieser Landschaft seitdem kontinuierlich die Mehrheitsbevölkerung bilden (JANKOVIC, B. 1997a). Von diesem Meinungssystem ausgehend kann es für ihn gar nicht fraglich sein, daß man auch vom 6. bis 8. Jahrhundert mit dem Nachlaß dieser Bevölkerung rechnen muß. In einer kurzen wissenschaftsgeschichtlichen Zusammenfassung sollen wir an die Wurzeln der Theorie über die einheimischen Serben erinnern. Die ersten Vertreter dieser Ansicht waren die im 18. Jahrhundert in Ungarn gelebten serbischen Schreibkundigen, größtenteils Mönche des Ba- silitenordens (MEDAKOVIC 1985, 63-110). Auf das letzte Moment muß man betont hinweisen, da eine einfache, aber für die Mönche über eine verbindliche Kraft verfügende Tatsa411