N. Szabó Magdolna - Zombori István szerk.: Vallásos ponyvanyomtatványok Bálint Sándor hagyatékában (Szeged, 2010)
Barna Gábor-Székely Anna: Vallási ponyvanyomtatványok Bálint Sándor hagyatékában
31 Gábor BARNA- Anna SZÉKELY RELIGIÖSE KOLPORTAGEDRUCKE IN SÁNDOR BÁLINTS NACHLASS 1. SÁNDOR BÁLINTS LEBEN Geboren wurde er am 1. August 1904 in Szeged-Unterstadt als Kind einer einfachen Paprikabauernfamilie. Nach dem frühen Tod seines Vaters hat ihn seine Mutter allein erzogen und lernen lassen. Durch seine Verwandtschaft lernte er die bäuerliche Gesellschaft der Unterstadt und auch die traditionelle Lebensweise mit ihrem religiösen Leben kennen, das er später erforscht hat. 1 Nach Beendigung der Elementar- und Bürgerschule legte er bei den Piaristen das Abitur ab. Die piaristischen Wurzeln waren auch sehr wichtig bei der Herausbildung seines volkskundlichen Interesses. In Szeged absolvierte er die Universität, die aus dem von den Rumänen besetzten Klausenburg geflohen und in die Stadt an der Theiß gezogen war. Er studierte bei hervorragenden Professoren: bei Lajos Dézsi und Gedeon Mészöly, und hörte auch die volkskundlichen Vorlesungen des betagten Professors Antal Herrmann. Ein Studienjahr (1923/1924) verbrachte er an der Budapester Péter-Pázmány-Universitát, wo er an den Folkloristikstunden des Privatdozenten Sándor Solymossy teilnehmen konnte. 1926 legte er in Szeged seine Doktorprüfung ab und erwarb 1927 die Lehrbefähigung. Im Rahmen des Dezentralisierungsprogramms im Hochschulwesen wurde 1929 an der Szegeder Universität der erste Volkskundelehrstuhl des Landes geschaffen, unter Leitung von Sándor Solymossy, dessen unbezahlter Praktikant und dann wissenschaftlicher Assistent sein früherer Schüler Sándor Bálint wurde. Die Regierung verlegte die Professur 1934 an die Budapester Universität, damals habilitierten sich Károly Cs. Sebestyén im Fach gegenständliche Volkskunde und Sándor Bálint in geistiger Volkskunde bei Sándor Solymossy zum Privatdozenten. Sándor Bálint lehrte 1931—1945 am Szegeder katholischen Lehrerbildungsinstitut. Als Pädagoge übte er große Wirkung auf seine Schüler aus. Nach dem Tode von István Györffy lehrte er Folkloristik an der Budapester Universität. 1944 wurde er mit dem Titel außerordentlicher Professor ausgezeichnet und 1947 zum ordentlichen Professor am Volkskundelehrstuhl ernannt. 1945—1948 beteiligte er sich auch am öffentlichen Leben: er war Parlamentsabgeordneter der Demokratischen Volkspartei. Unter dessen Rückwirkungen hatte er sein ganzes weiteres Leben, in den Jahrzehnten des Sozialismus, zu leiden. 1951—1956 wurde ihm das Lehren verboten. Erst ab Januar 1957 konnte er erneut am Universitätsunterricht teilnehmen. Nach langer polizeilicher Überwachung verurteilte man ihn aber auf Grund fiktiver Anschuldigungen zu einer Gefängnisstrafe auf Bewährung und zwang 1 BÁLINT 1981, BÁLINT 2004.