Múzeumi Füzetek Csongrád 2. (Csongrád, 1999.)

V. SZABÓ Gábor: A bronzkor Csongrád megyében (Történeti vázlat a készülő régészeti állandó kiállítás kapcsán)

DIE GÁVA-KULTUR UND DIE UMSTÄNDE IHRER ENTFALTUNG Am Ende der Spätbronzezeit verbreitete sich die Gáva-Kultur in den großen Gebieten der Ungarischen Tiefebene und Siebenbürgens. Die Forscher suchen die Wurzeln dieser ho­mogenen materiellen Kultur — im Gegensatz zu den früheren Migrationstheorien — heute immer mehr im in der Reinecke BD-Periode beginnenden Uniformieren der regionalen Gruppen der Hügelgräberkultur. Als Ergebnis dieses Prozesses kam der große, homogene Technokomplex der Gáva-Kultur und der damit verwandten Kulturen zustande. In der ersten Phase der Vereinheitlichung erschienen immer mehrere kosmopolitische Züge in der — aus der Koszider Periode stammenden und sich in der Hügel-gräberperiode umformenden — Töpferei lokalen Charakters in den erwähnten Gebieten, so die Facettierung der Gefaßränder, die graphitierte, polierte Oberfläche und zur beinahe alleinigen Verzierung wurden die Kanneluren. Das Auftauchen dieser Elemente kann in Siebenbürgen und in dem Partium in der Igrita-Kultur (CHIDIOSAN-EMÖDI 1982; ANDRITOIU 1992, 69-72), im Material der späten Variante der Hajdúbagos- Cehälut-Gruppe (NÉMETI 1990, 43-53) und in der Läpus I-II-Kultur (KACSÓ 1975; KACSÓ 1987, 74-75), ferner im späten Material der Gräberfelder des Cruceni-Belegis-Kreises vom Banat bis Ostslowenien (Cruceni II, Bobda I, Belegis II, Surcin: GUMÄ 1993, 150-180) und in den späten, mit Späthügelgräber-Caka-Zügen gefärbten Gräberfeldern der Piliny-Kultur in Nordostungarn (KEMENCZEI 1989, 91-92) beobachtet werden. Ein ähnlicher kontinuierlicher Prozeß fand gleichzeitig auch im großen Teil Transdanubiens, im Verlauf der Späthügelgräber­Frühurnenfelder-UmWandlung statt. Die Denkmäler dieser — in der Ungarischen Tiefebene und in Siebenbürgen auch Proto-Gáva-Periode zu nennenden — Periode sind auch im Komitat Csongrád aufzufinden. Die dieser Epoche zuzuordnende Fundverbände, deren Fundumstände größtenteils leider unsicher sind, kamen am linken Ufer der Theiß in Szentes-Nagyhegy, Szentes-Belsöecser, Hódmezővásárhely-Batida, Klárafalva und Deszk und am rechten Ufer in Jánosszállás und Kömpöc zum Vorschein (V. SZABÓ 1996, 8-10, 15-25,28 und Abb. 46). Als gemeinsame kennzeichnende Züge der Keramik der aufgezählten Fundorte können die Facettierung am Rand und an den Schultern, ferner die waagerechten und girlandförmigen Kanneluren am Hals und Bauch der Gefäße und die Verzierung der Oberfläche von Schüsseln mit ausladendem Rand, von Tassen mit überrandständigem Henkel und von kleineren Urnen mit graphithaltiger Glasur (Abb. 13) (V. SZABÓ 1996, 26­31) erwähnt werden. Die selben Merkmale tauchen auch im Material der neulich freigelegten Siedlungsgruben von Csongrád-Felgyő auf. Von den hiesigen Funden vertreten die Tassen mit überrandständigem Henkel von dreieckigem Querschnitt und mit Omphalosboden, die tiefen Schüsseln mit ausladendem Rand und profilierter Schulter, die Gefäße mit graphithaltiger Glasur, die Scherben von Gefäßen mit ausladenden, facettierten Rändern und die Schüsseln mit eingezogenem Rand die neuen, in der BD-HA1-Periode erscheinenden neuen Formen und Verzierungsarten. Unter den Funden treten auch die Kennzeichen auf, die schon auf die Gáva-Kultur hindeuten. Hier können die Magerung der großen Töpfe und Urnen mit Beimengung von gekörnten Keramikbruchstücken, das Verfahren, wodurch die Gefäße innen gelbrot und außen glänzend schwarz ausbrannten, und die breiten, senkrechten Rillen erwähnt werden (Abb. 14).

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