Múzeumi Füzetek Csongrád 2. (Csongrád, 1999.)
V. SZABÓ Gábor: A bronzkor Csongrád megyében (Történeti vázlat a készülő régészeti állandó kiállítás kapcsán)
ebenfalls auf (TROGMAYER 1992, 351-356). Die Form- und Verzierungselemente der Grabgefaße deuten darauf hin, daß ihre Hersteller sowohl zeitlich als auch genetisch den Töpfern nahe gestehen haben könnten, die die reichverzierten Urnen und Schwedenhelmschüsseln des in der Koszider-Periode belegten Gräberfeldes von Csanytelek erzeugten. Die traditionell angenommene Entstehungszeit dieser Gruppe ist das Ende der Koszider-Periode bzw. der Anfang der Spätbronzezeit, die BB2-Periode (TROGMAYER 1975, 155; KOVÁCS 1981, 93-94; TROGMAYER 1985, 5-6; BONA 1992, 35). Die Träger dieser Kultur erleben wahrscheinlich die BC-Periode, obwohl das mit Sicherheit nicht beweisbar ist. Der Großteil des Fundmaterials der zwei Perioden weicht voneinander nur so wenig ab, daß die Unterschiede in den zur Verfügung stehenden kleinen Serien nicht nackzuweisen sind. In unserem Komitat kamen die Funde der Rákóczifalva-Gruppe ausschließlich in Gräberfeldern vor, ihre Siedlungen und daher das breitere Repertoire der Keramikformen sind gegenwärtig unbekannt. Die Menge des Fundmaterials ist zur Bestimmung der territorialen und genetischen Verhältnisse dieser Gruppe und der damit parallel gelebten anderen Hügelgräber-Denkmäler ungenügend. Zwischen den zwei Hügelgräbervarianten war die Theiß höchstwahrscheinlich die Trennungslinie, trotz dem, daß ihre Funde an gewissen Stellen beiderseits des Flusses, im Siedlungsgebiet der anderen Kultur beiderseitig auftreten. So kamen die Funde der Rákóczifalva-Gruppe in Csongrád-Felgyő am rechten Ufer und die Gräber der Tápé-Gruppe in Hódmezővásárhely-Állami Gazdaság (Abb. 12) am linken Ufer vor. Versucht man die Geschichte Anfang der Spätbronzezeit aufgrund der zur Verfügung stehenden Angaben im Komitat Csongrád zu rekonstruieren, so skizziert sich das folgende Bild: In der Koszider-Periode beginnt die Einwanderung der kleinen Gemeinschaften der Populationen der Hügelgräberkultur und diese siedeln sich zugleich in der Umgebung der Maros-Mündung und an der Theiß an (Kömpöc, Szeged-Bogárzó, Szentes-Nagyhegy). Nach dem Aufhören der Tellkulturen wird ein Teil ihrer Gräberfelder auch weiterhin belegt (Kiskundorozsma), aber man beginnt auch mit der Belegung von neuen Gräberfeldern (Tápé). Sie erobern langsam die ganze Region. Gleichzeitig erscheint eine Kultur (die Rákóczifalva-Gruppe) ebenfalls, deren Träger die Elemente der früheren Urbevölkerung — deren Kultur sich veränderte, eventuell die von der Hügelgräberkultur organisiert wurde — in sich fassen. Ihr hiesiges Erscheinen ist kein Ergebnis einer Wanderung, sondern das einer Tendenz, im Verlauf deren sich die sich schon früher hier angesiedelten Hügelgräber-Elemente (Szentes-Nagyhegy) und die Träger der hier gelebten oder hierher umgezogenen Völker der Tellkulturen (Csanytelek) irgendwie vermischen und eine neue Kultur bilden. Über das Nachleben beider, durch das Gräberfeld von Tápé bzw. Mindszent-Óvoda zu kennzeichnender Lokalgruppen der Hügelgräberkultur weiß man gegenwärtig nicht viel. Soviel ist aber sicher, daß der in der darauffolgenden Reinecke BD- und HA 1-Periode verbreitete — und in den nachstehenden ausführlich zu behandelnde — Stil der Töpferei aus diesen Handwerkertraditionen sehr viel entnahm, besonders aus der, die Verzierungskunst der Tellkulturen weiterbringenden, Kanneluren, polierte Oberflächen und gerillte Buckel anwendenden Töpferei des Rákóczifalva-Typs.