Múzeumi Füzetek Csongrád 2. (Csongrád, 1999.)

V. SZABÓ Gábor: A bronzkor Csongrád megyében (Történeti vázlat a készülő régészeti állandó kiállítás kapcsán)

Anfang der Koszider-Periode begann eine große Vermischung der materiellen und geistigen Kultur der Völker des Karpatenbeckens und damit parallel fing ein Vereinheitlichungsprozeß an. Als ein Teil dieses Prozesses kann einerseits die Auflösung des früher geschlossenen Bestattungsritus der einzelnen Kulturen zu beobachtet werden und andererseits die Umformung ihrer Keramikkunst, die äußerst auffallende Vermischung der formalen und verzierenden Elemente. Das Verschmelzen der verschiedenen Elemente ergab für die ganze Epoche kennzeichnende, über den Kulturen stehende Gefaßtypen wie z. B. das im Grab 83 des Gräberfeldes von Csanytelek gefundene Gefäß mit Pseudo-Ausguß, dessen nahe Analogien im Gebiet der Magyarád- und Gyulavarsánd-Kultur bekannt sind (Abb. 7. 18) (LŐRINCZY-TROGMAYER 1991, 1. ábra 10). Im Hintergrund der Vermischung der Kulturen kann ein Prozeß stehen, in dessen Verlauf die in östlicher Hälfte des Karpatenbeckens gelebten Tellkulturen miteinander ein außergewöhnlich enges Verbindungssystem ausbauen. Die immer intensiveren Verbindungen deuten auf eine sich belebende Informationsströmung hin. Dahinter können der immer aktivere Tausch und Handel als Grund gesucht werden, obwohl eine kleinere Migration eine kleine Rolle dabei spielen kann. Die unleugbaren Zeichen dieser Volksbewegungen können in den Gräberfeldern der Vatya-Kultur in unserem Komitat ebenfalls beobachtet werden. Auf die aus Transdanubien hierher kommenden Personen oder kleineren Gemeinschaften weisen z. B. die schon erwähnten Brandschüttungsgräber im Gräberfeld von Csanytelek und die in diesen Gräbern vorgekommene inkrustierte Keramik hin. Für den Verschmelzungsprozeß dieser Population mit inkrustierter Keramik ist das Material der Vatya-Siedlung von Bäks ein schönes Beispiel: Die Verzierungs- und Formelemente der Keramikkunst der Kultur mit inkrustierter Keramik entsprechen vollkommen den in Transdanubien bekannten Analogien, aber das Material der Gefäße ist das gleiche wie das der Vatya-Keramik (KISS 1998,167). Bei der Entfaltung oder vielleicht Ausbildung des Gesichtes der Koszider-Periode spielt eine in die Tiefebene zu dieser Zeit ankommende neue Population, deren Denkmäler sowohl in selbständigem Kontext als auch als Importstücke in den Fundverbänden der Tellkulturen auftreben, eine wichtige Rolle. Die frühesten Funde dieser in den Randgebieten der Perjámos- und Vatya-Kultur auftauchenden Population, nämlich die der Hügelgräberkultur, sind in teilweise freigelegten Gräberfeldern und als Streufunde bekannt. Das Material der gegenüber der Maros-Mündung liegenden Gräberfelder (Röszke: REIZNER 1892, 163; Szeged-Bogárzó, Szeged-Bilisics: FOLTINY 1957; Kömpöc: TROGMAYER 1969) kann den frühesten Denkmälern der neuauftauchenden Kultur zugeordnet werden. Als Grund zur frühen Datierung dieser Gräberfelder dient gegenwärtig nur die Beobachtung, wonach in den Schatzfunden von Koszider bekannte Bronzegegenstände unter den Metallbeigaben in den Gräbern der Mitglieder der ersten Generation auftauchen (BONA 1992, 36) und ihre Keramik solche Kennzeichen aufweist, deren Analogien in den nordwestlichen Kerngebieten der Hügelgräberkultur bekannt sind und die Wirkung der benachbarten Tellkulturen nur noch ein wenig spürbar ist. Im Gegensatz dazu kommen die Typen der Koszider-Metallkunst in den Gräbern der für jünger gehaltenen großen Gräberfelder der Hügelgräberkultur (z. B. Tápé) schon sporadisch vor, und unter den Keramiktypen sind schon viel mehr Gefäße zu finden, deren

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