Múzeumi Füzetek Csongrád 2. (Csongrád, 1999.)
V. SZABÓ Gábor: A bronzkor Csongrád megyében (Történeti vázlat a készülő régészeti állandó kiállítás kapcsán)
eine nahe Verwandtschaft sowohl dem Ritus als auch dem Keramikmaterial nach. In allen drei Gräberfeldern kamen Brandgräber (Abb. 9) — in Csanytelek auch noch Brandschüttungsgräber (Abb. 9. 3) — und Skelettgräber (Abb. 8) zusammen vor. Die in den Gräbern beigegebenen Gefäße weisen ebenfalls einen doppelten Charakter auf: Größtenteils sind sie Urnen mit Trichterhals, kleine einhenkelige Näpfe und Schwedenhelmschüsseln, die die gewöhnliche Grabkeramik der späten Vatya-Kultur repräsentieren. Andererseits sind sie verzierte, ein- oder zweihenkelige Krüge und große Gefäße mit konischem Unterteil, rundem Bauch, geschweiftem oder trichterförmigem Hals, welche Gefäßtypen in der späten Periode des Gräberfeldes von Szöreg bzw. in der Teil-Siedlung von Klárafalva bzw. Pécska bekannt sind. Trotz der Elemente der Perjámos-Kultur, die betont vorhanden sind, herrschen die Kennzeichen der Vatya-Kultur in den untersuchten Gräberfeldern vor, so ist die kulturelle Zugehörigkeit dieser eindeutig. Die Urnengräber haben im allgemeinen einen VatyaGrundcharakter (Abb. 7. 1-5), und in den Skelettgräbern kommen keine Beigaben in den meisten Fällen vor, manchmal findet man ein oder zwei Näpfe. Obwohl die formalen Analogien der an den Skeletten gefundenen Näpfe nicht nur in der Vatya- (Alpár: BÓNANOVÁKI 1982, XLVIII. t. 10), sondern auch in der Perjámos-Kultur (z. B.: Szöreg: BONA 1975, Taf. 113, 1, 4-5, 9 usw., Pécska: SOROCEANU 1991, Taf. 22, 10-21) zu finden sind. Die Beigabe von drei Gefäßen (Schüssel, ein kleines und ein großes Gefäß mit Henkel) ist in der Perjámos-Kultur viel mehr kennzeichnend. Mit den Gefaßtypen der späten Periode des Gräberfeldes von Szöreg stehen hauptsächlich die in den Brandschüttungsgräbern des Gräberfeldes von Csanytelek vorgekommenen Formen in der nächsten Verwandtschaft (Grab 68, 82, 83, 86) (Abb. 7. 6-9). Diese Bestattungen, in denen auch die Gefäße der transdanubischen inkrustierten Keramikkultur außer den erwähnten Perjámos-Formen vorkamen, waren innerhalb des Gräberfeldes mit Gefaßbeigaben am besten versehen (Abb. 7. 14-17). Untersucht man den Ritus der Skelettgräber, findet man, daß die Toten häufig in einer besonderen Position bestattet wurden. Außer der gewöhnlichen Hockerlage wurden die Toten sowohl in Bauchlage als auch im Unterschlag beigesetzt. Die Frage, ob die am Ende der Mittelbronzezeit in den Randgebieten der Vatya-Kultur verbreiteten, von den regelmäßigen Hockergräbern der Perjámos-Kultur abweichenden Skelettgräber eine gesellschaftliche oder eine ethnische Gruppe innerhalb der Gräberfelder der einzelnen Gemeinschaften bezeichnen, kann gegenwärtig mit Sicherheit nicht beantwortet werden. DIE KOSZIDER-PERIODE UND DIE HÜGELGRÄBERKULTUR Die Tellkulturen hörten nicht rasch auf, da die vorangehenden Prozesse und Grundlagen der damaligen Stil- und Kuiturmischung in den Grenzgebieten der einzelnen Kulturen schon früher zu beobachten waren. Dementsprechend kann auch der Schluß dieser Periode nicht als ein Endpunkt betrachtet werden, da die Wirkung der Keramik- und Metallkunst und vielleicht die des Wirtschaftssystems der Tellkulturen bzw. das sich zu dieser Zeit entwickelten Kommunikationssystem bis die Mitte der Spätbronzezeit nachzuweisen sind, und sie spielten bis zur Entfaltung der Gáva-Kultur eine bestimmende Rolle.