Anders Alexandra – Lőrinczy Gábor szerk.: A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 12. (Szeged, 2011)

SOMOGYI Péter: Byzantinische Fundmünzen in der Awarenforschung — eine Forschungsgeschichte von den Anfängen bis zum Jahre 2010

Byzantinische Fundmiinzen in der Awarenforschung DIE ENTWICKLUNG DES MÜNZBESTANDES VON 1881 BIS 1914 UND DIE MAGEREN NACHKRIEGSJAHRE Mir sind insgesamt 37 byzantinische Münzen der Provenienzklassen I-III bekannt, die von 1881 bis 1914 entweder durch Kauf oder durch Schenkung in eine Sammlung kamen oder zumindest schriftlich oder bildlich erfasst wurden. Davon fal­len mindestens neun Stücke in die 1880er Jahre: eine oder mehrere Kupfermünzen des Iustinus II. aus der Umgebung von Torontálbresztovác (Sa­12), der Tremissis des Heraclius von Csárda­szállás-Baráthalom (1881, Sa­17), der Semissis des Constans II. von Kécsa (1881, Sa­15, Sb-4), ein Solidus des Iustinus II. aus der Umgebung von Hódmezővásárhely (1882, Sa-29), der Imitativse­missis des Heraclius von Tát (1887, Sa-82), der Solidus des Focas von Táplány (vor 1888, Sa-81), eine Goldmünze des Heraclius von Szerbkeresztür (1888, Sa-42), ein Solidus des Mauritius Tiberius von Gyula (1889, P-3) und der Solidus des He­raclius von Vágsellye (1889, Sb­18). Die 1890er Jahre brachten neun Exemplare her­vor: einen Solidus des Heraclius unbekannter Fundstelle (1891, Sa-91), eine Goldmünze des He­raclius von Kunmadaras (1892, Sa-45), einen So­lidus des Heraclius aus der Umgebung von Német­palánk (1892, Sa-3), einen Solidus und eine Goldmünze des Mauritius Tiberius von Csősztelek bzw. von Báta (1893, Sa­14 bzw. P-l), einen Soli­dus des Constans II. von Békés (1893, Sa-46 und P-2), den Solidus des Leo III. von Bulkeszi (1896, P-4), eine Goldmünze des Heraclius von Cserevic (1896, P-5) und einen Solidus des Constans II. unbekannter Fundstelle (1897, Sa-92). Im Laufe der ersten 14 Jahre des 20. Jahrhun­derts wurden 19 Münzen bekannt: gleich im Jahre 1901 drei Solidi des Heraclius, einer von Szeghegy (Sa-48), einer von Torontáludvar (Sa-93 und P-6) und einer von Bácsszentiván (Sa-58), dann ein So­lidus oder eine Falschmünze des Constantinus V. von Pázmádfalu (1902, Sb-9), ein Solidus des He­raclius von Németpalánk (1903, Sa-2), ein Solidus des Mauritius Tiberius von Tiszakeszi (1904, Sa-83), eine Goldmünze des Heraclius, ebenfalls von Németpalánk (1904, P-10), ein Solidus des Constans II. von Óbéba (1905, Sa-7), eine Gold­münze von Ósztapár (vor 1906, Sa-67) bzw. ein Tremissis von Nagybajom (vor 1906, Sa-51), beide Prägungen des Constantinus IV., und ein Solidus des Focas von Mezöszabad (1907, Sa-85). Im Jahre 1910 kaufte das Archäologische Museum Zagreb einen Imitativsolidus des Heraclius, der vermutlich in der Umgebung von Erdővég (heute Erdevik) aufgelesen wurde (MIRNIK 1990, 165, Nr. 6, Inv. Nr. 656; MIRNIK-SEMROV 1998, 199, Taf. 42, Nr. 758.). Ein Solidus aus der Umgebung von Székely­udvarhely (Sa-53), eiri Semissis unbekannter Fund­stelle aus Siebenbürgen (Sa-62), beide waren Prä­gungen des Constantinus IV., und ein Solidus des Heraclius unbekannter Fundstelle (Sa-94) gelang­ten im Jahre 1911 ins Münzkabinett des Ungari­schen Nationalmuseums. Im selben Jahr erwarb das Museum einen Solidus des Constantinus IV., der 4-5 km nördlich von Karcag entfernt zusam­men mit einem Fingerring gefunden wurde, nicht (P-7). Die Reihe schließen zwei Solidi des Herac­lius, der eine von Péterréve (Sa-5), der andere aus dem Banat (Sa-6), und ein Solidus des Constans II. von Torontálsziget (Sa-60) aus den Jahren vor 1914. Im Vergleich zu den 17 Gold- und zwei Kup­fermünzen bekannter Fundstelle, die bereits in den Jahren von 1855 bis 1880 dokumentiert werden konnten (Sa-9, Sa­10, Sa­16, Sa­19, Sa-23, Sa-24/1-2, Sa-43, Sa-44, Sa-49, Sa-55, Sa-56, Sa-77, Sa-78, Sa-90, Sb-20, P-l 2 und W-6), hat sich der awarenzeitliche Münzbestand von 1881 bis 1914 verdreifacht. Mehr als die Hälfte des Zu­wachses (21 Stücke) kamen entweder ins Münz­kabinett des Ungarischen Nationalmuseums (Sa-2, Sa-3, Sa­17, Sa-29, Sa-46, Sa-51, Sa-53, Sa-62, Sa-82, Sa-91, Sa-92, Sa-93, Sa-94 und P-4) oder wurden als zur Bestimmung oder zum Kauf ein­gesendete Exemplare dort begutachtet und doku­mentiert. Das weitere Schicksäl dieser Stücke ist jedoch mit einer Ausnahme unbekannt, sie sind nur durch die von József Hampel und László Réthy angelegten Akten im Archiv des Ungarischen Na­tionalmuseums belegt (P-l, P-3, P-5, P-7, P-10 und Sb-18). Nur der Verbleib des Imitativsolidus des Heraclius aus der Umgebung von Erdővég, der von Hampel mit der Begründung, dass das Münzka­binett bereits mehrere Stücke von diesem Typus besitzt, nicht erworben wurde, ist bekannt, weil er 1910 letztendlich dem Museum Zagreb verkauft werden konnte. Zehn Münzen kamen in regionale Schul- oder Vereinssammlungen in Győr (Sa-81, Sb-9), Tiszafüred (Sa-45), Nagybecskerek (Sa­14), 187

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