A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 10. (Szeged, 2004)

HORVÁTH, László András – H. SIMON, Katalin: Bemerkungen zur Baukunde der Körös-Kultur

Nosza-Gyöngypart/Nosa-Biserna ohala (Serbien): Der Fundort liegt in der Wojwodina am Ufer des Lu­dos-Sees, in der Nachbarschaft des anderen bekannten Körös-Fundortes Ludas-Budzsák (SZEKERES 1981,28). Bei mehrmaligen Ausgrabungen von D. und M. Garasanin, bzw. R. Rasajski wurden da die Reste einer mehrschich­tigen frühneolithischen Siedlung 15 in den 50-er Jahren gefunden. „Wohnreste" konnten in zwei Schichten (Schicht 2 und 3) beobachtet werden. Die ersten sicheren „Wohnreste" kamen an der Sohle der Schicht 2 vor. Die hiesigen Bauten besaßen einen mit Lehm überzogenen Boden, der am Rand durch eine kleine Lehmwand be­grenzt wurde (Wohnniveau II). Dieses Wohnniveau lag auf der Schicht 3, in der Hüttenlehm- und Aschenstreifen, ferner aus gestampftem, sandigem Lehm bestehende Schichten registriert wurden. In der Stufe I 2 konnten die Ausgräber nur den kleinen Rest eines kleineren Gebäudes freilegen. Auf den dritten Bau dieser Siedlung kann man aus zwei Hausecken schließen, bei denen der Lehmboden und einzelne Pfosten gut erhalten blieben. Die Länge dieses Gebäudes betrug 6,8 m (GARASANIN 1961, 305; BRUKNER et al. 1974, 432, Fig. 25; SREJOVIC 1988, 53; LICHTER 1993, 126). Ludas-Biidzsák/Ludos-Budzak (Serbien): Der Fundort liegt 15 km weit von Szabadka/Subotica, in der Woj­wodina am Ufer des Ludos-Sees auf einer kleinen Halb­insel, in der Nachbarschaft des anderen bekannten Kö­rös-Fundortes Nosza-Gyöngypart (SZEKERES 1981, 28). S. Brodar und B. Gavela führten hier 1951, während L. Sze­keres 1965 je eine kurze Ausgrabung durch. Im Laufe deren wurden eine 1,5 m starke Wohnschicht einer Ko­ros-Ansiedlung und die Spuren eines rechteckigen, eben­erdigen Hauses mit Pfostenkonstraktion freigelegt 16 (SZE­KERES 1967; SREJOVIC 1988, 53; TROGMAYER 1966, 18; TROGMAYER 1966a, 238) Weitere Einzelheiten sind über die Baubefunde nicht bekannt. Aufgrund der oben aufgeführten Angaben kön­nen die Kennzeichen der Körös-Bauten der Un­garischen Tiefebene folgendermaßen zusammen­gefasst werden: 17 Die Größe der einzelnen Bauten konnte entwe­der durch die Schuttschicht (Lehmbewurfstücke) oder durch den Fußboden, bzw. die Pfostenlöcher bestimmt werden. Über das Dasein von gebrannten Lehmbewurf­stücken wird praktisch in jedem Fall berichtet. Die Stelle und Größe der Gebäude werden in Endröd­Szujókereszt, Endrőd-Öregszőlők, Hódmezővásár­hely-Gorzsa, Kovács-Gehöft und Dévaványa-Ka­tonafbldek bestimmt. Die Dicke der Schuttschicht wird nur in zwei Fällen angegeben: In Hódme­zővásárhely-Kotacpart, Vata-Gehöft schwankte sie zwischen 10 und 30 cm, während in Tiszajcnö­Szárazérpart war sie nur 5 cm stark. Mehrmals wird das Fehlen des gestampften Lehmfußbodens erwähnt, im Gegensatz dazu wird über einen Fußboden an acht Fundstellen (Hód­mezővásárhely-Kopáncs, Kovács-Gehöft; Hód­mezővásárhely-Gorzsa, Kovács-Gehöft; Nosza­Gyöngypart; Szajol-Felsőföld; Szolnok-Szanda, Haus 2; Dévaványa-Katonaföldek; Szentes-Ilona­part und Tiszajenö-Szárazérpart) berichtet. In einigen Fällen erwähnen die Ausgräber, dass keine Pfostenlöcher beobachtet werden konnten (BANNER 1932, 12; MAKKAY 1992, 122), während Pfos­tenspuren in Hódmezővásárhely-Kotacpart, Vata­Gehöft; Szajol-Felsöföld; Tiszajenö-Szárazérpart; Nosza-Gyöngypart, Szarvas-Szappanos; Endrőd­Öregszőlők, Haus 2; Szolnok-Szanda, Haus 2, 4 und 5 gefunden wurden. Der Durchmesser der Pfos­tenlöcher schwankte zwischen 20-50 cm, einen Sonderfall bedeuteten Hódmezővásárhely-Gorzsa, Kovács-Gehöft und Tiszajenö-Szárazérpart, wo man auch ganz kleine Pfostenspuren mit einem Durchmesser von 8 cm beobachten konnte. Die Pfosten bildeten eine Reihe, ausgenommen Szar­vas-Szappanos, wo sie vermutlich in zwei Reihen angeordnet worden waren. Die Größenangaben der Bauten konnten nur manchmal gemessen werden. Über konkrete Anga­ben verfügen wir in Hódmezővásárhely-Kotacpart, Vata-Gehöft (5-4,7-2-2,6 m); Endrőd-Öregszőlők (beide Gebäude: 10-12 m lang und 46 m breit); Dévaványa-Katonaföldek (6><5 m); Tiszajenö-Szá­razérpart (8 (mit dem Vorbau 9,2 m) x4,2 m); Sza­jol-Felsöföld (7,5x4,5 m) und Hódmezővásárhely­Kopáncs, Kovács-Gehöft (4,5x5,1 m, bzw. 4x5 m) Obwohl die angeführten Angaben auch hier meistens auf Schätzungen ruhen, weisen sie darauf hin, dass die Gebäude der Körös-Kultur in der Un­garischen Tiefebene von recht verschiedener Größe waren. Es gab unter ihnen keine, die zu einer Ver­allgemeinerung geeignete Standardangaben hätte liefern können. Der Umriss, wo er eigentlich zu bestimmen war, war von regelmäßiger Rechteckform: Endrőd­/5 Die Verfasserin ordnete diese Siedlung der Starcevo-Kultur zu (GARAËANIN 1961, 305), das Gebiet bei Subotica gehört noch aber zur Körös-Kultur. 16 Trogmayer O. : A Dél-Alföldkora neolitikumánakfőbb kérdései. [Die Hauptfragen des Frühneolithikums der Ungarischen Südtiefebene.] Dissertation zum Erlangen des Magistergrades der Philosophie. Manuskript. Szeged 1968, 50. 17 Die einschlägige Literatur s. im Katalog der einzelnen Fundorte!

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