A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 10. (Szeged, 2004)

HORVÁTH, László András – H. SIMON, Katalin: Bemerkungen zur Baukunde der Körös-Kultur

Öregszőlők; (Szentes-)Nagyjaksorpart; Tiszajenö­Szárazérpart; Hódmezővásárhely-Kopáncs, Ko­vács-Gehöft; Dévaványa-Katonaföldek; Ludas-Bu­dzsák und Nosza-Gyöngypart. Eine Ausnahme bil­dete Hódmezővásárhely-Kotacpart, Vata-Gehöft mit der trapezförmigen Hütte. Die Orientierung der Gebäude wurde in drei Fällen, in Szolnok-Szanda (WNW-OSO), Tisza­jenő-Szárazérpart (WNW-OSO) und Hódmező­vásárhely-Gorzsa, Kovács-Gehöft (NW-SO) an­gegeben. Über die Teilung der Häuser stehen die folgen­den Angaben zur Verfügung: Die meisten bestimm­baren Gebäude sind einschiffig und einräumig. Zweiräumige Häuser wurden in Szajol-Felsöföld und Dévaványa-Katonaföldek freigelegt. Vorbau­ten vor dem Eingang konnte man in Tiszajeno­Szárazérpart und Szajol-Felsöföld dokumentieren. Die Gebäude hatten aufgehende Wände mit Pfostenkonstruktion. Der Abstand der Pfosten wur­de — nach Zeugniss der Lehmbewurfstücke — mit Ästen und Ruten beflochten und mit Lehm be­schmiert. Aufgrund der ungenügenden Informatio­nen können weder der Abstand noch die Zahl der Pfosten bestimmt werden. In Nosza-Gyöngypart, im Wohnniveau I 1 wurde eine Lehm wand süd­lichen Typs erwähnt. 18 Auf Teilungswände wurde in Szajol-Felsöföld und Dévaványa-Katonaföldek aufgrund der Pfostenlöcher hingewiesen. Da die Höhe der Pfosten unbekannt ist, wissen wir nicht, wie hoch die Wände der Gebäude waren. Also alle waren ebenerdige Bauten mit Pfos­tenkonstruktion. Die Stelle des Einganges konnte man an ver­schiedenen Wänden (Hódmezővásárhely-Kotac­part, Vata-Gehöft: S; Szajol-Felsöföld: SW; Tisza­jenő-Szárazérpart: SO) bestimmen. Hinsichtlich der Bauten ist die Dachkonstruk­tion die heikleste Frage. Zur Lösung dieses Prob­lems liefern die archäologischen Befunde praktisch keine Stützpunkte, dazu leisten nur die neolithi­schen Hausmodelle, in unserem Fall das von Rösz­ke-Lúdvár (TROGMAYER 1966) eine unentbehrliche Hilfe. Dieses Fragment beweist, dass die Körös­Kultur den Haustyp mit First- und Satteldach schon kannte. Eine andere Frage ist die Bedeckung des Daches. Nach BANNER 1934, 55 wären die Kö­rös-Häuser mit Schilf bedeckt und mit Lehm be­schmiert worden, wozu man aber über keinerlei archäologische Beweise verfügt. Im Gegensatz da­zu darf man aus dem Hausmodell fragment von Röszke-Lúdvár nur darauf schließen, dass das dar­gestellte Hausdach Sparren hatte. Wir wissen aber nicht, wie tief sich das Dach herunterhing. Auf­grund von neolithischen Tonmodellen (TROGMA­YER 1966, Taf. I. 2-3, Taf. II. 4-5, Taf. 111. 1-2, Taf. IV. 2-5) ist es wahrscheinlicher, dass das Dach der Gebäude eher auf der Mauerkrone saß und den Boden nicht erreichte. Über die Einrichtung wird hinsichtlich der Bau­ten der Körös-Kultur selten berichtet. Zur Einrichtung gehörten die zahlreichen Gefä­ße, Knochen- und Steinwerkzeuge, manchmal Ido­le, die im Inneren der Häuser, vermutlich auf dem Bodenniveau gefunden wurden. Als stabile Einrichtungsgegenstände gelten u. a. die Feuerstellen, sie wurden in drei Fällen (Hódme­zővásárhely-Kotacpart, Vata-Gehöft; Tiszajenő-Szá­razérpart und Szolnok-Szanda, Haus 5) erwähnt. Außerhalb der Häuser/Hütten gab es fallweise mehrere Herde. In Hódmezővásárhely-Kotacpart, Vata-Gehöft wurden drei Herde (BANNER 1935, 106), in Hódmezővásárhely-Gorzsa, Kovács-Gehöft (GAZDAPUSZTAI 1957,4) und in Endrőd-Szujókereszt die Reste je eines Herdes, im letzten Fall in einer Tiefe von 70-80 cm unweit von den Hausresten, erschlossen (MAKKAY 1979, 210). Auf die Stelle des Webstuhls innerhalb des Hauses wiesen die tönernen Webgewichte in Ti­szajenő- Szárazérpart und im Haus 2 von Endröd­Öregszőlők hin. Zur Einrichting können noch die auf vier Fund­orten im Hausinneren gefundenen, halb in die Erde getieften Speichergefäße gehören: Hódmező­vásárhely-Kotacpart, Vata-Gehöft, Szarvas-Szap­panos, Tiszajenő-Szárazérpart und Endröd-Öreg­szőlők, Haus 2. In der Fachliteratur kommen zweierlei Bauty­pen in Beziehung mit der Körös-Kultur vor: J. Banner rekonstruierte aufgrund der Ausgra­bung von Hódmezővásárhely-Kotacpart, Vata-Ge­höft eine Hüttenform (die er aufgrund der darin gefundenen Feuerstelle für ein Wohnhaus hielt) (BANNER 1934, 57). Später wurde von ihm auch die in Hódmezővásárhely-Kopáncs, Kovács-Gehöft freigelegte Siedlungsspur als eine einfache Hütte 18 Der Befund von Nosza-Gyöngypart kann vermutlich wegen seiner geographischen Lage auf die südlichen, balkanischen Wirkungen zurückgeführt werden. Auf dem Fundort (Szentes-) N agyjaksorpart erwähnt der Ausgräber E. Schupiter 'Lehmwände ', deren Charakter aber nicht beschrieben wurde (SCHUPITER 1931, 58-59).

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