A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 9. (Szeged, 2003)

P. FISCHL Klára: A Perjámos-kultúra települései

temen, die die Funde von Óbéba und Pitvaros mit dem Anfang des Gräberfeldes von Mokrin parallelisieren, skizzieren die 14 C-Angaben von Kiszombor einen Óbéba­Pitvaros-zeitlichen, sogar einen noch früheren Horizont. Diese frühe Datierung wird durch das bis jetzt publizierte Fundmaterial nicht unterstützt. Zu den jüngsten Fundkomplexen der Kultur gehört die Teil-Siedlung von Szemlak, die der Leiter der neuesten Ausgrabung mit den Funden von Óbéba für gleichzeitig hält und mit den untersten Schichten der Teil-Siedlung von Perjámos und den Funden von Nagyszentmiklós in die dritte Periode der Frühbronzezeit datiert (GOGÁLTAN 1995, 60; (GO­GÁLTAN 1996,4547, T. VIII-IX). Aufgrund dieser Feststellung datiert er also den Beginn der als einheitlich angesehenen Maros-Kultur später als die in der ungarischen Forschung allgemein angenommene Óbéba-Pitvaros — Frühbronzezeit 2-Datierung (BONA 1965, 29, 39; BONA 1965a, 62-65; BONA 1975, III; BONA 1992, 16, 41). Die Datierung der Gräber von Óbéba in den Horizont der aufgezählten frühen Siedlungen befindet sich im Gegensatz zu der, in der ungarischen Fachliteratur angenommenen Feststellung, wonach die Sied­lungen der Óbéba-Pitvaros-Gruppe vor der Forschung un­bekannt sind und die untersten Schichten der Teil-Sied­lungen schon das früheste Fundmaterial der Perjámos­Kultur enthalten. Auch andere Forscher erweckten schon Zweifel hinsichtlich der Datierung der Funde von Óbéba in die Frühbronzezeit 2 (V. SZABÓ 1999,57). Ausschließlich in der frühen Periode der Kultur exis­tierten auch die einschichtigen Siedlungen in der Umgebung von Hódmezővásárhely, nördlich von der Maros (BANNER 1934 46-17; BANNER 1934a, 252; BANNER 1937, 51-66; BANNER 1938, 193-196, T. XII. 1-14; BANNER-FOLTINY 1945, 9, 14-15, 17; FOLTINY 1940, T. XXIII; GAZDAPUSZTAI 1963, 21-23; V. SZABÓ 1997). Die Beurteilung des Fundortes in Oszentiván ist proble­matisch (BANNER 1928; BANNER 1929). Während er in der ungarischen Fachliteratur unter den frühen einschichtigen Siedlungen behandelt wird (BONA 1975, 84), kann die Anwe­senheit der, nach der Untersuchung der Grabungsumstände und der im veröffentlichten Fundmaterial entdeckbaren, für spät haltbaren Elemente (BANNER 1928, Abb. 7, Abb. 8. 11-13, Abb. 60. 4) meiner Meinung nach auf eine mehrschichtige, vielleicht — wie darauf auch der Ausgräber hindeutet — sich horizontal bewegende, aber auf dem Nagyhalom blei­bende Siedlung hinweisen (BANNER 1928, 236), die mindes­tens die von Soroceanu bestimmte Perjámos-Übergangs­phase, aber wahrscheinlich eine noch jüngere Periode erlebt. Die Lage der zum Gräberfeld gehörenden Siedlung ist in Szöreg-Sziv-Straße (Szőreg-C) bis heute fraglich. Von István Bona wurde die bronzezeitliche Siedlung an der Stelle der auf dem nördlichen Ende des Erdrückens von Szöreg befindlichen mittelalterlichen Abtei lokalisiert. Sei­ner — auch von M. Giric übernommenen (GIRIÓ 1987, 75; GIRIC 1996, 397) — Meinung nach existierte eine Tell-Sied­lung an dieser Stelle, die durch die mittelalterlichen Erd­arbeiten vernichtet wurde (BONA 1975, 84). Im Gegensatz dazu rechnet Ottó Trogmayer mit einem, sich im Gebiet des Erdrückens horizontal bewegenden Siedlungssystem. Die von Ferenc Móra durchforschten Fundorte Szőreg-D und -E sind die, auf denen auch die Bruchstücke der Perjámos­Kultur außer dem Fundmaterial der Gáva-Kultur (V. SZABÓ 1996, 25) zum Vorschein kamen. Die Funde der Gáva-Kultur überwiegten die der erstgenannten Kultur, darum können diese in den Fundortkataster der Perjámos-Kultur nur als Streufunde aufgenommen werden. Sicher ist es nicht zu behaupten, dass eine Siedlung an diesen Stellen existiert hätte. Aus der Beschreibung des Fundortes Szöreg-F von F. Móra ist es auf die Existenz einer Siedlung in diesem Gebiet nicht zu schließen. Das Material dieses Fundortes wurde vernichtet, so ist seine chronologisch-kulturelle Einordnung nicht möglich. Gleichwohl ist die Annahme, wonach mehre­re kleinere einschichtige Siedlungen zum Gräberfeld von Szöreg gehört haben könnten, unbedingt stichhaltig. An den, im Gebiet der Abtei durchgeführten Ausgrabungen kam kein bronzezeitliches Fundmaterial vor, darum kann die Siedlung des Gräberfeldes an dieser Stelle nicht re­konstruiert werden. Weitere Streufunde der Kultur sind vom Fundort Kis­zombor, Gehöft von Miklós Juhos (anders: Kiszombor-I) bekannt (FOLTINY 1942). In den Studien von Giric, in denen die Siedlungen behandelt werden, sind noch die von Ferenc Móra durchforschten Fundorte Kiszombor-B und -K er­wähnt (GIRIC 1987, 75; GIRIC 1996, 398). In der forschungs­geschichtlichen Zusammenfassung aus dem Jahre 1936 er­wähnt J. Banner unter den Grabungen von F. Móra keinen Fundort unter dem Namen Kiszombor-K (BANNER 1936, 253). Außer den von Gy. Török veröffentlichten germa­nischen Gräbern (TÖRÖK 1936) findet man in der, im Archiv des Móra-Ferenc-Museums aufbewahrten Dokumentation vom Fundort Kiszombor-B auch ein Hockergrab als unsi­chere Angabe. Kein urzeitliches archäologisches Material wird von diesem Fundort im Museum aufbewahrt. Demnach wurden die erwähnten zwei Fundorte unter die Siedlungen der Perjámos-Kultur irrtümlich gereiht. Vom Fundort Kis­zombor-A gibt es dagegen ein urzeitliches Fundmaterial im Museum aus der Grabung von F. Móra aus dem Jahre 1932. Das ist aber wegen des nicht eindeutigen Fundzusammen­hanges nur bedingt unter die Streufunde der Kultur zu reihen. Außer zwei Näpfen der Hügelgräberkultur enthält dieses Material drei Fischbackteller, einen Napf mit um­rilltem Buckel, ein zweihenkeliges Gefäß des Typs Szöreg 3 und einen Krug mit pflaumenkernförmigem Mund. An der archäologischen Geländebegehung fand man in der Gemarkung von Pitvaros drei Fundorte mit als mit­telbronzezeitlich bestimmtem Fundmaterial. Nördlich und südlich vom Fekete-Hügel erstreckt sich der Fundplatz, auf dem sicher der Perjámos-Kultur zuzuordnendes Material gesammelt werden konnte. Insofern ist der von M. Giric erwähnte Fundort genauer zu bestimmen (GIRIC 1987, 83; GIRIÓ 1996,402). An einer Rettungsgrabung kam das gemischte Fund­material der Perjámos- und Ottományi-Kultur in einer Sied­lungsgrube am Fundort Battonya-Basarága-Laposéri-Kanal vor. In Ungarn sind Streufunde auf den Fundorten Bö­kény-Mindszent (PULSZKY 1881, 202; KALICZ 1968, 203, Taf. 111/7,9) und Klárafalva-C (FOLTINY 1942) bekannt. Wie gesehen, sind auch mehrschichtige Teil-Siedlungen außer den einschichtigen Siedlungen im Verbreitungsgebiet der Perjámos-Kultur bekannt. Bei der Untersuchung der Siedlungsverhältnisse der Kultur ordnete M. Giric die Sied­lungen der Perjámos-Kultur in drei Hapttypen ein: 1. Tell­siedlungen (z. B. Pécska, Perjámos, Szemlak); 2: einschich­tige Siedlungen (z. B. Mokrin, Hódmezővásárhely, Bocar); 3: Siedlungen von Insel-Typ (z. B. Oszentiván, Rábé-An-

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