A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 8. (Szeged, 2002)

BENDE Lívia – LŐRINCZY Gábor: Kora bronzkori temető és település a kiskundorozsmai Hosszúhát-halmon

Darstellungen an frühbronzezeitlichen Gefässen. ArchÉrt 111 (1984) 3-28. V. SZABÓ 1997 V. Szabó G..A Perjámos-kultúra le­letei Hódmezővásárhely környékén (Adakékok a ko­ra és középső bronzkori női viselethez). In: Látták Trója kapuit. Bronzkori leletek a Közép-Tisza vidé­kéről. Gyulai katalógusok 3. Szerk.: Havassy P. Gyula 1997, 57-84. V. SZABÓ 1999 V. Szabó G.: A bronzkor Csongrád megyében. (Történeti vázlat a készülő régészeti ál­landó kiállítás kapcsán.) — Die Bronzezeit im Ko­mitat Csongrád. Eine historische Skizze anläßlich der künftigen ständigen Ausstellung. Múzeumi Fü­zetek - Csongrád 2 ( 1999) 51-117. SZALONTA I 2001 Szalontai Cs. : Múltidéző utazás a jövőbe. Régészeti ásatások az M5 aidópálya Csong­rád megyei szakaszán. — A past-evoking trip to the future. Archaeological excavations along the Csongrád County section of motorway M5. In: László J.: Kíváncsi túrák az Alföldön. Barangolások azM5-ös mentén. Budapest 2001, 5-11, 81-87. TROGMAYER 2001 Trogmayer O.: Kora bronzkori sírok Sándorfalva határában. — Frühbronzezeit­liche Gräber in der Gemarkung von Sándorfalva. MFMÉ - StudArch 7 (2001) 177-192. VÖRÖS 1997 Vörös G.: Katalógus. In: Látták Trója kapuit. Bronzkori leletek a Közép-Tisza vidékéről. Gyulai katalógusok 3. Szerk.: Havassy P. Gyula 1997, 123-152. VRANIC 1991 Vranic, S.: A Grave from the Early Bronze Age found at Sljunkara near Zemun. Starinar 42 (1991) 19-26. EIN GRÄBERFELD UND EINE SIEDLUNG A US DER FRÜHBRONZEZEIT AUF DEM HOSSZÚ H Á T-HÜGEL IN KISKUNDOROZSMA Lívia BENDE - Gábor LŐRINCZY Der sog. Hosszúhát-Hügel befindet sich im nördlichen, an die Gemeinden Zsombó und Szatymaz grenzenden Gemar­kungsteil von Kiskundorozsma, des heutzutage der Stadt Szeged angegliederten Dorfes. Er erstreckt sich etwa 1000 m lang in W-O-Richtung am nördlichen Ende des einstigen Seitenarmes des kleinen Maty-Baches und ist 4, stellen­weise 7 m höher als seine Umgebung. Der Mary-Bach war einst ein toter Theißarm, dessen Bett viel größer war als heute. Unterhalb von Dorozsma teilte es sich in mehrere Arme und endete in den Gewässern der Gemarkung von Szeged und Algyö. Auf dem Großteil des westlich kaum einige hundert m weit von der geplanten Trasse der Autobahn M5 enfernt liegenden Hosszúhát-Hügels befindet sich die Sandgrube Szeged III, die in der Umgebung von Szeged mit ihrer 30 ha Größe die umfangreichste ist. Wie geplant, wird diese Sand­grube bei den Bauarbeiten der Autobahn M5 eine wichtige Rolle spielen. Gleichzeitig mit der Rettungsgrabung der Trasse durchforschten wir den östlichen Rand der Grube. Diese Arbeit umfaßte auch den ca. 100><50 m großen Hosszúhát-Hügel, der das östlich am weitesten liegende Glied des Hügelzuges ist (Fundort 26/59. (M5 45)). Auf dem durchforschten 16 000 m 2 großen Gebiet des Hügels und seiner Umgebung kamen beinahe 80 Objekte archäo­logischen Alters vor. Sie konzentrierten sich eindeutig in dem höher liegenden Areal. Aus der Frühbronzezeit wurden hier ein Gräberfeld und eine Siedlung, aus der Sarmatenzeit ein Siedlungsdetail und aus der Landnahmezeit ein Reiter­grab freigelegt. Das frühbronzezeitliche Gräberfeld befand sich auf dem östlichen Hang des Hügels. Es bestand aus fünf Gräbern, die in einem Streifen etwa von SW-NO-Richtung 6 — 8 m weit voneinander lagen (zwei Gräber waren unmittelbar neben­einander). Vier Bestattungen waren Skelettgräber (15, 55, 56, 66) und eine (65) kann für ein Kenotaph, vielleicht für einen Opferfund gehalten werden, da weder ein Skelett noch die Spuren einer Verbrennung darin vorkamen. Es gab da nur zwei Gefäße, und die Form der Grube war mit der der Bestattungen identisch. In diesem vermutlich Familiengräberfeld wurden zwei junge Frauen (15, 55) und eine ältere Frau (56), bzw. ein Erwachsener (66) begraben. Aus der kleinen Zahl der Grä­ber ist es darauf zu schließen, dass die Belegung des Grä­berfeldes während einer kurzen Zeit, im Leben einer Ge­neration stattfand. Für diese Annahme spricht es, dass kein Kindergrab im Gräberfeld vorkam. Auf dem Schädel des Mannes waren die Spuren eines verheilten chirurgischen Eingriffs, einer sog. Trepanation zu sehen, deren Durch­messer 3^1 cm war. Alle Toten lagen in Hockerlage, mit dem Gesicht nach Osten. Die Toten lagen auf der rechten Seite, etwa S-N­orientiert, der Mann lag auf der linken Seite, N-S-orientiert. Das entspricht genau der in den Gräberfeldern der Óbé­ba-Pitvaros/Perjámos-Kultur üblichen Bestattungsweise. Nach den aus den Menschenknochen gewonnenen Radio­carbondaten stammen die Gräber aus dem Zeitabschnitt zwischen 2200 und 1800 v. u. Z. Die Zahl der in den Gräbern von Kiskundorozsma vor­gekommenen Keramikbeigaben ist im Verhältnis zur Zahl der Gräber sehr groß. In den fünf Bestattungen kamen insgesamt 20 Gefäße zum Vorschein, die meisten sind Dop­pelhenkelschalen, bzw. einhenkelige Töpfe und Näpfe mit konischem Hals. Die Beziehungen der im Gräberfeld vorgekommenen Metall- und Knochengegenstände sind — wie die der Kera­mik und der Bestattungssitten — überwiegend ebenfalls in den Gräberfeldern der Óbéba-Pitvaros-, bzw. der Perjá­mos-Kultur zu finden.

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