A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 7. (Szeged, 2001)
HORVÁTH, László András: Az őskori kultuszgödrök értelmezésének lehetőségei
einfache Mensch dem Vornehmen, der Untertan dem Herrn mit Geschenken seine Ergebung und Ehre zum Ausdruck bringt, so tritt er vor seine Götter (GOETZE 1957, 161; HAAG 1989, 36). 118 Diese Beziehung zwischen Knecht und Herrn erinnert aber eher an eine gegenseitige Tauschverbindung als an die ständige Demütigung der Sklawen. 119 Auch dieses Verhältnis kann nicht leicht veranschaulicht werden, weil das ein auf mehreren Ebenen existierendes System bildet. Das wird durch die aus den Situationen des menschlichen Lebens ableitbare Vielfältigkeit der Opfer bestätigt (KIRCHNER 1968, 387; FAUTH 1970, 308). Im Altertum taucht es in mehreren Religionen als ein gemeinsamer Zug auf, daß die Götter Ernährung brauchen, darum betrachteten die Menschen die Darbietung von Speisen als ihre eigene Pflicht. In den Büchern des Alten Testaments wird das Opfer in mehreren Fällen erwähnt, als die Speise oder das Brot der Götter (3.Mose 21, 6, 17; 24, 6-8). 120 Auch die mesopotamische, griechische und römische Mythologie verfügt über je eine Geschichte ähnlichen Inhalts. 121 „Die mehrhundert Jahrtausende, die wir mit der Tierwelt in einerlei mysthischen Symbiose verbrachten, ließen unauswischbare Spuren" (ELIADE 1994, 38) im Denken der Menschen: Die Fruchtbarkeit der Menschen, Tiere und Pflanzen bildete im Bewußtsein der Menschheit von den Anfangen der produzierenden Wirtschaft an eine untrennbare Einheit. Dessen archäologische Beweise sind die Kultobjekte, in denen die gemeinsame Darbringung der blutigen und unblutigen Opfer nachzuweisen ist. 122 Der Wunsch der Fruchtbarkeit von Tieren und Pflanzen fiel schon von den frühesten Zeiten an im Bewußtsein der urzeitlichen Menschen zusammen (LexFrk I. 1987, 278; SZEMJONOV 1973,364). Die Verbindung der Frau, fruchtbaren Erde und Pflanze (NILSSON 1967, 57; BÁNFFY 1991, 198; ELIADE 1994, 48), 123 die der rituellen Fruchtorgien und der Fruchtbarkeit der Erde (ELIADE 1987, 138; ELIADE 1998,48), die Darstellung des Geistes der Vegetation in Gestalt eines Tieres in der Ethnographie (ÚJVÁRI 1981, 148-149) bzw. Archäologie (ELIADE 1994, 489) und noch zahlreiche andere Angaben (FAUTH 1964, 1463; NILSSON 1967, 64, 475-476; MAKKAY 1975, 164; ELIADE 1987, 139) zeugen von dem späteren Fortbestehen dieses Glaubens, davon, daß man mit dieser Gedankenverknüpfung und mit deren Äußerung im Bewußtsein im Laufe der ganzen Urzeit rechnen muß. 124 Dieser Glauben bildet den Grund der Kulte und der darin enthaltenden Rituale, in denen Pflanzen, Tiere, sogar Menschen in den frühen Epochen der Geschichte im Interesse der Steigerung der Fmchtbarkeit geopfert wurden. 125 Für den primitiven Menschen war der Tod weder endgültig noch real, es war nur die Bedingung der 118 erscheint aber nicht mit leeren Händen vor mir! " (2.Mose 23. 15). Die Götter brauchen die neuen Opfer, weil sie daraus ein neues Leben für sich schöpfen können (PWRE 1. Reihe, 22. Hb. 2182). 119 Quellenkritische Analysen bewiesen, daß Ähnlichkeiten zwischen dem Stil der mosaischen Gesetze und dem der Abschlüsse, zwischen den hethitischen Herrschern und ihren kleinasiatischen Untertanen vorliegen (ELIADE 1994, 158). 120 Zur Zeit der großen Religionsreformen erhebt (Ps. 50, 9-13) ein Wort dagegen. 121 Über die wegen des Aussterbens der sündhaften Menschheit klagenden Götter s.: OVIDIUS I, 246-248. Nach einer Geschichte der griechischen Mythologie wollte Demeter wegen des Verlustes ihrer Tochter die Natur vernichten. Die anderen Götter überzeugen sie, daß niemand im Falle der Vernichtung der Menschen für sie Opfer darbringen können wird (KERÉNYI 1977, 156). Istar, die mesopotamische Demeter beklagt sich bei den anderen Göttern wegen der Verheerungen des Drachen Chadammu, „da sie ohne die Menschen nicht versorgt werden " (HAAS 1982, 336). 122 Solche Opfer werden in einer Menge von antiken Quellen erwähnt, was eindeutig die Richtigkeit der oben erwähnten archäologischen Erscheinungen beweist. 123 Dieser Zusammenhang äußert sich auch auf der Ebene der Mythen. Ein schönes Beispiel ist dafür die Geschichte von Enki und Ninhursag, in der die gedankliche Verbindung der Sexualität und Begießung — wie in anderen mesopotamischen Mythen — auftaucht (KIRK 1993, 90-91). Die göttliche Vereinigung ruft die irdische Fruchtbarkeit her\>or: als Ninlil mit Enlil beischläft, fängt es zu regnen. Die Welt erneuert sich hei jeder Gelegenheit, wenn die Hyerogamie nachgeahmt wird (ELIADE 1998, 47-48). 124 Über die einschlägigen Bräuche von weiten Kulturen werden zahlreiche anschauliche Beispiele aufgezählt: BÁNFFY 1991,197. 125 Den Hintergrund dieses Gedankenkreises beleuchtet der von M. Eliade erwähnte Mythos aus Neuguinea (ELIADE 1994, 39-40) ausgezeichnet, wonach die verschiedenen Knollengewächse und Obstbäume aus einer aufgeopferten Gottheit stammen. Dieser uranfängliche Mord veränderte das menschliche Dasein radikal. Der Tod der Göttin ist ein „schöpferischer" Tod, weil er die kontinuierliche Anwesenheit im Leben der Menschen, sogar in ihrem Tod für die Göttin möglich macht. Die Menschenopfer gehörten einst zu edlen Kulturen. S. eine ausgezeichnete Übersicht darüber bei PAIS 1993, 208-223!