A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 7. (Szeged, 2001)

SOROCEANU, Tudor – SZABÓ, J. József: A gyulai bronzlelet

1997, Taf. 4. 38) und Westdeutschland (Bad Kreuz­nach, KIBBERT 1984, Nr. 560, Taf. 43. 560) verfolgt werden. Für eine etwas kürzere Periode ist das ösenlose Tüllenbeil mit wulstartigen Randverdickung, mit unmittelbar darunter hängenden Keilrippen und mit plastischem Würfelaugendekor (Abb. 2. 2) kennzeichnend. Rein formenkundlich darf man zwischen zwei Varianten unterscheiden, zwischen einer mit gerader, parallellaufender Bahn, der auch unser Stück angehört, und einer anderen mit leicht gebogener Bahn. 3 Keilrippen treten zur Zeit des Aranyos-Horizontes auf, erscheinen aber massen­haft auf den Exemplaren des Horizontes Kurd (MOZSOLICS 1985, 32-34; Verbreitungskarte der Keil­rippen: HANSEN 1994, 178, Abb. 101). Ähnliche dop­pelte Keilrippen finden wir auf einem Bruchstück im Fund von Doboz, der in geographischer Nähe unseres Fundortes zum Vorschein kam und in die Periode HaAj datiert wurde (SZATHMÁRI 1991, 68, Abb. 2. 2). Weitere Parallelen — für die beiden typolo­gischen Varianten — mit Keilrippenverzierung, je­doch ohne Würfelaugen kommen auch in Sieben­bürgen, grundsätzlich in HaA-Depotfünden vor: Berzasca (RUSU 1972, Taf. 11. 17; PETRESCU-DÎMBO­VITA 1978, Taf. 82 A 15 (mit leicht gebogener Bahn), Chesereu (RUSU 1972, Taf. 32, 4; PETRESCU-DÎMBO­VITA 1978, Taf. 88 D l, parallellaufende Bahn), Dipça (RUSU 1972, Taf. 41. 1; PETRESCU-DÎMBOVITA 1978, Taf. 94. 18), Igriç (PETRESCU-DÎMBOVITA 1978, Taf. 119 C 2), Lätunas (RUSU 1972, Taf. 88. 12; PETRESCU-DÎMBO­VITA 1978, Taf. 120 B 2), Baia Mare (RUSU 1972, Taf. 250. 11; PETRESCU-DÎMBOVITA 1978, Taf. 271. 3), aber auch in mehr oder weniger benachbarten Gebieten: Serbien (TASIC 1975, Taf. 28. 4 = Jakovo, HaA2); PO­POVIC 1975a, Taf. 41. 4 = Simanovci, HaA2), Kroa­tien (VINSKI-GASPARINI 1973, Taf. 67. 2 = Slavonski Brod, leicht gebogener Bahn, SCHAUER 1974, loo. Nr. 18, Abb. 3. 5 = Dolina), südwestliches ehem. Ju­goslawien (ZERAVICA 1993, 92ff., Taf. 28ff, bes. Taf. 32. 440 = Motke), Mähren (RIHOVSKY 1992, 194-195, Taf. 45. 683 = Borotin), Bayern (PÁSZTORY-MAYER 1998, Taf. 71. 1046 = Winklass, Tüllenbeil, Öse abge­brochen). Besondere Aufmerksamkeit verdient der erha­bene (nicht gepunzte) Würfgelaugendekor, der im Karpatenbecken, auf Tüllenbeilen meist innerhalb von Keilrippen seinen Platz findet. Als eingeritztes Muster auf Keramik, Knochen oder Bronze ist es eine in der ganzen Bronze- und Urnenfelderzeit wohlbekannte Verzierung, deshalb ist im vorlie­genden Rahmen eine restriktive Untersuchung, nämlich nur des erhabenen gegossenen Würfelau­ges empfehlenswert. Es besteht aus mehreren, auch getrennt vertretenen Zierelementen: 1) Nur erhabener Punkt. Es handelt sich um eine bis drei kleine, unterschiedlich angeordnete kleine Warzen, z. B.: auf mittelurnenfelderzeit­lichen Tüllenbeilen aus Ungarn (u. a. Kurd, Ke­szőhidegkút, Marok, 4 vgl. MOZSOLICS 1985, Taf. 23. 2, Taf. 31.7, Taf. 90. 15), Siebenbürgen (Suseni, vgl. RUSU 1972, Taf. 116. 8; PETRESCU-DÎMBOVITA 1978, 136, 2; Uioara de Sus, auf Variante mit leicht gebo­gener Bahn, vgl. RUSU 1972, Taf. 160. 2); aus Polen (KUSNIERZ 1998, 14ff, Taf. 2. 26, 30, Taf. 3. 31-32), der Slowakei (z, B.: Vel'ka, NOVOTNÁ 1970, Taf. 43. 796, eine Warze; Besa, drei Warzen auf einem Tüllen­beil, vgl. ebd. Taf. 36. 629), aus Slowenien (Kra­sinec pri Podzemliu, Cermozise, Gorenji Log pri Litji, Vgl. CERCE-SINKOVEC 1995, Taf. 14. 78, Taf. 43. 9, 14, Taf. 69. 2) oder Kroatien (Nijcmci, vgl. VINSKI­GASPARNI 1973, Taf. 107 B 2). 2) Nur erhabener Kreis. Er kommt meistens aus dem südöstlichen mitteleuropäischen Raum, wie Slowenien (Hocko Pohorje, vgl. CERCE-SINKOVEC 1995, Taf. 74. 3), Kroatien (Bizovac, VINSKI-GASPA­RINI 1973, Taf. 37. l; Veliko Nabrde, auf einem Ösen­tüllenbeil mit leicht gebogener Bahn, vgl. ebda., Taf 46. 7), Ungarn (Bakóca, vgl. MOZSOLICS 1985, Taf. 87. 2, Pamuk, ebda. Taf 104. 17, beide auf Variante mit leicht gebogener Bahn), Slowakei (Besa, Vgl. NOVOTNÁ 1970, Taf. 36. 632, 636, auf Tüllenbeilen) oder Österreich (Michelstetten, vgl. MAYER 1977, Taf. 75. 1041, aus einer Privat-Slg., nicht datiert). 3) Genaue Entsprechungen, d. h. ein erhabener Kreis mit einer kleinen Warze in der Mitte (Wür­felaugendekor) sind nicht besonders zahlreich und treten vornehmlich auf anderen Varianten als der unseren auf. Das Depot von Vajdácska beinhaltet ein bruchstückhaftes Beil, auf dem zwischen den Keilrippen eine ganz ähnliche Warze zu sehen ist, wie auf dem Exemplar von Gyula. Der ganze 3 Ebenfalls ist die Möglichkeit zu erwähnen, daß es auch breite Tüllenmeissel sein könnten, wie das Exemplar von Fratelia, rechteckig im Querschnitt, ohne Randwulst aber mit Keilrippchen und mit Datierung in die Periode HaB (MEDELET 1995. 229 ff., 230, Abb. 1). 4 Wo aber auch herausgetriebene „ Würfelaugen " an Blech zu finden sind.

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