A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 7. (Szeged, 2001)
SOROCEANU, Tudor – SZABÓ, J. József: A gyulai bronzlelet
Komplex wurde in den Kurd-Horizont eingereiht (MOZSOLICS 1985, 210-211, Taf. 206. 20). Auf einem Tüllenbeil der Variante mit leicht gebogener Bahn kam unser Muster in Bizovac (VINSKI-GASPARINI 1973, Taf. 37. 2), auf einem siebenbürgischen Tüllenbeil, ungefähr wie Gyula Nr. 3, aus Siebenbürgen, ohne nähere Lokalisierung (METALURGIA 1995, 37, Kat. Nr. 158) oder auf einem schmalen henkellosen Tüllenbeil aus dem HaA-zeitlichen Depotfund von Nova Bingula (POPOVIC 1975, Taf. 34. 2). Die Eigenheit der Ausführung beim Tüllenbeil von Gyula, besteht darin, daß sich zwei solcher Muster untereinander — das größere oben, das kleinere unten, um den Dreieckraum besser zu füllen — am selben Tüllenbeil befindet. Obwohl auf anderen Tüllenbeiltypen und an anderen Stellen des Gegenstandes placiert, darf ein weit entfernter Verbreitungsschwerpunkt dieses Musters nicht übersehen werden. Es handelt sich um die britischen Inseln, besonders um Schottland und Nordengland, wo es diesmal vornehmlich mit zwei-drei Musterwiederholungen, in derselben Höhe, auf demselben Tüllenbeil, zur verbreiterten Schneide hin, vorkommt (SCHMIDT-BURGESS 1981, 241ff., Taf. 100. 1575-1576, 1584-1585, Taf. 102. 1609 [nur einfache oder doppelte Kreise am Ende einer senkrechten Rippe, das letzte eine Gußform]; Taf. 100. 1583, 1586, Taf. 101. 1595-1596, Taf. 102. 1605, 1607, Taf. 103. 1621, 1624, 1627, 1629 [Würfelaugen in einfachen bis dreifachen Kreisen]). An die unregelmäßige Placierung der Würfelaugen auf dem schmalen Tüllenbeil von Nova Bingula (s. oben) erinnert ein Tüllenbeil aus Sutherland (SCHMIDT-BURGESS 1981, 242, Nr. 1587, Taf. 100,1587). Wegen der großen „Fundlücke" solcher erhabener Muster auf Tüllenbeilen, zwischen dem Karpatenbecken und den britischen Inseln, ist es schwer, in dieser vorläufigen Phase der Analyse, sich für eine enge Beziehung auf dieser Ebene zwischen den beiden Regionen zu entscheiden. 5 Die Sicheln mit mehreren Zungenrippen (Abb. 3. 1-2) weisen die Merkmale des Typs 2 nach der Typologie v. Brunns auf Nach seiner Feststellung können diesem Typ keine zeitlichen Grenzen gesetzt werden (v. BRUNN 1968, 53, 38, 86, Abb. 53/4). Nach der Terminologie von Petrescu-Dîmbovita gehören beide Sicheln von Gyula dem Typ Uioara 6, Variante Uioara 6a, d. h. der Jungbronzczcit, 1-2 Stufe (HaA) an (PETRESCU-DÎMBOVITA 1978, typologische Taf. 8, besonders 933, Taf. 85. A 13, von der Fundstelle Bogata). Diese Exemplare sind deutlich als siebenbürgisch-ungarischen Typ erkannt (PETRESCU-DÎMBOVITA 1978, Taf. 293A, Verbreitungskarte). 6 Für sie finden wir Übereinstimmungen in erster Linie aus der östlichen Hälfte des Karpatenbeckens, sporadisch aber auch aus Transdanubien, alle aus der Zeit des Horizontes Kurd, bzw. aus der Periode HaA (Ispanlaka/Cpälnaca IE: HAMPEL 1892, Taf. CXLVIII. 23; PETRESCU-DÎMBOVITA 1977, Pl. 189. 3; Kemecse, Piricse: HAMPEL 1896, Taf. CXCVI. 20; Taf. CXCII. 7; Pécs II, Kisapáti: MOZSOLICS 1985, 138, 170-171, 176, Taf. 50. 6, 8, Taf. 51. 3, Taf. 133B. 10; Galospetreu: CHIDIOÇAN-SOROCEANU 1995, 176, Anm. 14, Abb. 1. 12). Bei der Datierung der Lanzenspitze (Abb. 2. 5) bestehen andersartige Probleme, als bei den oben erwähnten Werkzeugen. In diesem Falle bereitet uns nicht die lange Existenz des Lanzentyps, sondern die verhältnismäßig kleine Zahl der genauen Entsprechungen Schwierigkeiten. Dieser Waffentyp mit kurzer Tülle 7 gilt wegen der randparallelen Linien am Blatt als eine Seltenheit in den spätbronzezeitlichen Depotfunden. Im Falle der besten förmlichen Entsprechung kennen wir leider den genauen Fundort nicht (HAMPEL 1892, Taf. CLXXXI. 9). Die anderen drei Exemplaren, die Ähnlichkeiten aufweisen, stammen alle aus Transdanubien und wurden dem Horizont Kurd zugeschrieben (MOZSOLICS 1985, 22, 137, 194, 199, Taf. 113. 12, Taf. 117. 9, Taf. 130. 7). Eine typologisch nahestehende Lanzenspitze kam jedoch in nördlichen Alföld vor (HELLEBRANDT 2000, 207, 225, 210, Abb. 4. 2 = Zeichnung; 217, Abb. 12. 3 = Photo, zwischen beiden, leichte Unstimmigkeiten). Gewissermaßen ver5 Siehe z, B.: die Lage in der Slowakei (NOVOTNÁ 1970), Mähren (RIHOVSKY 1992), Österreich (MAYER 1977), Deutschland (K1BBERT 1984; PÂSZTHORY-MA YER 1998) und Frankreich (CHARDENOUX-COUTOIS 1979) wo wenige ähnliche Muster nicht von einer allgemeinen Verbreitung sprechen lassen. Auch der Weg über Transkarpatien (KOBAL' 2000) und Polen (KUSNIERZ 1998) bietet keine Fundnachweise, die eine Verbindung dokumentieren könnten. Nur in benachbarten Zonen zu England, in Irland treten verhältnismäßig viele Analogien auf (EOGAN 2000, 195jf. Taf. 104. 1947-1949, 1952-1953, 1955, 1958-1959 B, 1964, 1969-1970). 6 Typologische Beispiele siehe auch bei Rusu (RUSU 1972, Taf. 18. 10. Taf 32. 3, Fundort Cheçereu, Taf. 135. 6, Fundort Spälnaca II. vgl. PETRESCU-DÎMBOVITA 1978, Taf 88 D 3, 4, Taf. 147, 234) und bei Bader (BADER 1978, Taf. 92. 13 ohne Fundort). 7 Außer dem Karpatenbecken sind gewisse Varianten mit extrem kurzer freier Tülle und ohne Verzierung bekannt, die nicht genau datiert werden können (klHOVSKY 1996, 42-43. aus Vnorovy: Taf. 5. 41 und aus Velke Opatovice: Taf. 5. 43).