A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 5. (Szeged, 1999)

P. FISCHL Klára – KISS Viktória – KULCSÁR Gabriella: Kora és középső bronzkori település Baks-Homokbánya (Csongrád megye) lelőhelyen

Eigentümlichkeiten der Siedlungsstruktur der Vatya-Kultur erklärt werden: Unter den Häusern, deren Fußböden von Zeit zu Zeit erneut und dadurch verschoben wurden, befin­den sich große, bienenkorbförmige Gruben. Diese Gruben schneiden die Schichtpakete, dadurch mischen sich die Fun­de. Diese Erscheinungen erschwerten das Fundamentieren der Häuser der folgenden Schicht. Infolgedessen kommen die früh- und mittelbronzezeitlichen Funde auf diesem Fundort vom obersten bis zum untersten Spatentsich ge­mischt vor. Für den Leittyp können die kleinen Henkelnäpfe im Fundmaterial der Siedlung von Bäks gehalten werden. Es kamen insgesamt 28, der Grundform nach einander sehr ähnliche Näpfe zum Vorschein (Abb. 7. 1). Die achtzehn, in der Grube 3 gefundenen kleinen Näpfe gleichen Typs kön­nen als ein geschlossenes Gefäßdepot gedeutet werden (Abb. 7. 2; Abb. 8-9). Ähnliche frühbronzezeitliche, aus kleinen Näpfen bestehende Gefäßdepots sind bis dahin nur westlich der Theiß bekannt (s. vielleicht die Gefäße von Jánosszállás; Kecskemét-Csukás-ér) (TÓTH 1998, 64, Anm. 35). In der frühbronzezeitlichen Oggau-Leithaprodersdorf­Gruppe in Niederösterreich kennt man mehrere Angaben über Gefäßdepots (z. B. Siegendorf: HICKE 1984). Nach der Analyse der bekannten Parallelen des behan­delten einhenkeligen Napftypes ist es feststellbar, daß sie außer Streufunden (Ada-Mohol/Ada (Yu), Hajdújárás/Haj­dukovo (Yu), Orosháza, Oszentiván, Sövényháza) in erster Linie als Beigaben von Hockergräbern (Oszentiván) bzw. unter daraufhinweisenden Fundumständen (Hajdújárás/Haj­dukovo (Yu), Jánosszállás. Oszentiván, Röszke) vorkamen. Die in Hódmezővásárhely-Kökénydomb bekannten Näpfe und die Bruchstücke von Hódmezővásárhely-Barci-rét stammen vermutlich aus Siedlungen. In diesem Kreis ist das Fundmaterial von Baks-Homokbánya von großer Bedeu­tung, da es zahlreiche Näpfe enthält. Aufgrund dessen sind sie an beiden Ufern der Theiß sowohl als Grabbeigaben als auch als Siedlungsfunde zu finden. Obwohl die meisten Stücke westlich der Theiß vorkamen, können ihre Erzeu­gung und Verwendung eindeutig nicht nur auf dieses Gebiet beschränkt werden. Dieser Napftyp kam in der 2. und 3. Phase der Frühbronzezeit im Gebiet zwischen der Körös und dem Aranka-Bach im Gebiet der Ada-Gruppe, der Óbéba-Pitvaros/frühen Perjámos- und der frühen Nagyrév­Kultur vor. Die Bedeutung dieses Fundtyps besteht darin, daß er einerseits von den bisher bekannten Näpfen der So­mogyvár-Vinkovci-Kultur (Ada-Gruppe) und von denen der frühen Nagyrév-Kultur fypologisch abweicht, und er anderer­seits als Beigabe von Hockergräbern bzw. als Bestandteil von Gefaßdepots auftritt. Aufgrund unserer bisherigen Kenntnisse treten diese Näpfe im Siedlungsgebiet der frühen und klassischen Nagyrév-Kultur im Donaugebiet nicht auf. Nach der Analyse des frühbronzezeitlichen Fundmateri­als der Siedlung entwickelt sich das Bild eines Fundmateri­als von grundsätzlich frühem Nagyrév-Charakter, das durch die Früh-Perjámos-Kultur stark beeinflußt wurde. Außer den, überwiegend der Nagyrév-Kultur angehörenden Ge­faßbruchstücken mit Rippenverzierung (Abb. 5. 6; Abb. 22. 1-2, 4-6; Abb. 45. 5; Abb. 53. 2), den Töpfen (Abb. 18. 1, 3; Abb. 27. 6; Abb. 30. 2; Abb. 40. 3), außer dem runden, durchbrochenen Rohrfüßbruchstück (Abb. 30. 1), ferner außer den kleinen einhenkeligen Näpfen und ihrer eingeritz­ten Verzierung treten die Fragmente von eindeutig der frü­hen Perjámos-Kultur zuzuordnenden zweihenkeligen Krü­gen auf (Abb. 16. 1). Aufgrund dessen müssen wir an der Wende der 2. und 3. Phase der Frühbronzezeit über die Gleichzeitigkeit der frühen Nagyrév- und Perjámos-Kultur sprechen. Den Kreis der Parallelen des mittelbronzezeitlichen Fundmaterials können wir wegen des einheitlichen Charak­ters der Keramik der Vatya-Kultur auf deren Fundorten so­wohl entlang der Donau als auch entlang der Theiß finden. Das hier freigelegte Fundmaterial zeigt aber eine engere Verbindung mit der Siedlungskette und den dazu gehören­den Gräberfeldern der Vatya-Kultur in der Südtiefebene auf (Alpár: BÓNA-NOVÁKI 1982; die Fundorte in der Umgebung von Csongrád: G. SZÉNÁSZKY 1977; Csanytelek-Palé: LŐRINCZY-TROGMAYER 1995; Kelebia: ZALOTAY 1957, BÓNA 1975, Tat". 58-75). Aufgrund dessen kann das mittel­bronzezeitliche Fundmaterial in die Vatya III - Koszider­Zeit datiert werden. Anläßlich der Publizierung des Fund­materials von Alpár machte I. Bona anhand der typologi­schen Merkmale eine Unterscheidung zwischen der Kera­mik der Vatya III- und der Koszider-Perioden. Nach seiner Einteilung sind die hohen Töpfe mit Randbuckel, die Schüs­seltöpfe mit kleinem Buckel auf der Schulter, die Näpfe mit hoch aufgezogenem Henkel und senkrechtem Teilungsmu­ster (Rippe, Einritzung oder ihre Kombination) auf dem Bauch, die sog. Kelebia-Schüssel mit kombinierter Verzie­rung, die sog. Kannen Alpárer Typs und die Ziertöpfe die charakteristischen Typen der jüngeren Periode (BÓNA-NO­VÁKI 1982,68-80). Der Verfasser hält die Fundorte von Cson­grád-Vidre-sziget, Bäks und Kelebia aufgrund des Fehlens oder des niedrigen Prozentsatztes der obenerwähnten Moti­ve und des auf der Tószeg-Stratigraphie beruhenden mittel­bronzezeitlichen Datierungsschemas (Tószeg C - Vatya III - Perjámos 4-5 - Proto-Szeremle, Tószeg D - Vatya-Koszi­der - Szeremle; BÓNA 1980, 93; BÓNA-NOVÁKI 1982, 79, BÓNA 1992a, 108-109, 113) für älter als Alpár. Im Laufe der Analyse des Fundmaterials von Bäks erwiesen wir, daß es zahlreiche Verbindungen zur Volksgruppe an der Maros hat­te, deren Leben sich aber vor der Koszider-Periode nicht schließt (siehe die Siedlungsfunde von Pécska und Klárafal­va: SOROCEANU 1991; P. FISCHL 1997a; P FISCHL 1998; P. FISCHL 1998a!). In den jüngeren Gräbern des Gräberfeldes von Csanytelek (Koszider-Periode) kamen Gegenstände von Perjámos-Art vor, die schon als Importe nicht mehr betrach­tet werden konnten. Dieselbe Erscheinung war auch in der 2. Schicht von Türkeve-Terehalom zu beobachten (CSÁNYI­TÁRNOK1 1992, Abb. 120-121). Aufgrund dessen können wir das Fehlen der Gegenstände der Perjámos-Kultur eher mit dem verschiedenen Verbindungssystem als mit chronologi­schen Unterschieden erklären. Die Vatya III- und die Kos­zider-Keramik sind Stufen einer inneren Entwicklung, die voneinander streng nicht zu trennen und weiter nicht aufzu­teilen sind. Diese Entwicklung begann bei der Keramik schon am Ende der 2. Stufe der mittleren Bronzezeit und setzte kontinuierlich in der 3. Stufe fort. Für diese Entwick­lung ist es charakteristisch, daß sie von dem Form- und Mo­tivschatz aller mittelbronzezeitlichen Kulturen Elemente übernimmt und in sich ein schließt, während der Grundcha­rakter der rezeptiven Kultur erhalten bleibt. In dieser Ent­wicklung können die engen regionalen Verbindungen eine große Rolle spielen. Im Falle von Alpár sind die Verbindun-

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