A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 5. (Szeged, 1999)

P. FISCHL Klára – KISS Viktória – KULCSÁR Gabriella: Kora és középső bronzkori település Baks-Homokbánya (Csongrád megye) lelőhelyen

gen z. B. mit den Funden von Szelevény (P. FISCHL 1997) und Jászdózsa von Bedeutung, also hier ist die Beziehung zur kosziderzeitlichen Hatvan-Kultur bestimmend, während ein enger Zusammenhang mit der jüngsten Phase der Per­jámos-Kultur auf den Fundorten südlich von Alpár feststeht, was auch in den typologischen Beziehungen des Fundmate­rials nachzuweisen ist. Auf die regionalen Verbindungen weisen die innerhalb der Vatya-Kultur auftretenden, vonein­ander abweichenden Keramikstile hin, der sog. Stil von Rákospalota (SCHREIBER 1967; KOVÁCS 1969; KOVÁCS 1975; KOVÁCS 1977; KOVÁCS 1978; KOVÁCS 1984; EN DRÖDI-FELD 1980, 280-286) und der von Alpár (BÓNA-NOVÁKI 1982, 68-80). Dieser Vereinheitlichungsprozeß kann bei der Kera­mik leichter als in der Metallkunst wahrgenommen und nachgewiesen werden. Aufgrund dessen soll man die Gren­zen der sog. Koszider-Periode in einem breiteren Zeitinter­vall vorstellen und die innere Einteilung dieser Periode kann in der Zukunft als eine der Richtlinien der Forschung die­nen. Die Verbindung der in Gräberfeldern von gemischtem Ritus freigelegten Skelettgräber der Vatya-Kultur zur Per­jámos-Kultur ist trotz der engen Beziehungen zwischen der Vatya- und Perjámos-Kultur nicht nachweisbar (P. FISCHL 1991). In der Umgebung von Csongrád konnte durch die Analyse der Skelettgräber keine unmittelbare Beziehung zur Perjámos-Kultur bewiesen werden. Eine andere Möglichkeit der Deutung dieser Gräber ist ihre Zuweisung zum frühe­sten Ethnikum der Hügelgräberkultur. In diesem Fall kann ein geschichtliches Bild in der Südtiefebene zur Zeit der Koszider-Periode rekonstruiert werden, in dem die Volks­elemente der späten Perjamos-, Vatya- und der frühen Hü­gelgräber-Kultur (s. das Fundmaterial von Szeged­Bogárzó-B, Kömpöc-Gerzsán, Röszke, Szentes-Nagyhegy und Szentes-Ecser) nebeneinander, die Gebiete einander er­gänzend lebten (KULCSÁR-V. SZABÓ 1997, 154; V. SZABÓ 1999, 63-64, 66). Zur Unterstützung dieser Hypothese stehen noch wenige und leider minderwertige Angaben zur Verfügung, so das Keramikmaterial der obersten Schicht von Pécska (SOROCEANU 1991, 80), die Entwicklungstendenz der Kera­mik in der Siedlung von Alpár (BÓNA-NOVÁKI 1982, 70, 83), das gemischte Fundmaterial von Felsőpusztaszer (FOLTINY 1945, PI. XV. l-io, 13-15, 17, 19-31). sporadische Hügelgräber­funde aus den Gräberfeldern der Vatya-Koszider-Periode (Csanytelek — LŐRINCZY-TROGMAYER 1995, Abb. 2, 7, 9; Mártély — P. FISCHL 1999, Abb. 10, 4). Als ein sicherer Grund der Datierung der erwähnten frühhügelgräberzeitlichen Grä­berfelder in die Koszider-Periode dienen die in kosziderzeit­lichen Schätzen bekannten Bronzefunde (V. SZABÓ 1999,63). Das ethnische Bild dieses Gebietes wurde auch durch weitere fremde Volkselemente beeinflußt. In der Ungari­schen Tiefebene ist das Auftauchen der transdanubischen Importkeramik schon vom Ende der Frühbronzezeit zu be­obachten (KISS 1998, Map 1-2), und Ende der mittleren Bron­zezeit nimmt die Zahl der Importgegenstände der Transda­nubischen Inkrustierten Keramik bedeutend zu (KISS 1998, Map 3). Mit diesem Problemenkreis beschäftigten sich die Bronzezeitforscher seit langem, und das diente als Grund, das Auftauchen einiger Gruppen der Inkrustierten Keramik in Ostungarn anzunehmen. Nach dieser Annahme übersie­delten einige Gruppen dieser Kultur wegen des Angriffes der Hügelgräberkultur aus Südtransdanubien in das Sied­lungsgebiet der Vatya-Kultur bzw. in die Landschaft Tisza­zug, während die nordtransdanubischcn Gruppen entlang der Donau in südlicher Richtung in die südliche Gebiete des Donau-Theiß-Zwischenstromland fortzogen, und die Bevöl­kerung dieser Gruppen dort mit den Trägern der Kulturen Gerjen-Vattina-Verbicioara verschmelzend die Szerem­le-Kubin-Cîrna-Kultur herausbildete (BONA 1975, 226-227). Nach einer späteren Variante dieser Hypothese bildeten die nördlichen Gruppen der Inkrustierten Keramik nach Süden fliehend zuerst die Szeremle-Kultur. Letzte Bevölkerung drang später nach Süden und Hügelgräberelemente aufneh­mend wurde sie auf Vattina-Verbicioara-Grundlagen zu ei­nem der Faktoren der Dubovac-Cîrna-Gruppe (BÁNDI-KO­VÁCS 1970, 32-39; BÁNDI-KOVÁCS 1969-70, 97, 107, 110). Auf die, bis heute gültigen Probleme der Forschung der Szerem­le-Kultur, die auf die Unpubliziertheit des Gräberfeldes von Szerem le zurückzuführen sind, wies I. Bona hin (BÓNA-NO­VÁKI 1982, 69, Anm. 21). Seiner Meinung nach gibt es wesent­liche Unterschiede zwischen den, im Gräberfeld von Kele­bia vorgekommenen Funden SzeremIe-Typs und den auf dem namengebenden Fundort gefundenen Gegenständen klassischen Szeremle-Typs. Das vorher erwähnte gilt als Vorläufer des letzteren: Die richtige Benennung lautet also „Proto-Szeremle-Typ". Später modifizierte T. Kovács den früheren Standpunkt: Die mit der im Gräberfeld von Kele­bia vorherrschenden Verzierung versehenen Gefäße wurden von ihm in die Entfaltungsphase der Szeremle-Kultur datiert und er bestimmte auch das Verbreitungsgebiet der tatsächli­chen Szeremle-Kultur (KOVÁCS 1988a, 156-158, Abb. 2). Mit dieser Entlällungsphase, d. h. mit der Proto-Szeremle-Zeit hängt das in Nordtransdanubien neulich bestimmte, späte Fundmaterial der Inkrustierten Keramik eng, unabtrennbar zusammen (TORMA 1976; KOVÁCS 1977; V VADÁSZ-VÉKONY 1979; VÉKONY 1989; KOVÁCS 1988; HONTI 1994; HONTI 1994a; KOVÁCS 1994; KOVÁCS 1994a). Über die späte Phase der süd­lichen Gruppe der Inkrustierten Keramik (unter anderen: die Gräber von Siklós-Ziegelei) stehen uns wenige Angaben zur Verfügung, aber — nach den neuen Berichten — nahmen auch Elemente aus dem südlichen Transdanubien an der Entwicklung der Szeremle-Kultur teil (TORMA 1971, 41-42; MAJNARIC-PANDZIC 1984, 81, 84, KOVÁCS 1988a, 156-157; KOVÁCS 1994a, 122, 123; HONTI 1994, 176-177, 179). Aufgrund dieser Feststellung scheint die Benutzung der Benennung „späte Inkrustierte Kcramik-Proto- (oder sich entfaltende) Szeremle-Phase für die Funde der Vor-Szeremlc-Periode entsprechend zu sein (vgl. KISS 1997, 44-47, KISS 1998, 165-166). Die in der Siedlung der Vatya-Kultur von Bäks vorge­kommenen inkrustierten Gefäße und Keramikbruchslücke entsprechen in Form und Verzeirungstradition teils der Kul­tur der Inkrustierten Keramik, obwohl kleinere Abweichun­gen zu beobachten sind. Ihr Material unterscheidet sich aber von dem in Transdanubien üblichen auffallend, und es kor­respondiert vollkommen mit dem Material der Gefäße der Vatya-Kultur von Bäks. Aufgrund der Funde von Bäks (wie im Gräberfeld von Kelebia) können wir — die früheren Theorien unterstützend (BONA 1975, 226; BÁND1 1967, 31; BÁN DI 1968, 56; BÁNDI-KOVÁCS 1970; BÁNDI-KOVÁCS 1974; KOVÁCS 1982, 288) auf die Existenz von Volkselementen schließen, die sich aus Transdanubien fliehend an die Be­wohner der Teil-Siedlungen anpassten. Auf die Vermi­schung der Kulturen weisen nicht nur die Vielfältigkeit der Form- und Verzierungselemente der Keramik, sondern auch die Bestattungssitte in den Gräberfeldern hin. Einige Brand-

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