A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 3. (Szeged, 1997)

VÁLYI Katalin: Árpád-kori harangöntő gödör és bronzolvasztó kemencék a szeri monostor udvarán

Abstieg führte in die Formungs- und Gießgrube, man konnte dorthin also nur auf einer Leiter heruntergehen (Abb. 3. 2; Abb. 6. 1). 3/ Der Aufbau des Ofens um die Form. Die Reste des um die, auf dem Sockel stehende Form gebauten Ofens auf der Sohle der Gießgrube: Der runde, aus in Lehm eingebetteten Stein- und Ziegelbruchstücken beste­hende Ofen hatte einen Durchmesser von 140 cm. Aus dem Vorgang des Glockengießens ergibt es sich, daß die aufgehende Wand des Ofens nicht erhalten blieb. Die Spuren der starken Heizung konnten nicht nur im Heizka­nal, sondern auch zwischen der Form und der Seitenwand des Ofens beobachtet werden. 4/ Die Verfertigung der Metallschmelz- oder Tiegel­öfen. In der Nähe der Gießgrube wurden die Reste von vier kleinen Tiegelöfen erschlossen, von denen nur der untere, in die Erde getiefte Teil erhalten blieb. Bei jedem Ofen brannte besonders die Seitenwand stark durch. Diese waren mit Lehm nicht beworfen, und in ihrer Ein­füllung kamen Holzkohlenreste in großer Menge bzw. Asche vor (Abb. 1. B/1, B/2, B/3 und B/4). 5/ Der Abbruch des Formofens und die Einhüllung der Gießgrube. Auf der Sohle, an den beiden Enden der Gießgrube wurden die Stein-, Ziegel- und Lchmbewurf­bruchstücke des nach der Ausschmelzung der aus Talg gefertigten Pseudoglocke schon überflüssigen und abge­brochenen Ofens gefunden (Abb. 3. 2). 6/ Der Abbruch der Metallschmelzöfen, der Guß. Wegen der Heraushebung der Schmelztiegel wurden auch die Tiegelöfen abgebrochen, und ihre Reste in die Einhül­lung der Gießgrube getragen. Unter den Tiegelöfen und der Gießgrube beobachtete man stellenweise die Spuren der abgetropften Bronze auf dem zeitgenössischen Geh­boden. 7/ In Szer wurde die Form nur bis zur Hälfte der vollkommenen Grubentiefe herausgehoben, und hier schaffte man den Tonkern, die Bänder und den Mantel weg. In dieser Tiefe lasen wir mehr als 2000 Bruchstücke der Gußform (2. Einfüllungsschicht, Abb. 3. 1). Außer dem restaurierten Mantel sind noch die Bruchstücke mit Abdrücken von Eisenbändern (Abb. 9. 1), die Fragmente des. als die Sohle der Gußform dienenden scheibenförmi­gen Lehmgrundes (Abb. 9. 3) und die am Ende der Formung angewandten dünnen, mit gelblicher Lehm­schicht überzogenen Stücke zu erwähnen (Abb. 9. 2). 8/ Die Abschleifung der Glocke. Diese Arbeit wurde in Szer auf der schon völlig herausgehobenen Glocke auf dem Arbeitsplatz an der westlichen Seite der Gießgrube vollgebracht. Das war eine 100x120 cm große, gleiche Fläche, die sich 4-5 cm tiefer als der Gehboden erstreckte. Sie wurde wahrscheinlich mit Brettern bedeckt und dadurch auf das Niveau des äußeren Gehbodens gebracht. Schließlich wurden die Lehmreste und das Bronzegebrök­kel in die Gießgrube gezogen, in der diese als die oberste Einfüllungsschicht beobachtet wurde (1. Einfüllungs­schicht, Abb. 2). Die innere, sich mit dem Metall unmittelbar berüh­rende Schicht des Mantels der Gußform konnte man im Laufe der Restaurierung von der Sohle der Form bis zur Höhe der Glocke zusammenstellen (Abb. 6. 2-3; Abb. 7. 5). Auf Grund dessen ist es zu wissen, daß die Glocke oberhalb der Schulter mit zwei Rippen (Abb. 6. 3) und auf der Hohlleiste mit einer Rippe verziert wurde. Weder eine Inschrift noch sonstige Verzierungen kamen darauf vor (Abb. 10). (Größe: Durchmesser unten: 86 cm, Durch­messer in der Höhe der Hohlleiste: 77 cm, Durchmesser oben: 40 cm, Höhe ohne die Krone: 70 cm.) Da die datierenden Details der Glocke (Aufsatz und Krone) nicht bekannt sind, kann der Guß aufgrund des in der Gießgrube vorgekommenen Fundmaterials an den Anfang des 13. Jahrhunderts datiert werden (Abb.11-13). Diese Datierung wird durch die stratigraphischen und ge­schichtlichen Zusammenhänge des Fundortes bestätigt. Nach der Analyse des metallenen Fundmaterials (Tab. 1) wurde es klar, daß die schlackenartigen Muster und die auf der korrodierten Glocke vorgenommenen Messungen (7/1-3) die einstige wirkliche Metallzusam­mensetzung nicht spiegeln. Die Zusammensetzung der Metallklumpen (6/Metall 1-2) steht aber dem Material des Bruchstückes der, an der Freilegung als Streufund vorgekommenen, ihren Maßangaben nach beurteilt nicht in dieser Form gegossenen Glocke (Abb. 12. 22) sehr nahe (Tab. 1, 7/Metall), und sie stimmt mit der idealen Glok­kenbronzezusammensetzung überein (Tab. 2). Außer der Beschreibung von Theophilus sind vor mir an archäologischen Freilegungen vorgekommene Pa­rallelen der, ausgesprochen mit dem Arbeitsvorgang des Bronzegießens in Beziehung stehenden, das Material der zu gießenden Glocke an Ort und Stelle produzierenden Bronzeschmelzöfen von Szer nicht bekannt. Der Schmelz­ofen von Visegrád-Várkert (KOVALOVSZKI 1994; KOVA­LOVSZKI 1995, 225-236) vertritt den Ofentyp, der von Theophilus zur Legierung des Messings empfohlen wurde, und der eigentlich zu dem Ausgewinnen und der Legie­rung des Metalls nach der Schmelzung von erzhaltigen Gesteinen diente. Die Öfen von Staré Mësto (HRUBY 1965. 323-331. Abb. 54. 14, Abb. 104-106, Taf. 56. 9) beweisen höchst­wahrscheinlich eine andere Art und Weise des Metallaus­gewinnens aus dem Erz und die Kenntnis der Schmelzung in Gefäßen. Im Falle der in der letzten Tabelle analysierten sechs Gießgruben ist es sicher, daß der an beiden Enden geheiz­te Ofen zur Ausschmelzung der aus Wachs oder Talg ge­fertigten Pseudoglocke diente. Darum müssen diese Öfen von im wesentlichen gleicher Konstruktion als die Denk­mäler der gleichermaßen, mit Wachsausschmelzverfahren gegossenen Glocken betrachtet werden. Bis zum Ende des 13. Jahrhunderts scheint es also, daß die Pseudoglocken (oder andere, zu gießende Gegenstände) aus Wachs oder aus Talg geformt wurden, und der Vorgang des Gießens stattfand wie es vom Presbyter Theophilus beschrieben wurde. Eine, von den bisherigen grundlegend abweichende Form weist die in Visegrád-Alsóvár freigelegte Gießgrube aus dem 14. Jahrhundert auf (SZŐKE 1982, 317-342). Darin kamen die Spuren des über die Form gebauten Ofens

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